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Wolfgang Grupp meldet sich erneut lautstark zu Wort. Für ihn ist der Koalitionsvertrag nichts weiter als ein Winkelzug von Angela Merkel, um Kanzlerin zu bleiben.

Wolfgang Grupp meldet sich erneut lautstark zu Wort. Für ihn ist der Koalitionsvertrag nichts weiter als ein Winkelzug von Angela Merkel, um Kanzlerin zu bleiben.

Der Koalitionsvertrag von Union und SPD steht und aus der Wirtschaft kommen gemischte Reaktionen. Einer, der auf der Seite der Kritiker steht, ist Wolfgang Grupp. Der Gastbeitrag des Textilunternehmens-Chefs für die „Welt“ sorgt in den sozialen Medien für viel Aufsehen. Grupp sieht in dem Regierungsprogramm demnach nichts weiter als „ein Machterhaltungsprogramm für Kanzlerin Merkel“, die „an ihrem Sessel“ klebe. Die Vergabe der wichtigsten Ministerien an die Sozialdemokraten habe vor allem einen Zweck: Dass die SPD-Basis beim anstehenden Mitgliederentscheid mit „Ja“ stimmt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die meisten Sozialdemokraten Merkels Absicht des schieren Machterhalts durchschauen und den Koalitionsvertrag deswegen ablehnen“, schreibt er weiter.

Für Grupp bedeutet der Koalitionsvertrag „nicht einmal Stillstand“, er sieht sogar einen Rückschritt: „In keinem Punkt, der den Menschen auf den Nägeln brennt, ist ein echter Durchbruch erzielt worden.“ Insbesondere an der Migrationspolitik lässt er kein gutes Haar; es würde wenig an der seiner Meinung nach problematischen Situation ändern. Deswegen befürchtet er, „dass diejenigen, die aus Protest AfD gewählt haben, sich in ihrem Glauben bestätigt sehen, von den herrschenden Eliten nicht verstanden zu werden.“ Das Fazit des Textilunternehmers: Obwohl er traditioneller CDU-Wähler sei, würde er „die Konsequenz ziehen und beim nächsten Mal nicht CDU, sondern FDP wählen.“

Trigema ist mit fast 1200 Beschäftigten der größte Sweat- und T-Shirt-Hersteller in Deutschland. Der Familienunternehmer aus dem Schwabenland hat schon in der Vergangenheit mit lautstarken Kommentaren Aufsehen erregt und ist ein beliebter Gast in Talkshows. Dort kritisiert er Manager, die sich der Haftung für Fehlverhalten entzögen und wirbt für den Produktionsstandort Deutschland. Zudem ist er einer der schärfsten Kritiker der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel – obwohl in seinem Betrieb selbst viele Flüchtlinge arbeiten.

Nicht nur seine Kritik verkündet Wolfgang Grupp gerne, auch seine Wahlabsichten. 2016 wandte er sich schon einmal öffentlich von der CDU ab und gab bekannt, bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg seine Stimme dem Grünen-Politiker Winfried Kretschmann zu geben.