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Zwei bayerische Corona-Patienten in Südtirol - 'Noch Ressourcen'

ERDING/BOZEN (dpa-AFX) - Trotz steigender Pandemiezahlen hat die italienische Provinz Südtirol noch Behandlungsplätze für Corona-Intensivpatienten frei - auch aus Deutschland und Österreich. "In der aktuellen Phase haben wir noch Ressourcen", sagte Marc Kaufmann, der Covid-Einsatzleiter in der Alpenprovinz. Der Arzt bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass in der vorigen Woche auf Ersuchen des Krankenhauses Freising zwei Corona-Intensivpatienten aus Bayern aufgenommen worden waren.

Dies sei eine Selbstverständlichkeit gewesen. Kaufmann erinnerte daran, dass in der ersten Pandemiewelle 2020 die Nachbarländer Patienten aus Italien, auch aus Südtirol, übernommen hätten. "Uns wurde mehrmals geholfen in Österreich und Deutschland, und da wollen wir uns natürlich nicht verwehren in dieser Phase, wo wir helfen können."

In der vorigen Wochen wurde ein Patient mit dem Helikopter nach Bozen geflogen, ein zweiter Corona-Erkrankter kam mit einem Rettungswagen auf die Intensivstation nach Meran. Sie sind laut Kaufmann bislang die einzigen Corona-Patienten, die aus dem Ausland übernommen wurden.

Eigentlich hätten Kliniken in Bayern angefragt, ob Südtirol Personal zur Aushilfe schicken könne. Dies sei aber nicht möglich gewesen, Kaufmann hat nach eigenen Angaben selbst zu wenig Leute. Rund 400 medizinische Einsatzkräfte von Pflegern bis zu Ärzten seien in Südtirol vom Dienst suspendiert, weil sie eine Impfung verweigerten.

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In der Alpenregion sorgt man sich nun davor, dass die Zahlen ähnlich stark steigen wie zuletzt in Deutschland und Österreich. Kaufmann sieht Parallelen zum Frühjahr 2020, als die Lage zunächst in den norditalienischen Gegenden um Bergamo und Mailand eskalierte, ehe sich das Virus nach Norden vorarbeitete. "So wie wir in der ersten Welle in die Lombardei geschaut haben, so schauen wir jetzt nach Österreich mit Salzburg, Kärnten und Nordtirol sowie nach Bayern."

Kaufmann fürchtet einen ähnlichen Anstieg zeitverzögert auch in Südtirol, zumal er in seiner Provinz ähnliche Lebensweisen und "eine ähnliche Impfmüdigkeit" wie in Österreich und Bayern feststelle. "Es wäre vermessen zu glauben, dass der Brenner das Pandemiegeschehen aufhalten kann", meinte er. Sollte das Szenario eintreten, dann könnten schnell keine Kapazitäten für ausländische Patienten mehr da sein "oder sogar wir Hilfe in Anspruch nehmen müssen", sagte er.