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Workpath bringt Googles Wunderwaffe in Konzerne

Wie steuert man eigentlich ein digitales Unternehmen? Das fragten sich die Workpath-Gründer Johannes Müller, Pascal Fritzen und Thomas Obermüller.
Wie steuert man eigentlich ein digitales Unternehmen? Das fragten sich die Workpath-Gründer Johannes Müller, Pascal Fritzen und Thomas Obermüller.

Immer muss es schnell gehen, agil sein, die KPIs erfüllen – aber so richtig versteht man nicht, was die eigene Arbeit zum großen Ganzen beiträgt? Drei Gründer aus München wollen das ändern. Johannes Müller, Thomas Obermüller und Pascal Fritzen haben ihr Unternehmen Workpath mit dem Ziel gegründet, die Unternehmenskunden nach dem Outcome, dem Ziel zu organisieren. Dabei greift das Startup unter anderem auf OKRs (Objectives and Key Results) zurück. Eine Methode, die der Suchkonzern Google berühmt gemacht hat.

Auf die Idee zu Workpath kamen die Gründer, weil alle drei zuvor in Startups gearbeitet hatten – Müller zum Beispiel arbeitete als Werkstudent beim Fitness-Startup Freeletics – und immer über das gleiche Thema sprachen: Wie steuert man eigentlich ein digitales Unternehmen?

Was Workpath anbietet, setzt sich aus drei Elementen zusammen, erklärt Müller im Gespräch mit Gründerszene: einem Workflow-Tool, der Möglichkeit zur Integration anderer Tools und Analyse. Ziel von all dem sei es, Ziele zu setzen, die zur Strategie beitragen, diese im Unternehmen zu kommunizieren und schließlich zu beurteilen, ob alles die richtigen Wege nimmt. Die Besonderheit: Die Software lässt sich zum Beispiel mit bestehenden Projektmanagement-Tools wie Jira oder Asana verknüpfen. Meetings, Reporting, Email und Kalender – all das soll Workpath zusammenführen und einzelnen Unternehmenszielen zuordnen.

Finanzierungsrunde über 10,5 Millionen Euro

Für ihr Vorhaben haben die drei Gründer nun mehr Kapital bekommen. Insgesamt 10,5 Millionen Euro fließen in das Unternehmen. Die Finanzierungsrunde führte der auf Technologie-Startups fokussierte VC-Fonds Capnamic Ventures an. Außerdem investierten erstmalig Iris Capital sowie die Bestandsinvestoren Signals Venture Capital und der HTGF.

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Mit dem Geld wollen Müller und seine Mitgründer vor allem das Team ausbauen. Derzeit arbeiten gut 60 Beschäftigte bei dem Startup, sagt er, zum Jahresende sollen es 90 und Ende kommenden Jahres dann etwa 180 sein. Schon jetzt sei Workpath nicht nur am Gründungsstandort tätig, auch einen „City-Hub“ in Madrid gebe es und einige Angestellte in Berlin. Zukünftig soll das Unternehmen dezentral aufgestellt sein, das mache den Zugang zu den passenden Talenten genauso einfacher wie den Vertrieb. Sind heute die deutschsprachigen Länder, die nordischen Länder und Benelux im Fokus, gewinnen Großbritannien und Irland immer mehr Bedeutung.

Die Kunden von Workpath kommen dabei aus ganz unterschiedlichen Zweigen der Wirtschaft, erzählt Müller. Nach dem Start Ende 2018 habe das Startup zunächst digitale Firmen wie die damals noch vereinte Scout24-Gruppe oder Holidaycheck gewinnen können. Ab 2019 seien dann erste Mittelständler und Konzerne hinzugekommen. Firmen wie Bosch oder Eon gehören dazu. Deren Geschäft hat sich in den letzten Jahren derart verändert, glaubt er, dass sie sich komplett umorganisieren und auch in der Struktur jüngeren Digitalunternehmen anpassen müssen. Was ein gutes Geschäft für Workpath bedeuten würde.

Drei Praxistipps vom Workpath-Gründer

Als praktische Tipps für den Einstieg in die Thematik hat Workpath-Gründer Müller drei Aspekte parat. Erstens: Das Führungsteam sollte sich nicht auf die Arbeit im System beschränken – etwa zu wieviel Prozent die Ziele erreicht wurden –, sondern auch am System arbeiten. Das Steuerungssystem müsse als wichtigstes Produkt eines Unternehmens verstanden werden. Zweitens: Es müsse allen relevanten Personen erst einmal klar werden, wie gerade gesteuert wird – wie stehen die einzelnen Units zueinander in Beziehung, wo gibt es Reibungen. Und drittens: Methoden wie OKR einzuführen, sei noch keine Lösung. Um die Unternehmenssteuerung neu aufzustellen, brauche es viele Schritte. Und manchmal müsse man auch wieder von vorn anfangen.