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Wie werde ich Technische/r Modellbauer/in?

Maximilian Heider arbeitet in seiner Ausbildung zum technischen Modellbauer mit verschiedensten Materialien, wie etwa hier mit Acrylglas.
Maximilian Heider arbeitet in seiner Ausbildung zum technischen Modellbauer mit verschiedensten Materialien, wie etwa hier mit Acrylglas.

Sie müssen Handwerker, Materialexperten und Tüftler in einem sein: Anschauungsmodellbauer setzen Ideen oftmals maßstabsgetreu in Modelle um - und machen sie so erlebbar.

Berlin (dpa/tmn) - Wie wird ein Gebäude später aussehen? Und wie fügt es sich in die städtische Umgebung ein? Um das zu veranschaulichen, braucht es nicht nur Pläne, sondern auch Modelle. Und die kommen nicht immer direkt vom Architekturbüro.

Technische Modellbauer für Anschauung übersetzen die Pläne in die plastische Wirklichkeit: Sie bauen Miniaturmodelle von Stadtquartieren, Gebäuden und Innenräumen - unter anderem für geplante Präsentationen.

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In diesem Beruf sind eine gewisse Hingabe zum Detail und eine ruhige Hand gefragt. Technische Modellbauer brauchen handwerkliches Geschick und ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen, zugleich ein gewisses ästhetisches Empfinden für Farben und Formen, sagt Sabrina Iglesias. Sie ist Modellbaumeisterin und Ausbilderin beim Berliner Unternehmen Werk5, das sich auf Architekturmodelle sowie Prototypen für Designer und Kunstwerke spezialisiert hat.

Modellbauer sind Materialexperten

Technische Modellbauer arbeiten größtenteils in Werkstätten und haben mit unterschiedlichsten Maschinen und Materialien zu tun. Hierzu zählen etwa Kunststoffe wie Hartschaum, aber auch Holz und Metall.

Maximilian Heider hat daran großen Gefallen gefunden. Der 21-Jährige ist im zweiten Lehrjahr bei Werk5. «Es ist besonders spannend für mich, diese verschiedenen Materialien kennenzulernen. Wie sie reagieren und hinterher aussehen, wenn man sie mit einer bestimmten Maschine bearbeitet.»

Ihn überrascht immer wieder die Vielfalt der Aufgaben. «Ich lerne alle möglichen Sachen, wo ich nie gedacht hätte, dass man sie in dem Beruf braucht. Jetzt weiß ich zum Beispiel auch ein bisschen, wie man Fliesen legt».

Der Beruf des Technischen Modellbauers ist in drei Fachgebiete unterteilt. Ab dem dritten Lehrjahr spezialisieren sich die Auszubildenden entweder auf die Anschauung, die Gießerei oder den Bereich Karosserie und Produktion.

Mit CNC-Fräse und Lasercutter

Die Arbeitsabläufe wiederholen sich zwar. Routine kommt dennoch selten auf. «Mit Plänen oder 3D-Modellen vom Kunden geht es von der Planung am CAD-Programm in die Produktion», erklärt Ausbilderin Iglesias. Zum Einsatz kommen hierfür zum einen die CNC-Fräsmaschine und der Lasercutter, zum anderen die Kreis- sowie die Bandsäge.

Inzwischen ist der 3D-Drucker ein zusätzliches Instrument geworden. Dann geht es in die Montage. «Dort bearbeiten und lackieren wir die Bauteile händisch und setzen sie zusammen», sagt Iglesias. Jedes Projekt, das neu reinkommt, stelle dabei andere Ansprüche.

Arbeit an der Zukunft

Kreativität im Sinne eines Künstlers ist für die Arbeit weniger gefragt, sagt Peter Gärtner vom Bundesverband Modell- und Formenbau (BVMF). Technische Modellbauer müsse allerdings kreativ sein in der Frage: «Okay, ich muss einen Prototypen liefern, der möglichst nah an der Erscheinung und der Funktion wie das spätere Serienmodell sein soll. Wie mache ich das jetzt?»

Gärtners Ansicht nach arbeiten Technische Modellbauer immer an der Zukunft: Vieles, was aus ihren Werkstätten kommt, sei etwas, «das wir in ein paar Jahren nutzen oder kaufen können.»

Kurz vor der Deadline kann es stressig werden

Das verlangt einiges ab. Sabrina Iglesias empfiehlt, zumindest die mittlere Reife zu haben. Außerdem spielen Mathematik und Physik eine große Rolle. «Der theoretische Teil der Ausbildung beinhaltet sehr viel Rechnen.» Diese Kenntnisse sind mitunter für das technische Zeichnen am Computer notwendig. «Vor allem physikalische Größen sollte man berechnen und Formeln umstellen können.»

Maximilian Heider ist das gewohnt. In der heißen Phase eines Projektes kann es zudem stressig werden. «Wie in fast jedem anderem produzierenden Beruf gibt es Deadlines», sagt er. Gerade deshalb arbeitet er in den meisten Fällen mit anderen in einem Team zusammen.

Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, fällt das Ausbildungsgehalt unterschiedlich hoch aus - je nach Bundesland, Branche und Arbeitgeber. Im ersten Lehrjahr können es in Tarifbetrieben zwischen 620 und 1047 Euro brutto monatlich sein. Im vierten sind 840 bis 1264 Euro möglich.