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Zweiter Frühling für die Schweden

An Volvo hatte kaum jemand noch so richtig geglaubt. Als der chinesische Fahrzeugkonzern Geely vor bald sieben Jahren den schwedischen Autobauer übernahm, bescheinigten viele Beobachter dem Unternehmen keine besonders gute Zukunft. Aber hat inzwischen viele Zweifler überrascht: Die haben einen zweiten Frühling erreicht und glänzen mit Verkaufsrekorden.

2016 hat der schwedische Hersteller das dritte Jahr in Folge eine neue Bestmarke erreicht. 534.000 verkaufte Autos stehen für das vergangene Jahr in der Statistik, was ein Plus von 6,2 Prozent bedeutet. Auf seinen beiden wichtigsten Auslandsmärkten China und verzeichnete Volvo zweistellige Zuwachsraten. In China hat Volvo etwa 90.000 Autos verkauft, in den USA gut 80.000. Die Schweden haben es geschafft, sich trotz der starken Konkurrenz der deutschen Premiumanbieter Mercedes, BMW und Audi zu behaupten.

Allein hätte Volvo diese Verkaufsrekorde nicht schaffen können. „Wir brauchen Partner, dann können wir uns behaupten“, sagte Volvo-Vorstandschef Håkan Samuelsson vor Journalisten auf der Detroit Motor Show. Volvo als vergleichsweise kleiner Premiumhersteller müsse mit anderen Partnern kooperieren, allen voran mit der chinesischen Mutter Geely. „So können wir es schaffen“, betonte Samuelsson. Auch die neue Geely-Premiumtochter Lynk & Co. sei ein Partner, mit dem Volvo kooperieren könne.

Wichtig sei der sparsame Einsatz von Komponenten und Teilevarianten. Mercedes, etwa viermal so groß wie Volvo, könne es sich erlauben, viel mehr unterschiedliche Teile einzusetzen. Die sparsame Verwendung von Zulieferteilen stehe bei Volvo für „echte Effizienz“. Das gelte besonders für die anstehenden großen Veränderungen in der Autobranche wie Elektrifizierung und Digitalisierung. Auch auf diesen neuen Feldern müsse Volvo beim Komponenteneinsatz sehr behutsam vorgehen.

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Volvo glaubt fest daran, dass die Autobranche vor grundlegenden Veränderungen steht. Auch als kleinerer Premiumanbieter müsse Volvo die entsprechenden Produkte anbieten. Im Jahr 2019 wollen die Schweden beispielsweise ihr erstes rein batteriegetriebenes Auto präsentieren, kündigte Samuelsson an. Bis 2025 will Volvo insgesamt bis zu eine Million elektrifizierter Fahrzeuge auf die Straßen bringen.

Volvo will auch bei seinen großen und schweren Geländewagen (SUV) nicht auf den Batterieantrieb verzichten. „Die SUV müssen den Elektroantrieb bekommen“, sagte der Vorstandschef. Mit einem klassischen Verbrennungsmotor ließen sich die künftig geforderten Verbrauchs- und Emissionswerte angesichts des höheren Gewichts dieser Autos überhaupt nicht erreichen. „Unsere Zukunft ist elektrisch und umweltfreundlich“, betonte Samuelsson.


Sichere und zuverlässige Technik

Gute Zukunftschancen sieht der Volvo-Chef auch beim Autonomen Fahren. Die Technik müsse nur sicher und zuverlässig sein. „Das ist die grundlegende Voraussetzung dafür, dass unsere Kunden wirklich solche Autos kaufen werden“, sagte Samuelsson. Gäbe es Zweifel an der Zuverlässigkeit, würden die selbstfahrenden Autos schnell zu Ladenhütern.

hat zudem gemeinsam mit dem schwedischen Zulieferer Autoliv ein Joint Venture namens Zenuity gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen soll Software für autonom fahrende Autos sowie Fahrerassistenzsysteme entwickeln, die auch anderen Automobilherstellern angeboten werden. Mit Zenuity entsteht ein neues Unternehmen für den wachsenden globalen Software-Markt im Bereich des Autonomen Fahrens.

Wegen des künftigen US-Präsidenten macht sich Volvo-Chef Samuelsson keine besonderen Sorgen. Die Strategie seines Unternehmens sei längerfristig über mehrere Jahre angelegt. Wegen der Kurzlebigkeit der Politik müsse an diesem Grundsatz nicht gerüttelt werden.

Die Gelassenheit von Samuelsson in Bezug auf den neuen US-Präsidenten hat wahrscheinlich einen einzigen wichtigen Grund. Volvo eröffnet in etwa einem Jahr sein erstes eigenes Werk in den . In Charleston in South Carolina entsteht eine Fabrik mit etwa 4.000 Arbeitsplätzen. Wegen dieses Neubaus dürfte Trump nicht den Vorwurf erheben, dass die immer nur ihre Autos in die USA importierten, aber keine Gegenleistung erbrächten.