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Belarus-Sanktionen: Staatschef Lukaschenko droht mit Gegenreaktion

MINSK (dpa-AFX) - Der umstrittene belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko hat nach den Sanktionen des EU-Landes Litauen mit Gegenmaßnahmen gedroht. Belarus (Weißrussland) habe in der Vergangenheit Strafmaßnahmen überlebt und werde sie auch künftig aushalten, sagte er am Freitag Staatsmedien zufolge. "Die Welt ist nicht ohne gute Menschen. Deshalb braucht uns niemand Angst machen." Im Nachbarland Russland lobte er hingegen Kremlchef Wladimir Putin als "Freund". Putin hatte Belarus zuvor Hilfe in der Krise zugesichert - einschließlich Truppen seines Innenministeriums, um im Ernstfall die Proteste gegen Lukaschenko zu unterdrücken.

Konkret wies Lukaschenko die Regierung an, einen Plan auszuarbeiten, um den Warenverkehr künftig nicht mehr über das baltische EU-Nachbarland Litauen abzuwickeln. Das werde den Haushalt des Landes hart treffen, meinte er. "Wir werden denen zeigen, was Sanktionen sind." Belarus werde die Ostsee-Häfen in Litauen nicht mehr nutzen, um etwa Erdöl- und Kaliprodukte zu verschiffen. Von den Gebühren sollten künftig andere profitieren. Litauen und Polen hätten sich "voll gefressen" und nun vergessen, wie wichtig Belarus für sie sei, sagte Lukaschenko.

Im Hafen von Klaipeda in Litauen stammt nach Angaben des EU-Landes etwa ein Drittel der ins Ausland umgeschlagenen Waren aus Belarus. Litauen hatte wie die beiden anderen baltischen EU-Staaten einseitig Sanktionen gegen Belarus verhängt. Dabei geht es vor allem um Reisebeschränkungen gegen Funktionäre, die für die Fälschung der Präsidentenwahl am 9. August und für die Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten verantwortlich gemacht werden. Seit dem Wahltag gibt es Massenproteste und Streiks gegen den seit 26 Jahren regierenden Lukaschenko.

Der als "letzter Diktator Europas" verschriene Staatschef warnte erneut davor, Belarus zu einem "Kriegsschauplatz" zu machen. Er behauptet seit Tagen, die Nato-Nachbarländer planten einen Einmarsch. Sie wollten das Land erobern, um den Markt für ihre Produkte zu nutzen. Litauen und Polen hatten das zurückgewiesen als Stimmungsmache, mit der Lukaschenko von der Krise in seinem Land ablenken wolle. Es sei wie damals mit Adolf Hitlers Nazideutschland, meinte Lukaschenko. Es gehe dem Westen nicht zuletzt darum, Belarus zu erobern als "Sprungschanze", um nach Russland zu gelangen. Nur das Vorgehen sei anders als im Zweiten Weltkrieg, sagte Lukaschenko.