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Griechenland: IWF nimmt Europäer in den Schwitzkasten

Griechenland benötigt nach einer vorläufigen Einschätzung aus dem Ministerium bis Ende 2018 rund 36 Milliarden Euro an frischem Geld von den europäischen Partnern. Insgesamt liege der zusätzliche Finanzbedarf sogar bei rund 52 Milliarden Euro, heißt es in einem ersten IWF-Entwurf über eine Bewertung der Schuldentragfähigkeit des Landes. “Sehr bedeutende Veränderungen in der Politik und im Ausblick resultieren in einer großen Erhöhung des Finanzbedarfs”, so die Autoren. Um sicherzustellen, dass die Schulden nachhaltig mit hoher Wahrscheinlichkeit bedient werden, müsse die griechische Politik wieder auf Kurs kommen. Dazu müssten aber auch die Laufzeiten der bestehenden europäischen Kredite deutlich verlängert werden, mindestens. Werde aber das Reformpaket weiter abgeschwächt, etwa durch eine weitere Senkung der Ziele für den Primärüberschuss und noch schwächere Strukturreformen – dann werde ein Schuldenschnitt unumgänglich. Ein düsteres Bild malen die Autoren von der Schuldenhöhe gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Bisher erwartete der IWF, dass der Wert bis 2020 auf 128 Prozent sinkt. Nun geht er von rund 150 Prozent aus. Das liegt weit über den 117 Prozent, die der Fonds bislang als höchstens tragfähig erachtete. Die deutliche Erhöhung des Finanzbedarfs seit der letzten Berechnung im Mai 2014 sei notwendig geworden, weil Athen die gemeinsam gesteckten Ziele nicht eingehalten habe. Allein die geringeren Haushaltsüberschüsse hätten den Bedarf um 13 Milliarden Euro zwischen Oktober 2015 und Oktober 2018 erhöht. Niedrigere Einnahmen aus Privatisierungen schlügen mit weiteren 9 Milliarden zu Buche. Ob der Währungsfonds wie bisher einen Teil der Gesamtsumme übernehme, sei eine Entscheidung des Exekutivrats, schreiben die Mitarbeiter der Institution in ihrer Analyse. Die jüngste dramatische Entwicklung in Griechenland sei noch gar nicht berücksichtigt, so das Papier. Es wurde am 26. Juni verfasst, also vor der Ankündigung einer Volksabstimmung über die Reformforderungen der Gläubiger am Sonntag. Athen hatte jüngst eine Kreditrate in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an den IWF nicht zurückzahlen können und ist dadurch zunächst von weiteren Hilfen der Institution abgeschnitten. su mit dpa