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Özdemir – Botschafter einer Koalition mit Merkel

Die Grünen ziehen mit Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt an der Spitze in den Bundestagswahlkampf. Damit bleibt der linke Flügel außen vor. Gerade das ist für die Partei eine große Chance. Ein Kommentar.

Cem Özdemir hat sich gegen seine Mitbewerber Robert Habeck und Anton Hofreiter durchgesetzt – denkbar knapp. Nur 75 Stimmen trennten den Grünen-Parteichef von Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck. Das ist alles andere als ein fulminanter Sieg. Und doch eine Entscheidung, die den Grünen jetzt im Wahljahr das notwendige Rüstzeug gibt, sich endlich inhaltlich zu sortieren und aufzustellen.

Mit Özdemir und Katrin Göring-Eckardt, die als einzige Bewerberin ohnehin gesetzt war, bilden nun zwei Realos vom eher bürgerlichen Flügel das Spitzenduo für die Bundestagswahl. Für die Grünen ist es eher ungewöhnlich, dass der linke Parteiflügel außen vor bleibt – mit Blick auf die Wahl im September ist es jedoch zweifellos gut, wenn das Duo aus demselben Lager stammt, quasi als erste Voraussetzung dafür, nicht von vornherein als zerstrittener Haufen dazustehen. Dennoch werden Göring-Eckardt und Özdemir nicht drum herumkommen, das linke Lager einzubinden, um unnötiges Störfeuer zu vermeiden. Was die Grünen in erster Linie brauchen, das ist Zusammenhalt.

Erklärungen der Grünen, die Entscheidung ihrer Mitglieder habe keine Bedeutung für die anstehende Bundestagswahl kann man getrost ignorieren. Selbstverständlich geht von der Wahl Özdemirs ein Signal mehr zu einer schwarz-grünen Koalition aus als zu einem rot-rot-grünen Bündnis aus. Özdemir gilt als Botschafter einer Koalition mit der Union – auch wenn diese mit Blick auf unterschiedliche Positionen vor allem mit der derzeit vollkommen unrealistisch sein mag.

Özdemir gilt auch im schwarzen Lager als ein durchaus ernst zu nehmender Kandidat. Im Vergleich zu Habeck mag er als Langweiler daherkommen, aber Özdemir hätte das Zeug dazu, die Blockade zu durchbrechen und die Grünen fit für eine schwarz-grüne Koalition zu machen.