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Autokrise erfasst nächsten Zulieferer: ZF Friedrichshafen mit Gewinneinbruch

Auch ZF Friedrichshafen, der drittgrößte deutsche Autozulieferer, reduziert wegen der weltweiten Absatzkrise seine Ziele.

Im ersten Halbjahr sank der Umsatz des Stiftungskonzerns um 1,7 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Foto: dpa
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz des Stiftungskonzerns um 1,7 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Foto: dpa

Nach Gewinnwarnungen des Konkurrenten Continental und anderer Autozulieferer hat auch die Nummer drei der Branche die Jahresprognose gesenkt. Für das Gesamtjahr rechnet ZF Friedrichshafen jetzt mit einem Umsatz von 36 bis 37 (Vorjahr: 37) Milliarden Euro - also mit einer Milliarde weniger als ursprünglich erwartet. Nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr soll die bereinigte operative Rendite vier bis fünf Prozent betragen statt 5,0 bis 5,5 Prozent.

Grund sei die rückläufige weltweite Pkw- und Nutzfahrzeug-Nachfrage im Zuge der Konjunkturabkühlung und des Handelskonflikts. Die Pkw-Produktion werde weltweit 2019 um gut vier Prozent sinken, die von Nutzfahrzeugen um drei Prozent, schätzt das ZF-Management. Das Unternehmen war ursprünglich noch von stabilen Automobilmärkten ausgegangen.

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Im ersten Halbjahr sank der Umsatz des Stiftungskonzerns um 1,7 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um eine halbe Milliarde Euro auf 646 Millionen Euro ein. Die Rendite sackte im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr von 5,7 Prozent auf 3,5 Prozent ab.

Finanzchef Konstantin Sauer begründete die schwachen Zahlen auch mit steigenden Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie dem notwendigen Aufbau neuer Standorte - insbesondere für Elektroantriebe und den damit verbundenen Anlaufkosten. Zwar zeigte er sich angesichts der Zahlen zerknirscht: "Die Rendite kann uns nicht zufriedenstellen. Wir steuern gegen, indem wir partiell unsere Kapazitäten anpassen. Zudem leiten wir weitere Maßnahmen ein, um die Ergebnisqualität wieder zu verbessern“. Doch gleichzeitig kündigte Sauer an, weiter in Zukunftstechnologien zu investieren. Wo sich indes konjunkturell bedingte Rückgänge zeigten, werde das Unternehmen Investitionen in bestehende Geschäftsfelder zurückstellen oder reduzieren.

Die Finanzierung der milliardenschweren Übernahme des Nutzfahrzeugbremsenherstellers Wabco sieht Sauer nicht gefährdet. „Wir haben die Finanzierung langfristig solide aufgesetzt. Potenzielle Investoren haben auf unsere Pläne positiv reagiert“, sagt er. ZF plant, zur Finanzierung der Akquisition einen Schuldschein zu begeben und einen Euro-Bond zu platzieren; das Unternehmen will damit im Spätsommer an die Märkte gehen. Die Aufwendungen für die Wabco-Übernahme sind noch nicht in den Halbjahreszahlen enthalten.

Der Abschwung der Autokonjunktur sorgt bei vielen Zulieferern für Probleme: Die Pleite des traditionsreichen Anlagenbauers Eisenmann ist die bislang größte Schreckensmeldung im Anlagenbau - aber längst nicht die einzige: Der Dax-Konzern Continental hatte bereits Ende Juli wegen der Absatzkrise seine Jahresziele gesenkt. Der Wälzlagerspezialist Schaeffler korrigierte erst am Montagabend seine Erwartungen für das laufende Jahr nach unten. Der börsennotierte Familienkonzern rechnet nur noch mit einem Umsatzwachstum von bis zu einem Prozent, auch ein Rückgang von einem Prozent sei möglich. Bisher hatte Schaeffler mit einem Zuwachs von bis zu drei Prozent gerechnet.

Der Großpressenhersteller Schuler wiederum baut 500 Stellen ab. Dem kleineren Zulieferer Weber Automotive mit 1500 Beschäftigten ging schon zu Anfang Juli das Geld aus. Der Filterspezialist Mann+Hummel steckt mitten im Abbau von 1200 Stellen. Mahle schließt ein Werk mit 240 Beschäftigten und baut 380 Stellen in der Stuttgarter Zentrale ab. Bei Bosch werden die befristeten Stellen gestrichen. Den meisten ist klar, dass sie ihre Ziele dieses Jahr kaum noch erreichen können.