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Die Angst vor dem Crash

Der Trend an der Börse zeigt derzeit deutlich nach unten. (Bild: dpa)
Der Trend an der Börse zeigt derzeit deutlich nach unten. (Bild: dpa)


Gerade einmal drei Monate hat es gedauert, dass der Deutsche Aktienindex von seinem Rekordhoch von über 10.000 Punkten auf unter 9.000 Punkte gefallen ist. Vor allem in den vergangenen Tagen hat sich der Abwärtstrend dramatisch verschärft. Am Freitag ist de

r Dax erstmals seit zwölf Monaten unter die Marke von 8900 Punkten gerutscht - zuletzt stand er am 22. Oktober 2013 derart tief.Schon geht die Angst vor einem Börsencrash um, doch die scheint übertrieben zu sein.

Fast scheint es so, als habe Irgendjemand die Dose mit den Hiobsbotschaften geöffnet. Seitdem sprudeln sie nur so hervor und prasseln auf die Aktienmärkte ein. So haben sich die Auftragsbücher der Industrie geleert, die Industrie hat ihre Produktion gedrosselt. Die deutschen Exporte sind im August um fünf Prozent gesunken.

Die führenden deutschen Forschungsinstitute wittern weiteres Ungemach. Sie haben die Prognosen für die deutsche Wirtschaft ordentlich zurecht gestutzt. So soll die Wirtschaft im laufenden Jahr nur noch um 1,3 Prozent wachsen. Ursprünglich war ein Plus von 1,9 Prozent angenommen worden. Für 2015 haben die Ökonomen ihre Vorhersage von 2,0 Prozent auf 1,2 Prozent reduziert.

Das ist eine Ansage. Die Korrektur fällt (vor allem für das kommende Jahr) deutlich aus. Kein Wunder also, dass die Börsen in Moll gestimmt sind. Der deutliche Kursrutsch der vergangenen Wochen war überfällig. Spätestens seit der Dax vor knapp drei Monaten ein neues Allzeithoch erreicht hat, ist die Diskussion im Gange, ob die an den Börsen aufgerufenen Preise noch die Wirtschaftslage spiegeln oder nicht.

Viele spricht dafür, dass sich Aktien und die Situation in den Unternehmen voneinander abgekoppelt haben, was logisch ist, denn die Maßnahmen der Notenbanken, Geld billig und leicht verfügbar zu halten liegen wie Mehltau über der Realität. Das ist auch der Grund dafür, dass Profianleger mehr und mehr dazu übergegangen sind, sich von den fundamentalen Daten abzuwenden und eher auf Charttechnik zu setzen. Denn wenn Unternehmensbilanzen ohnehin keine Rolle spielen, können sie auch nicht Anlass zum Kauf oder Verkauf von Aktien sein.

Charttechniker schauen sich die Kursverläufe von Aktien oder Indizes an und schließen daraus, wie sich die Kurse wohl weiter entwickeln. Auch in diesem Bereich gibt es wenig Erfreuliches zu berichten. Die Börse gilt charttechnisch als angeschlagen. Als neuralgischer Punkt gilt hier die Marke von 8903 Dax-Punkten. Sollte die nicht halten - so haben die Analysten mit ihren Rechenschiebern heraus gefunden - droht ein Absturz bis auf 8.500 oder gar 8.000 Punkte.

Trost bieten dagegen jene Analysten, die das Verhalten von Anlegern zum Maßstab ihres Handelns gemacht haben. Wenn alle wüssten, wo die Reise hingeht, würde diese Reise gar nicht erst stattfinden, heißt es da. Allerdings hat sich die Anlegerstimmung (das so genannte “Sentiment”) in der Vergangenheit ebenfalls eingetrübt.

Die fünf Jahre andauernde Hausse ist vorbei. Soviel ist klar. Wohin die Reise gehen mag, ist eher ungewiss. Im Moment wollen alle Nachrichten negativ ausgelegt werden. Konjunturell betrachtet  sieht es schlechter aus, als uns es die Politik glauben machen wollte. Musterschüler ist Deutschland lange nicht mehr. Aber die Lage ist auch nicht so schlecht. So ist der Exportrückgang um fünf Prozent zwar deutlich ausgefallen. Die späten Sommerferien relativieren diese Entwicklung jedoch.

Die Börse dürfte dieser Tage ein paarmal kräftig niesen. Der große Schnupfen ist aber nicht in Sicht. Ein Crashszenario sieht anders aus.