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WWDC-Überraschung HomePod: Apple setzt beim Kampf um Smart Home auf seine Überlegenheit in der Musikwelt

Neues Objekt der Begierde: Der HomePod (Foto: © Apple)
Neues Objekt der Begierde: Der HomePod (Foto: © Apple)


Es war eine der prall gefülltesten Apple-Keynotes der vergangenen Jahre: Auf dem gestrigen Eröffnungsevent der Entwicklerkonferenz WWDC stellte der iKonzern nicht nur wie gewohnt einen Ausblick auf neue Software vor, sondern präsentierte gleich vier Hardware-Neuerungen in seiner MacBook-, iMac- und iPad-Sparte. Vor allem jedoch ein neues Produkt saugte die Aufmerksamkeit der Techwelt auf: der smarte Lautsprecher HomePod, der zum Rivalen von Amazon Echo und Google Home werden soll.

So lange standen Apple-CEO Tim Cook, Software-Chef Craig Federighi und Marketingboss Phil Schiller schon lange nicht mehr auf der Bühne. Fast zweieinhalb Stunden zogen die ranghöchsten Manager des wertvollsten Konzerns der Welt in der McEnery Convention Hall in San Jose zur Eröffnung der WWDC eine Leistungsschau über die Ambitionen des Techpioniers in den kommenden Monaten ab.

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Traditionell bietet Apple auf seiner alljährlichen Entwicklerkonferenz vor allem softwareseitig eine Vorschau auf die nächste Generation der Betriebssysteme für den Mac, iPhone und iPad und seit zweieinhalb Jahren auch auf die Apple Watch.

iOS 11 und macOS 10.13: Beginn der AR- und VR-Offensive

Einen entsprechend großen Teil nahm die Vorstellung von iOS 11 ein, das im Herbst für das iPhone und iPad erwartet wird. Apple verspricht kleine Verbesserungen in der Foto-App für die Instagram- und Snapchat-Generation (Live Fotos kommt mit den neuen Effekten Hüpfen und Endlosschleife daher, die kontinuierliche Video-Loops erzeugen), bei der Verwendung der Sprachassistentin Siri (beim Übersetzen und in Verbindung mit anderen iOS-Anwendungen) und bietet Nutzern, die Apples Bezahlsystem Apple Pay verwenden, nun auch die Möglichkeit, Geld direkt an Freunde über die Nachrichten-App zu überweisen. Beim iPad kann zudem künftig die vom Mac bekannte Drag & Drop-Technik verwendet werden.

Nach jahrelangen Bemerkungen von Apple-Chef Tim Cook, dass Augmented Reality ein Zukunftsmarkt werden könne, lässt das US-Unternehmen nun erstmals softwareseitig Ambitionen erkennen. “Mit iOS 11 liefern wir die größte AR-Plattform der Welt. Es steht ab heute Entwicklern zur Verfügung, die damit beginnen können, AR-Erlebnisse mit ARKit für Hunderte Millionen von iPhone- und iPad-Nutzern zu bauen”, erklärte Software-Chef Craig Federighi. Auf Macintosh-Computern werden mit dem nächsten Betriebssystem macOS High Sierra erstmals VR-Inhalte erlebbar.

Neuer iMac Pro und neues iPad Pro mit 10,5 Zoll-Bildschirm

Für die eigentlichen Höhepunkte sorgten jedoch die überraschend zahlreichen Hardware-Ankündigungen. So überholte Apple seine MacBook-Serie mit dem neuen Intel-Prozessor Kaby Lake und die iMac-Reihe mit Thunderbolt 3-Prozessoren. Dazu stellte Apple eine neue Produktlinie der Workstation-Klasse für Profi-Anwender vor: den iMac Pro, der in 27 Zoll mit einem 5K-Bildschirm und Space Grau-Design daherkommt und Ende des Jahres für den stolzen Preis von 4999 Dollar in den USA zu haben ist.

Mit einer anderen Innovation versucht Apple seine seit Jahren rückläufigen Tabletsparte wieder auf den Wachstumskurs zu führen: Das iPad verbucht seit mittlerweile 13 Quartalen sinkende Absätze. Ende 2015 erst hatte Apple mit dem iPad Pro eine neue Premium-Geräte-Generation auf den Markt gebracht, die das Tablet für Laptop-Nutzer attraktiver machen sollte. Nach einem Launch in den Größen 12,9 und 9,7 Zoll versucht Apple nun mit einer neuen Größe zu punkten – einem iPad Pro mit einer Bildschirmdiagonalen von 10,5 Zoll.

Der Clou dabei: Das neue 10,5 Zoll große iPad Pro ist in seinem Form-Faktor nicht größer oder schwerer als die Variante in 9,7 Zoll – beim neuen Modell hat Apple nur an den Displayrändern gespart, so dass die Bildschirmfläche gewachsen ist. „Zusammen mit iOS 11 werden diese neuen iPad Pro-Modelle radikal verändern, was Nutzer mit dem iPad machen können“, lockt Apples Produktmarketingchef Greg Joswiak.

WWDC-Überraschung: Apple stellt den smarten Lautsprecher HomePod vor

Diese Hoffnung dürfte der Kultkonzern aus Cupertino vor allem jedoch bei einer ganz neuen Produktkategorie haben, mit der Konzernchef Tim Cook die Keynote beendete – den 349 Dollar teueren smarten Lautsprecher HomePod. Es ist Apples Antwort auf den Smart Home-Trend der sprachgesteuerten Lautsprechersysteme, die seit Amazons Echo und Google Home boomen.

Während die Heimassistenten der Internet-Giganten vor allem als digitale Alleskönner durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen punkten, positioniert Apple seinen HomePod als smarten Musik-Lautsprecher in der Tradition eines bewährten Kassenschlagers aus Cupertino: dem MP3-Player iPod.

HomePad als trojanisches Pferd ins Wohnzimmer

“Apple hat die tragbare Musik mit dem iPod neu erfunden. Nun wird HomePod neu definieren, wie wir die Musik kabellos in unserem Zuhause genießen“, bewirbt Marketingchef Phil Schiller den neuen smarten Speaker, der Ende des Jahres in Schwarz oder Weiß erhältlich sein wird – zunächst allerdings nur in den USA, Großbritannien und Australien.

Während Amazons Echo und Google Echo als heimliche Mithörer bei Nutzern auf Akzeptanzprobleme stoßen könnten – Amazons Echo Dot bestellte aus Versehen nach einem „Gespräch“ mit einer Sechsjährigen ein 170 Dollar teures Puppenhaus –, versucht Apple seinen neuen Heimassistenten als trojanisches Pferd über das gute Gefühl der Musik ins Wohnzimmer zu schleusen.

Türöffner Apple Music

Dabei spielt der Techpionier aus Cupertino seine jahrzehntelange Überlegenheit in der Musikwelt aus, die mit iTunes und dem iPod begann, ihre Perfektionierung mit dem iPhone und iPad fand und in den vergangenen Jahren mit Apple Music im Streaming-Zeitalter fortgesetzt wurde.

27 Millionen Nutzer besitzt Apple bei seinem kostenpflichtigen Musik-Dienst inzwischen – das ist zwar immer noch deutlich weniger als der Streaming-Pionier Spotify (der keinen smarten Speaker anbietet), aber deutlich mehr als die Streaming-Angebote von Amazon und Google, die zudem über ein deutlich kleineres Musik-Archiv verfügen als Apple Music, das 40 Millionen Songs anbietet.

„Siri als Teil der Musikstory von Apple zu verkaufen, ist sehr smart“

Entsprechend wird der HomePod als das smarteste Lautsprechersystem für Apple Music- Nutzer positioniert, weil es schließlich über Apples eigene Sprachsteuerung Siri per Stimme zu bedienen ist und automatisch neue Songvorschläge liefert. Siri erlernt die Vorhaben des Nutzers nicht nur durch die gespielten Songs, sondern auch durch die sprachliche Interaktion („Hey Siri, ich mag dieses Lied“). „Siri als Teil der Musikstory von Apple zu verkaufen, ist sehr smart“, zeigt sich etwa Tech-Analyst Ben Thompson („Stratechery“) beeindruckt.

„HomePod packt leistungsstarke Lautsprechertechnologie, die Intelligenz von Siri und drahtlosen Zugriff auf die gesamte Apple Music-Bibliothek in einen wunderschönen Lautsprecher mit einer Höhe von weniger als 18 Zentimetern“, preist Apples Marketingchef Phil Schiller die neuste Produktvorstellung aus Cupertino in entsprechend hohen Tönen an.

Dabei hat Schiller die Rechnung allerdings ohne das Social Web gemacht. Auf Twitter stoßen sich einige Nutzer wie zuletzt bei den Drahtlos-Kopfhörern AirPods am gewöhnbedürftigten Design und erfinden lustige Vergleiche:

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