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Bundestagswahl 2017: Die Parteien und die Jungwähler

Diese jungen Leute kämpfen außerhalb eines Einkaufszentrums im Berliner Bezirk Neukölln um Wählerstimmen. Es ist traditionell eine Hochburg der Arbeiterklasse. In diesem Teil der Hauptstadt wird links gewählt. Die jungen Leute verteilen Informationspakete für die konservativen Christdemokraten. In Deutschland gibt es keinen Bernie Sanders, keinen Emmanuel Macron und keinen Jeremy Corbyn. Meinungsumfragen zeigen, dass junge Menschen hier meist wie ihre Eltern und Großeltern wählen. Das mag an der starken deutschen Wirtschaft liegen. Dazu Georg Dobry, CDU Wahlhelfer: “In Deutschland haben wir viel bessere Chancen für junge Leute, die Bildung ist auch gut, man hat einfach gute Perspektiven hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern”. Junge Prominente outen sich als Merkel-Fans, aber was sagt das über das politische Bewusstsein dieser Generation aus?https://t.co/533AsmpzwR— stern (@sternde) 18. September 2017 Die niedrige Jugendarbeitslosigkeit kann nicht der einzige Grund sein. Diese CDU-Walkampfhelfer wurden gerade eingeschult, als Angela Merkel 2005 ihre erste Wahl gewann. Seitdem hat sie sich die Kanzlerin mit einer scheinbar endlosen Liste von Problemen beschäftigt: der Finanzkrise, der Euro-Krise, dem Krieg in der Ukraine, Massenmigration, dem Brexit und jetzt mit Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten. Merkel war ein ruhiger Pol für diese jungen Wähler, während der meisten Zeit ihres Lebens: “Die Bundeskanzlerin hat in den vergangenen 12 Jahren immer, in jeder Krise, sei es die Eurokrise oder die Flüchtlingskrise immer Ruhe bewahrt. Sie hat sehr besonnen reagiert und ich glaube dieses Gefühl von Stabilität und Sicherheit ist für viele Menschen, vor allem junge Menschen, sehr wichtig. So haben sie einen Blick in die Zukunft. Es ist wichtig, dass man einfach zielorientiert und nachhaltig Politik betreibt”. Wahlkampf: Die nicht gehörten Stimmen der Jungwähler – „Die Jugend ist die Zukunft“, heißt es häufig in der Pol… https://t.co/SG8q8Yzfct— Handelsblatt Politik (@hb_politik) 20. September 2017 Man kann leicht vergessen, dass Angela Merkel einer konservativen Partei vorsteht. Die CDU und ihre bayerische Schwesterpartei, die CSU, waren bis vor wenigen Monaten gegen die gleichgeschlechtliche Ehe. Beide Parteien kämpfen oft für konservative Ideale. Gleichzeitig hat Angela Merkel jedoch linke Positionen übernommen, wie den Ausstieg aus der Kernenergie und die Unterstützung für Flüchtlinge. Experten glauben, dass dies die Partei für junge Menschen wieder akzeptabel gemacht hat. Dazu Wahlforscher Rainer Faus: Als vor 20 Jahren Kohl in seinen letzten politischen Zügen lag, am Ende seiner Kanzlerschaft, da war Kohl bei den jungen Leuten nicht besonders beliebt, bei der Mehrzahl der jungen Leute. Das ist jetzt nicht so. Die Merkel hat irgendwie den jungen Leuten auch den Schrecken genommen irgendwie konservativ zu wählen, weil sie selbst eben sehr moderat ist. Die Partei ist das nicht unbedingt, aber Merkel als Aushängeschild ist eine sehr moderate Bundeskanzlerin. Motivation für Jungwähler: Snapchat führt Filter zur Bundestagswahl ein… https://t.co/QPqmtuw4pi— SPIEGEL Netzwelt (@SPIEGEL_Netz) 1. September 2017 Aber wo bleibt die Opposition? Die SPD, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, ist bei jungen Wählern hoch angesehen. Viele junge Leute sind bei den Auftritten des Kandidaten Martin Schulz zu sehen. Die Partei führt einen sehr jugendorientierten Wahlkampf auf den Social Media Kanälen durch. Aber das reicht nicht aus. Dazu Euronews Reporter Jona Källgren: “Der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, hat gerade angefangen, hinter mir zu sprechen. Er soll neue junge Wähler für die Partei gewinnen, um so etwas wie der Emmanuel Macron von Deutschland zu werden. Aber nach den Meinungsumfragen sind Angela Merkels Christdemokraten unter jungen Wählern immer noch führend”. #BTW2017 – Jungwähler haben schlechte Karten: In Deutschland regieren die Älteren. Droht die Rentnerdemokratie? https://t.co/nBgT3Ig0Mr pic.twitter.com/eqDNmkCOc8— DW | Politik (@dw_politik) 7. September 2017 Die jungen SPD-Aktivisten vom Wahlkampfteam in Potsdam glauben, dass viele Wähler Martin Schulz noch nicht richtig kennen. Lena Cociani, Wahlkampfhelferin der SPD, kämpft um jede Stimme: “Viele Jugendliche in Deutschland, wenn sie sich überhaupt für Politik interessieren, betrachten mehr die nationale Ebene. Martin Schulz war ein Teil der europäischen Ebene. Er war Präsident des Europaparlaments. Ich glaube, er ist bei vielen noch nicht so richtig ins Bewusstsein gedrungen und jetzt hat er nur sehr wenig Zeit, um die Leute zu überzeugen. Vielleicht hat er es noch nicht richtig geschafft, bei den jungen Leuten bekannt zu werden.” Kanzlerkandidat Martin Schulz kämpft weiter gegen Angela Merkel, die nun seit zwölf Jahren im Amt ist. Am 24. September 2017 wird in der Bundesrepublik Deutschland gewählt, dann entscheidet sich, wer das Kanzleramt in Berlin übernimmt.