Arbeitsplatz-Studie: In diesen Regionen sinkt die Arbeitslosigkeit

300.000 weniger Arbeitslose als zu Beginn der Krise
Der deutschen Wirtschaft geht es wieder besser. Im Jahr 2013 gab es etwa 300.000 weniger Arbeitslose als bei Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise. „Das Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre hat für neue Jobs gesorgt und die Zahl der Arbeitslosen kräftig sinken lassen“, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. In einer aktuellen Studie hat es untersucht, welche Regionen von der Entwicklung profitieren konnten. (Bild: dpa)

Osten hängt Westen ab
Überraschendes Ergebnis: In den ostdeutschen Bundesländern geht die Arbeitslosigkeit stärker zurück als in den westdeutschen. „Während die Arbeitslosenquote in Westdeutschland seit 2008 im Schnitt nur um 0,4 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent zurückging, fiel sie in Ostdeutschland um 2,8 Punkte auf 10,3 Prozent“, heißt es in dem Bericht. Der Osten verdankt den Boom einer starken konjunkturellen Entwicklung, neuen Arbeitsplätzen in der Industrie, neuen Autobahnen und besserer Infrastruktur. (Bild: Screenshot/IW)

Osten leidet unter demografischem Wandel
Das ändert aber nichts daran, dass die Arbeitslosigkeit im Osten grundsätzlich zumeist höher ist als im Westen. In manchen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt sind es etwa vier Prozentpunkte. Und weil der Osten unter dem demografischen Wandel und Wegzug leidet, ist die Zahl der Beschäftigten in den ostdeutschen Ländern unterm Schnitt sogar nur um 3,6 Prozent gestiegen, das ist weniger als im Bundesdurchschnitt. (Bild: dpa)

Problemfall Ruhrgebiet
Während sich die ostdeutschen Bundesländer über einen Rückgang der Arbeitslosigkeit freuen, ist der Westen besorgt. Dort steigen die Arbeitslosenzahlen mancherorts sogar. Besonders im Ruhrgebiet fehlen Arbeitsplätze. Das Institut der deutschen Wirtschaft begründet dies mit einem wirtschaftlichen Strukturwandel in der einstigen Stahl- und Kohleregion. (Bild: Getty Images)

Verlierer: Remscheid
Zu den Verlieren gehört Remscheid in Nordrhein-Westfalen. In der Industriestadt ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen fünf Jahren entgegen des Trends um einen Prozentpunkt auf 9,3 Prozent gestiegen. (Bild: Foto: Kirsten Neumann/ddp images)

Verlierer: Herne
Auch in Herne müssen mehr Menschen stempeln gehen. Seit 2008 stieg die Arbeitslosigkeit in der einst bedeutenden Bergbaustadt im Ruhrgebiet um einen Prozentpunkt auf 13,7 Prozent im Jahresdurchschnitt 2013. Beinahe die Hälfte der Erwerbslosen ist bereits seit mehr als zwölf Monaten ohne Arbeit, also langzeitarbeitslos. (Bild: dpa)

Verlierer: Landkreis Neunkirchen
Der jahrelang von Bergbau und Eisenhüttenindustrie geprägte Landkreis Neunkirchen im Saarland verbuchte laut Institut der deutschen Wirtschaft einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um ebenfalls einen Prozentpunkt auf acht Prozent. Grund ist die Stilllegung der Gruben. (Bild: Thinkstock)

Gewinner: Sömmerda
Dagegen ging die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Sömmerda nahe Erfurt in Thüringen in den vergangenen fünf Jahren um 5,1 auf 9,6 Prozent zurück. Im Vergleich der neuen Bundesländer hat Thüringen mit 8,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. (Bild: dpa)

Gewinner: Kyffhäuserkreis
Für den Kyffhäuserkreis vermeldet der IW-Report eine um 5,5 Prozentpunkte gesunkene Arbeitslosigkeit – das ist Rekord. Die Gegend in Thüringen verdankt seine positive Entwicklung auch dem neuen Autobahnanschluss im Jahr 2009. (Bild: Jens-Ulrich Koch/ddp images)

Gewinner: Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Einen ebenso starken Rückgang der Arbeitslosigkeit seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 verzeichnet der Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordosten Brandenburgs. Die Arbeitslosenzahlen sanken um 5,5 auf 10,4 Prozent. Zum Vorteil wurde der Region die Lage an der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin. „Die Unternehmen in den dortigen Gewerbegebieten – unter anderem Betriebe der Automobilbranche, der Metallindustrie sowie der Kunststoffverarbeitung – haben zuletzt maßgeblich zum deutlichen Beschäftigungsaufbau im Landkreis beigetragen“, heißt es im IW-Report. Die Gegend leidet aber unter dem demografischen Wandel. (Bild: ddp images)