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Zehn Jahre nach Fukushima: Japaner sucht immer noch seine Frau

Ein japanischer Mann trauert am Jahrestag der Katastrophe von Fukushima am Meer um seine Angehörigen. (Bild: Kyodo/via REUTERS)
Ein japanischer Mann trauert am Jahrestag der Katastrophe von Fukushima am Meer um seine Angehörigen. (Bild: Kyodo/via REUTERS) (KYODO Kyodo / Reuters)

Die Aufmerksamkeit der Welt richtete sich am zehnten Jahrestag von Fukushima wieder auf die Katastrophe. Doch für Yasuo Takamatsu ist sie täglich präsent: Er sucht seit zehn Jahren nach seiner verschollenen Frau.

Der Tsunami, der die nukleare Katastrophe am 11. März 2011 auslöste, traf auch die japanische Kleinstadt Onagawa. Die Wucht der Wellen war verheerend, Gebäude knickten um oder wurden einfach fortgerissen. Allein im Großraum der Gegend um Onagawa kamen durch den Tsunami 5300 Menschen ums Leben, 700 sind bis heute vermisst. Dazu gehört auch Yuko Takamatsu, deren Körper nie gefunden werden konnte. Doch ihr Ehemann Yasuo gibt die Suche nicht auf. Dafür hat er sogar eigens die Ausbildung für einen Tauchschein absolviert.

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Zehn Jahre lang währt die Mission von Yasuo Takamatsu bereits, bisher ohne Erfolg. Doch der 64-Jährige ist hartnäckig, er hat das Gefühl, es seiner Frau schuldig zu sein. Dafür ist er bereit, fast seine gesamte Freizeit mit der Suche zu verbringen. Vor sieben Jahren machte er seinen Tauchschein, seitdem taucht er jede Woche alleine vor der Küste, um Yuko zu finden.

Yasuo Takamatsu auf einer seiner Tauchmission, um die sterblichen Überreste seiner Frau zu suchen. (Bild: TORU YAMANAKA/AFP via Getty Images)
Yasuo Takamatsu auf einer seiner Tauchmission, um die sterblichen Überreste seiner Frau zu suchen. (Bild: TORU YAMANAKA/AFP via Getty Images) (TORU YAMANAKA via Getty Images)

Der britischen Sun erzählte der trauernde Ehemann: "Ich habe immer das Gefühl, dass sie ganz in der Nähe sein könnte." Neben seinen Solo-Tauchgängen hat sich Takamatsu auch einer offiziellen Mission angeschlossen, die von den örtlichen Behörden organisiert wird. Einmal im Monat suchen Taucher gemeinsam nach den insgesamt 2500 Vermissten des Tōhoku-Erdbebens, das den Tsunami auslöste.

"Wir haben noch nicht alles für sie getan"

Unter Wasser ist der Taucher schon auf Fotoalben, Kleidung und andere persönliche Gegenstände gestoßen, nichts davon gehörte aber seiner Frau. Doch unermüdlich geht er wieder und wieder auf Tauchgang: "Ich fühle, dass wir noch nicht alles für sie getan haben", sagt Takamatsu. Als die Wellen auf die Küste trafen, habe er sich keine Sorgen gemacht, da er Yuko an ihrem Arbeitsplatz in einer Bank in Sicherheit wähnte. Doch die Angestellten waren nicht auf die nahegelegenen Hügel geflohen, sondern auf das Dach des Hauses. Ein tödlicher Fehler, denn die Wellen spülten die Menschen auf dem zehn Meter hohen Bankgebäude einfach davon. Nur einer der Angestellten überlebte.

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In der letzten Nachricht, die Takamatsu von seiner Frau während des Tsunamis erhielt, fragte sie nach, ob er in Ordnung sei und sagte, sie wolle nach Hause kommen. "Ich bin mir sicher, dass sie immer noch nach Hause kommen will," ist Takamatsu überzeugt und gibt seine Suche nach Yuko nicht auf. Solange sein Köper sich noch bewegt, wolle er weitersuchen, sagte er im Interview. Während die Wunden der Städte inzwischen langsam geheilt seien, würde die Heilung der Herzen noch lange dauern, sagte Takamatsu der britischen Zeitung.

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