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WOCHENAUSBLICK: Konjunkturdaten könnten Anleger aus Sommerlethargie reißen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften sich wohl in der neuen Woche vorsichtig durch das vermeintliche Sommerloch tasten. Nachdem die Berichtssaison trotz der Corona-Pandemie doch recht glimpflich verlaufen ist, fallen Unternehmensnachrichten als Kurstreiber zwar zunehmend weg. Allerdings können frische Konjunkturdaten oder auch neue Botschaften zur Virus-Krise den Leitindex Dax <DE0008469008> jederzeit stark schwanken lassen.

Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Wirtschaft bereits vor einem zweiten flächendeckenden Lockdown. Eine solche Maßnahme wäre verheerend, die deutsche Wirtschaft wäre "für Jahre, vielleicht sogar ein Jahrzehnt schwer geschädigt", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.

Die jüngste Zuspitzung der Virus-Krise hat zuletzt auch die Stimmung an den Börsen eingetrübt. "Die Mitte Juli begonnene Konsolidierung am Aktienmarkt schreitet voran", schrieb Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Nach dem spektakulären Einbruch infolge der weltweiten Shutdowns im März hätten die Börsen in den USA wie auch in Europa zunächst noch eine der schnellsten Erholungen ihrer Geschichte hingelegt. Die Aussicht auf eine wirtschaftliche Entspannung habe dabei zu den treibenden Kräften gezählt. Nun aber dürften Unsicherheiten wie die Entwicklung der Corona-Pandemie oder der US-Präsidentschaftswahl diese Konsolidierung auch in den kommenden Wochen fortdauern lassen.

In Umfragen sieht es derzeit gut aus für Joe Biden, den demokratischen Herausforderer von US-Präsident Donald Trump - auch wenn man die Erhebungen wegen des Wahlsystems mit Vorsicht genießen muss. Allerdings könnte ein Wahlsieg Bidens unter anderem Steuererhöhungen für Unternehmen hervorrufen, was von Börsianern in der Regel nicht gern gesehen wird.

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Etwas optimistischer äußerten sich die Experten der Weberbank: "Während die USA mitten im Wahlkampf ihre politische Uneinigkeit demonstrieren, fällt uns ein gewisser Einigungswillen in Europa auf, der ja bereits im Wiederaufbaufonds ein wichtiges Signal der Handlungsfähigkeit gesendet hat." Zusammen mit den günstigeren Bewertungen europäischer Aktien kehre nun auch das Interesse der Investoren zurück.

Für Robert Halver, den Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, bleibt den Aktienmärkten "ohnehin das Brot- und Butter-Geschäft, die Liquiditätshausse, erhalten". Zwar hielten sich die US-Notenbanker zunächst mit geldpolitischen Engagements zurück. Aber: "Angesichts der von Fed-Chef Jerome Powell grundsätzlich betonten Konjunkturrisiken ist aufgeschoben nicht aufgehoben." Im September werde die US-Notenbank wohl unmissverständlich klarmachen, dass eine restriktive Politik nicht ansatzweise in Sicht sei.

Hierzulande sollten sich die Anleger in der kommenden Woche unter anderem den Dienstag im Kalender dick anstreichen. Dann veröffentlicht das Münchener Ifo-Institut wieder seinen viel beachteten Geschäftsklimaindex. Dieser könnte für den Monat August laut Analyst Christoph Balz von der Commerzbank erneut deutlich zugelegt haben, wobei mehr und mehr auch die aktuell stark beachtete Lagebeurteilung weniger negativ ausfallen dürfte.

Analyst Christian Apelt von der Landesbank Helaba verwies auf die ebenfalls am Dienstag anstehenden Details "zum verheerenden Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals mit dramatischen Rückgängen bei Export, Ausrüstungsinvestitionen sowie beim privaten Konsum" hierzulande. Am Freitag aber werde der Konsumklimaindex des Marktforschers GfK wohl untermauern, dass die Trendwende geschafft sei.

Bereits am Montag steigt dann der Essenlieferdienst Delivery Hero <DE000A2E4K43> in den Dax auf. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin, das am Donnerstag auch Geschäftszahlen vorlegt, übernimmt den Platz von Wirecard <DE0007472060>. Der Zahlungsdienstleister ist nach einem milliardenschweren Bilanzskandal insolvent.

Außerdem zieht der Aufstieg von Delivery Hero aus dem MDax <DE0008467416> noch weitere Index-Änderungen nach sich. Der im Index der mittelgroßen Werte frei werdende Platz wird vom bisherigen SDax-Mitglied Aixtron <DE000A0WMPJ6> besetzt. Für den auf die Chipindustrie ausgerichteten Spezialmaschinenbauer wiederum kommt die Baumarkt-Tochter von Hornbach Holding <DE0006083405>, Hornbach Baumarkt <DE0006084403>, in den Nebenwerteindex SDax <DE0009653386>./la/bek/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---