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Zyprer wählen im Schatten der Finanzkrise Präsidenten

Unter dem Eindruck der schweren Finanzkrise des Landes haben die Bürger in Zypern einen neuen Präsidenten gewählt. Der konservative Favorit Nikos Anastasiades sagte nach Abgabe seiner Stimme in Limassol, von der Wahl hänge "das Überleben des Landes" ab.

545.000 Zyprer sind aufgerufen, sich zwischen neun Kandidaten und zwei Kandidatinnen für das Präsidentenamt zu entscheiden. Mit dem Wahlergebnis wird einige Stunden später gerechnet. Wer nicht wählt, muss ein Bußgeld von 342 Euro fürchten. Sollte kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, ist für den 24. Februar eine Stichwahl vorgesehen.

Klarer Favorit ist Anastasiades, Anführer der konservativen Oppositionspartei Disy. Er führte in Umfragen zuletzt mit 20 Prozentpunkten vor Ex-Gesundheitsminister Stavros Malas. Dieser sagte nach Abgabe seiner Stimme in der Hauptstadt Nikosia: "Heute ist der Tag, an dem das wichtigste Kapitel in der Geschichte des zyprischen Volkes geschrieben werden muss." Der 45-Jährige ist parteilos, wird aber von der regierenden kommunistischen Partei Akel des scheidenden Präsidenten Demetris Christofias unterstützt.

An dritter Stelle folgte in Umfragen zuletzt der ebenfalls parteilose Ex-Regierungschef Giorgos Lillikas, unterstützt von den Sozialisten. "Gemeinsam können wir unserem Land die Hoffnung zurückgeben und die wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln", sagte Lillikas, nachdem er seine Stimme abgegeben hatte.

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Im Wahlkampf war die Finanzkrise das beherrschende Thema. Zypern hatte im Juni eine Anfrage auf Hilfe aus dem Eurorettungsfonds gestellt und benötigt nach eigenen Angaben rund 17 Milliarden Euro. Anastasiades betont die Notwendigkeit strikter Sparmaßnahmen, um Vorgaben der internationalen Gläubiger zu erfüllen. Malas tritt für eine Entschärfung der möglichen Sparauflagen ein, Lillikas lehnt den Hilfsantrag ganz ab.

Über das mögliche Hilfspaket müsste auch der Bundestag abstimmen. Zyperns Botschafter in Deutschland, Minas Hadjmichael, bat das Parlament um "Solidarität" mit seinem Land. "Alles, was wir wollen, ist ein Darlehen", sagte er in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Vorwürfe, sein Land sei ein Zentrum der Geldwäsche, seien "unbegründet".

Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung untersuchen Experten von Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) die finanziellen Folgen eines Staatsbankrotts. Betroffen von einer Pleite Zyperns wäre demnach vor allem Griechenland. Dort unterhalten zyprische Großbanken ein Filialnetz mit mehr als zehn Prozent der griechischen Spareinlagen. Ohne Hilfsgeld würden diese Banken pleite gehen.

Die Berechnungen gehen laut "Bild" auch auf Druck der Bundesregierung zurück. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministerium verwies dazu am Samstag lediglich auf den Vertrag über den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Dieser erlaube Hilfen nur, "wenn dies unabdingbar ist, um die Stabilität des Euro-Währungsgebiets insgesamt zu wahren". Entsprechend müssten die Staaten auch Konsequenzen einer Verweigerung der Hilfe prüfen.