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Digitalkonferenz DLD sendet Zeichen an die NSA

Die US-amerikanische Medienunternehmerin Arianna Huffington spricht während der Digital-Life-Design (DLD) Konferenz. Foto: Marc Müller

Netzexperten haben zum Abschluss der Innovationskonferenz DLD in München die Freiheit des Internets beschworen.

Die massenhafte Überwachung der Datenströme im Netz durch Geheimdienste sei eine große Gefahr für die Demokratie, sagte die Piraten-Politikerin und Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg am Dienstag. Jeder Bürger sei davon betroffen, unbedenkliche Daten gebe es nicht. «Jede Information kann auch gegen einen verwendet werden.»

Auch der US-Professor Jeff Jarvis kritisierte die Praxis von Diensten wie der NSA. Es gebe zwar ein berechtigtes Interesse an Sicherheit etwa vor Terrorangriffen. Wer dafür aber die Freiheit opfere, habe den Kampf gegen den Terror bereits verloren, sagte Jarvis. Die Enthüllungen rund um den NSA-Skandal zogen sich wie ein roter Faden durch die Vorträge auf der Konferenz, die unter der Schirmherrschaft von Verleger Hubert Burda stattfand.

Seit Sonntag diskutierten zahlreiche hochkarätige Gäste über Trends, Entwicklungen und Innovationen rund um die Digitalisierung, darunter der neue Chef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, die Chefredakteurin der US-Netzzeitung «Huffington Post», Ariana Huffington, der Schriftsteller Paulo Coelho und Wikipedia-Chef Jimmy Wales. Die seit 2005 veranstaltete Konferenz gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen ihrer Art weltweit.

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Dabei ging es auch um neue Entwicklungen. Die Firma Jawbone etwa verkauft Armbänder, die die Zahl der Schritte und Informationen über den Schlaf ihrer Nutzer registrieren. Jawbone will die Fitness-Armbänder mit anderen technischen Geräten verbinden, erklärte Firmenchef Hosain Rahman. «Eine Heizung sollte wissen, ob Ihnen warm oder kalt ist. Ein Auto sollte wissen, ob sie müde oder fit sind.»

Die Gegenstände sollten auf Daten zum Wohlbefinden der Nutzer reagieren. So könne die Temperatur einer Heizung nachts an den Schlafrhythmus angepasst werden. Auf ähnliche Weise könnte zum Beispiel ein Bewertungsportal wie Yelp Nutzern ein leichteres Mittagessen empfehlen, wenn sie sich an einem Tag noch nicht viel bewegt haben. Yelp-Gründer Jeremy Stoppelman zeigte sich in München jedoch skeptisch, ob eine solche Funktion in absehbarer Zukunft umsetzbar sein wird.

Firmen wie Jawbone, Fitbit oder der Sportartikel-Hersteller Nike waren Vorreiter bei Fitness-Armbändern. Inzwischen drängen immer mehr Anbieter in den Markt. Allein bei der Elektronik-Messe CES stellten die Elektronik-Riesen Sony und LG eigene Geräte vor. Die Vernetzung aller möglichen Technik im «Internet der Dinge» ist derzeit einer der heißesten Trends der Technologie-Branche. Der Netzwerk-Ausrüster Ericsson rechnet mit 50 Milliarden verbundenen Geräten zum Jahr 2020.

Zugleich werden Risiken deutlich. Die IT-Sicherheitsfirma Proofpoint entdeckte jüngst eine weltweite Attacke, bei der 750 000 Spam-Mails mit Hilfe gehackter Hausgeräte wie Fernsehern verschickt wurden.

Auch mindestens ein Kühlschrank sei dabei gewesen, hieß es wie in einem Kriminalbericht über ungewöhnliche Verdächtige. Proofpoint schlägt Alarm: Da in den kommenden Jahren ein schneller Anstieg an vernetzten Hausgeräten erwartet wird, hätten Sicherheitslücken ernste Auswirkungen für die Besitzer und mögliche Angriffsziele.

«Alles, was vernetzt ist, kann gehackt werden», betonte bei der DLD Rod Beckstrom, ein früherer Chef der Internet-Verwaltung ICANN, der heute für Samsung arbeitet. «Und alles wird in Zukunft vernetzt sein - also ist alles angreifbar.» Das Internet sei seinerzeit nicht mit einem Augenmerk auf Sicherheit, sondern für den freien Fluss von Informationen konzipiert worden.

Jawbone zu Up

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