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Äpfel und Birnen

„Die Dividende ist der neue Zins.“ Mit diesem Werbespruch trommelt die Finanzbranche auch im achten Jahr der zweitlängsten Aktienhausse aller Zeiten für den Einstieg in Dax & Co. Denn mit den Anteilscheinen solider Unternehmen könnten gerade langfristig orientierte Anleger eine im Vergleich zu Anleihezinsen um ein Vielfaches höhere Dividendenrendite einstreichen.

Zumindest an der Wall Street stimmt diese Rechnung nicht mehr: Nach dem Kursrutsch am Anleihemarkt rentieren etwa die vielbeachteten zehnjährigen US-Staatsbonds oberhalb von 2,3 Prozent - und damit über der durchschnittlichen Dividendenrendite der Titel aus dem S&P 500-Aktienindex, die nach deren Trump-Rally auf 2,1 Prozent gefallen ist.

Hintergrund: Anders als an der Wall Street wappnen sich die Investoren am US-Bondmarkt bereits jetzt gegen ein Szenario, in dem die Staatsverschuldung der USA unter dem designierten Präsidenten Donald Trump explodiert und die Inflationsraten rasant zulegen: Der Abverkauf bestehender Anleihen geht mit stark steigenden Bondrenditen einher. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren inzwischen mehr als zwei Drittel höher als noch im Juni bei damals 1,4 Prozent.

Bei kritischer Betrachtung entpuppt sich der griffige Werbeslogan vom neuen Zins auch insgesamt als fragwürdiges Argument: Denn anders als ein Anleihekupon kann die Dividendenausschüttung jederzeit gekürzt oder sogar ganz gestrichen werden.

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Dazu kommt noch ein zweiter Punkt, der die eindimensionale Gegenüberstellung von Dividendenrenditen und Bondverzinsung wie den Vergleich von Äpfeln und Birnen erscheinen lässt: Zwar können auch Anleiheinvestments zwischenzeitliche Kursverluste erleiden – so wie jüngst in den USA. Doch die Rückzahlungshöhe zum Ende der Laufzeit ist jederzeit bekannt.

Ob dagegen das Wall Street-Barometer S&P 500 beispielsweise in fünf Jahren noch auf dem aktuellen Kursniveau verharren wird, deutlich höher geklettert ist oder gar in einer Baisse steckt, kann heute niemand seriös vorhersagen.


Einzelhandel will Schallmauer knacken

Der deutsche Einzelhandel steuert auf einen erfolgreichen Geschäftsjahrabschluss zu. Laut den letzten Daten vom Statistischen Bundesamt stieg der Branchenumsatz im Oktober um 2,4 Prozent zum Vormonat, während die Fachleute lediglich mit einem Prozent Wachstum gerechnet haben. Dies ist die stärkste Steigerungsrate seit Juni 2011.

Der Sprecher des Einzelhandelsverbandes Stefan Hertel sagte diesbezüglich, dass die Branche mit Rückendwind ins Weihnachtsgeschäft gehe. Die Aussichten für die Vorweihnachtszeit, welche traditionell eine besonders wichtige Rolle für die Händler spielt, sehen tatsächlich gut aus. Die deutschen Verbraucher weisen laut Umfragen eine sehr positive Konsumstimmung auf. Ein robuster Arbeitsmarkt, reale Lohnzuwächse sowie von der Zinsseite fehlende Sparanreize bilden eine Grundlage dafür.

Darüber hinaus gibt es dieses Jahr im Dezember ungewöhnlich viele Arbeitstage. Unter dem Strich hofft der Einzelhandelsverband darauf, in Dezember zum ersten Mal einen Monatsumsatz von 50 Milliarden Euro zu erreichen. Neben den aufgrund der Flüchtlingskrise rapide gestiegenen Staatsausgaben stellt der Binnenkonsum aktuell eine tragende Säule für ein moderates BIP-Wachstum in Deutschland dar.


Italiens Bonds – quo vadis?

Im Vorfeld der Opec-Entscheidung in Wien beeinflussen positive Äußerungen der Energieminister von Saudi-Arabien und des Iran – beide gehen von einer Vereinbarung des Ölkartells über die künftige Fördermenge aus - sowohl den Ölpreis als auch die europäischen Aktienmärkte. Der Preis für die Nordseesorte Brent steigt um mehr als acht Prozent auf über 50 Dollar, der Dax verbesserte sich zwischenzeitlich auf 10.691 Punkte.

Die kleine Aufwärtsbewegung der Aktien ist jedoch fragil und wird bis zum Referendum am Sonntag in Italien vermutlich nicht in eine Aufwärtstendenz münden. Die technische Unterstützung im Dax bei 10.600 Punkten wurde wiederum nicht signifikant unterschritten und hat keine Anschlussverkäufe ausgelöst – daher gibt es bislang auch keine Abwärtstendenz sondern die seit Tagen anhaltende Seitwärtsbewegung mit geringen Schwankungen.

Im Musterdepot gibt es mit dem iShares Italy Government Bond eine kleinere Position eines ETF auf italienische Staatsanleihen. Der durchschnittliche Kupon innerhalb dieses börsennotierten Fonds beträgt 3,77 Prozent. In unserem Depot trägt der Wert mit einer positiven Entwicklung von 1,90 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Im Vorwege zum Referendum halten wir an der Position fest – ein „Nein“ in Italien wird erwartet und dürfte unseres Erachtens längst in die Bewertung italienischer Staatsanleihen eingepreist sein.

Sehen wir dagegen zum dritten Mal in 2016 – nach Brexit und Trump – ein alle überraschendes Ergebnis, das heißt Italien stimmt für notwendige Reformen, dürften die Renditen von Italienbonds sinken und deren Kurse und damit auch der Wert unseres ETF steigen.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

KONTEXT

Georgios Kokologiannis

Der Redakteur

Mit Geldanlagethemen beschäftige ich mich beim Handelsblatt seit über 15 Jahren - davor bereits während meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und beim Finanzconsulting einer Unternehmensberatung.

Twitter: @kokologiannis

@kokologiannis

Die Strategie

Mein Ziel ist es, eine durchschnittliche Rendite von sechs bis acht Prozent per annum zu erreichen - und das möglichst nervenschonend. Zwei Kernbestandteilen meiner Strategie: Erstens der Einsatz von Anlagezertifikaten und anderen Derivaten, mit denen sich zum einen Depotpositionen absichern lassen und die es zum anderen ermöglichen, auch von schwierigen Phasen an den Aktien- und Rohstoffmärkten zu profitieren. Zweitens arbeite ich bei risikoreicheren Engagements mit Stopp-Loss-Marken - das soll dazu beitragen, dass ich nicht zu lange an Fehlinvestitionen festhalte.

Die Regeln

Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn werden maximal drei Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.

KONTEXT

Alexander Kovalenko

Der Anleger

Alexander Kovalenko arbeitet für Bayerische Vermögen. "Wir machen normalerweise keine Prognosen, weil es aus unserer Sicht eher wenig Sinn macht", sagt er. "Wir können nur sagen, dass die Aktien für uns aktuell eine stark bevorzugte Anlageklasse darstellen, und hier vor allem die (süd)europäischen Aktien, die noch deutlich unter ihrem Fair-Wert gehandelt werden. Dazu kommt eine Dividendenrendite von durchschnittlich etwa drei Prozent. Bei Aktien sehen wir also trotz eventuellen und sogar eher wahrscheinlichen Korrekturen ein sehr attraktives Chance/Risiko-Profil!"

Die Strategie

Das Social-Trading-Depot versteht sich als Kombination eines langfristig orientierten Kernportfolios und der innovativen Anlageform des Social Trading. Einen Anteil von 60 bis 70 Prozent bildet ein Aktienportfolio, das einen Value-Ansatz verfolgt: Es wird in zehn bis 15 stark unterbewertete Einzeltitel aus dem breiten europäischen Aktienmarkt investiert, wobei die Selektion der Einzeltitel mittels Analyse der Fundamentalkriterien beziehungsweise der Bilanzdaten erfolgt. Der Social-Trading-Anteil beträgt zwischen 30 und 40 Prozent und wird in wikifolio-Indexzertifikate investiert: Diese bilden unterschiedliche Strategien von Top-Tradern auf wikifolio.com ab. Das Social-Trading-Depot soll in der Regel voll investiert sein. Der Anlagehorizont ist mittel- bis langfristig ausgerichtet und sieht nur selten Umschichtungen vor. Betreut wird das Social-Trading-Depot von Bayerische Vermögen AG.

Die Regeln

Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn werden maximal drei Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.

KONTEXT

Sönke Niefünd

Der Anleger Niefünd

Das Anlageziel besteht darin, nachhaltig zu investieren und dabei einen langfristigen Vermögenszuwachs zu erzielen. Dazu werden je nach Einschätzung der Wirtschafts- und der Börsenaussichten Wertpapiere erworben und veräußert. Dabei wird besonders auf die Risikostreuung geachtet.

Der Stratege Niefünd

Unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien der Themengebieten Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance), auch ESG-Ansatz genannt. Das Mandat wird aktiv gemanagt, gleichzeitig werden jedoch strategisch langfristig Positionen gehalten. Wir verfolgen die Umsetzung der "Politik der ruhigen Hand". Es werden Fonds, ETFs und Einzeltitel gekauft, die unseren Kriterien erfüllen. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt in den Themengebieten innerhalb der 4 Säulen Wirtschaftliches, Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG-Ansatz). Ausgewählte Wertpapiere haben in jedem Bereich mindestens 65 Punkte von 100 Punkten im Bereich der Nachhaltigkeit. Zudem kommen Negativkritieren und ein Best-in-Class Ansatz bei der Einzeltitelauswahl zum Tragen.

Die Regeln Niefünd

Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Sönke Niefünd hat allerdings zum 1. August 2016 das Depot von Daniel Hupfer von der M.M. Warburg übernommen. Den Kommentatoren steht es frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.