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Geräumiger Arbeitsplatz stiftet zu Diebstahl und Betrug an

Verschränkte Arme? Suggerieren Ablehnung. Auf die Uhr schauen? Gilt als Zeichen der Langeweile. Dass Körpersprache ein nicht unwesentlicher Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation ist, erfährt auch jeder Büroangestellte am eigenen Leib. Wissenschaftler aus den USA geben der Interpretation von körperlichem Ausdruck jetzt eine neue Facette. Ihre aktuelle Studie geht davon aus: Wer am Arbeitsplatz zu viel Platz hat und sich ausbreiten kann, wird eher Geld stehlen, betrügen oder Regeln missachten.

Jeder Mitarbeiter freut sich im Büro über einen größeren Schreibtisch mit mehr Beinfreiheit. Jeder LKW-Fahrer hätte gerne einen größeren, bequemeren Fahrersitz. Doch Vorsicht: Wenn man mehr Platz hat, es sich deswegen richtig bequem machen und Arme und Beine ausstrecken kann, hat das einen kleinen aber entscheidenen Einfluss auf Psyche und Moral. „Eine Umgebung, in der sich der Körper ausbreiten kann, kann unabsichtlich dazu führen, dass man sich mächtiger fühlt. Dieses Empfinden kann unehrliches Verhalten hervorrufen“, warnt ein Team von Wissenschaftlern verschiedener US-Universitäten in der aktuellen Studie „The Ergonomics of Dishonesty: The Effect of Incidental Posture on Stealing, Cheating, and Traffic Violations“ (Die Ergonomie der Unehrlichkeit: Der Einfluss der Körperhaltungen beim Stehlen, Betrügen und bei Verkehrsverstößen).

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Die Forscher führten mehrere Experimente durch, wie die Associaton of Psychological Sciene in einer Pressemitteilung bekannt gab. Sie vergrößerten den Arbeitsplatz von Testpersonen und beobachteten, wie diese reagierten. Danach wurde in Test die Ehrlichkeit überprüft. Beispielsweise wurde den Porbanden mitgeteilt, dass sie für ihre Arbeit vier Dollar bekämen, stattdessen gab man ihnen aber acht. 78 Prozent der Testpersonen mit einer Raum einnehmenden Körperhaltung im Büro behielten den Bonus, ohne den Geldgeber davon zu informieren, dass zu viel gezahlt worden war. Probanden mit einer eher zurückhaltenden Körpersprache behielten den Aufschlag nur in 38 Prozent der Fälle für sich.

In einem weiteren Versuch gab man den Teilnehmern einen größeren Autositz als gewöhnlich und beobachtete in einem Straßenverkehrssimulator, wie schnell sie nach einem Unfall Fahrerflucht begehen würden. Tatsächlich reagierten mehr Probanden unverantwortlich, nachdem der Platz in der Fahrerkabine vergrößert worden war. Auch einen Zusammenhang zwischen der Großzügigkeit des Fahrersitzes und der Tendenz zum Falschparken konnten die Wissenschaftler herstellen: Autos mit größeren Fahrersitzen wurden häufiger falsch abgestellt als solche mit kleineren Sitzen.

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Das Forscherteam ist der Überzeugung: Wie ein Mensch von dem Raum Besitz ergreift, der ihm zur Verfügung steht, kann sich entscheidend auf Gedanken, Gefühle und das Verhalten auswirken. Diese Ergebnisse bedeuten im Umkehrschluss aber nicht, dass ein kleiner Schreibtisch oder Fahrersitz einen unehrlichen Egoisten moralisch bekehren kann.

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