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EADS und IG Metall müssen massiven Jobabbau verhandeln

EADS-Chef Tom Enders im April im Werk von Cassidian in Manching. Foto: Tobias Hase

Wochenlang war über den geplanten Jobabbau bei EADS spekuliert worden. Seit Montag herrscht zumindest Klarheit über die Zahl. 5800 Stellen wird der künftig unter dem Namen Airbus firmierende Luft- und Raumfahrtkonzern bis Ende 2016 streichen.

Heute wird sich EADS-Chef Tom Enders in einer Telefonkonferenz Fragen dazu stellen. Später will sich auch die IG Metall äußern. Bis Mitte kommenden Jahres wollen beide Seiten über die Modalitäten des Abbaus verhandeln - und damit auch über die Frage, ob es am Ende ganz ohne Kündigungen gehen wird.

IG Metall und Betriebsrat machten bereits am Montagabend klar, dass betriebsbedingte Kündigungen keine Option seien. «Es wäre bei den Gewinnen, die der Konzern erreicht, niemandem vermittelbar, Mitarbeiter vor die Tür zu setzen», sagte Betriebsratschef Rüdiger Lütjen. Es sei positiv, dass EADS erst die Arbeitnehmer und dann die Medien informiert habe, sagte er. «Wir hoffen, dass dadurch ein Prozess eingeleitet ist, der von Fairness und Mitbestimmung der Belegschaft gekennzeichnet ist.»

Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler schlug härtere Töne an: «Wer mit betriebsbedingten Kündigungen droht, um die Rendite zu verbessern, macht die Beschäftigten zornig», erklärte Wechsler am Montag und forderte «eine langfristige Perspektive für die Arbeitsplätze und Standorte». Es «steigert nicht die Wettbewerbsfähigkeit, wenn man hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter rausschmeißt», sagte der Gewerkschafter. Wenn EADS «nicht vom Grundsatz auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet», werde es Konfrontation geben.

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Grund für die Kürzungen ist das schwächelnde Rüstungsgeschäft. Allein 2600 Stellen sollen in Deutschland wegfallen. Überwiegend werden die Jobs in der neuen Rüstungs- und Raumfahrtsparte Airbus Defence & Space wegfallen, die im kommenden Jahr aus den bisherigen Sparten Cassidian (Verteidigung) und Astrium (Raumfahrt) entstehen soll. Der Konzern, der sich kommendes Jahr in Airbus umbenennen wird, will vor allem das schwächelnde Rüstungsgeschäft flott bekommen. Der Personalabbau soll bis Ende 2016 über die Bühne gebracht werden.

«Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit im Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft steigern - und wir müssen jetzt damit beginnen», sagte EADS-Chef Tom Enders am Montag. «Unsere traditionellen Märkte in diesen Bereichen schrumpfen, daher müssen wir dringend den Zugang zu internationalen Kunden verbessern und Wachstumsmärkte erschließen.» Am Vormittag hatte er die Pläne Führungskräften erläutert und dann die Arbeitnehmervertreter informiert.

Enders hatte bereits mehrfach harte Einschnitte und Jobkürzungen angekündigt. Zwar verdient der Konzern dank seiner größten Tochter Airbus und der großen Nachfrage nach Flugzeugen Milliarden, im Rüstungsgeschäft bekommt EADS aber die Sparpolitik in Europa zu spüren. «Unsere Produkte sind viel zu teuer oder nicht auf die Anforderungen des Marktes zugeschnitten - oder beides», schrieb Enders in einem Brief an die Mitarbeiter, der dpa vorliegt. Man müsse den Tatsachen ins Auge sehen, es gebe viele Schwierigkeiten.

Quartalsbericht EADS

Präsentation EADS