Zuzahlungen für Pflege im Heim weiter gestiegen
BERLIN (dpa-AFX) - Die selbst zu zahlenden Anteile für die Pflege im Heim sind weiter gestiegen. Im bundesweiten Schnitt liegen sie nun bei 2179 Euro im Monat, wie aus neuen Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand vom 1. Januar hervorgeht. Das sind 111 Euro mehr als Anfang vergangenen Jahres. Es gibt aber weiterhin große regionale Unterschiede. Im Vergleich der Bundesländer am teuersten sind Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2542 Euro und in Baden-Württemberg mit 2541 Euro. Am niedrigsten bleibt die finanzielle Belastung in Sachsen-Anhalt mit 1588 Euro im Monat.
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 912 Euro, nachdem es zum 1. Januar 2021 noch 831 Euro gewesen waren.
Zum Schutz vor steigenden Zuzahlungen greifen seit Jahresbeginn erste Entlastungen, die noch die alte Bundesregierung besiegelt hatte. Heimbewohner bekommen neben den Zahlungen der Pflegekasse jetzt einen Zuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Der Eigenanteil für die reine Pflege soll so im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent sinken, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent und ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Uwe Klemens, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Entwicklung bei den Eigenanteilen müsse genauestens beobachtet werden. Gegebenenfalls seien weitere Begrenzungsmaßnahmen nötig.