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WOCHENAUSBLICK: Dax dürfte unter anhaltender Brexit-Unsicherheit leiden

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte nach der Brexit-Enttäuschung vom Samstag Experten zufolge in der neuen Woche unter Druck geraten. Statt wie von Anlegern erhofft über den gerade mit der EU nachverhandelten Deal zum Ausstieg aus der Gemeinschaft zu befinden, entschieden sich die Abgeordneten für eine Vertagung der Entscheidung. Premierminister Boris Johnson beantragte daraufhin am Sonntag eine Fristverlängerung bis Ende Januar. Wie immer beim Brexit gibt es mit Blick auf den weiteren Fortgang diverse Möglichkeiten, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten kaum abzuschätzen sind.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, rechnet auf jeden Fall zu Wochenbeginn mit Katerstimmung an den Finanzmärkten. Das Pfund werde wohl einen Teil seiner Kursverluste wieder abgeben und auch der Euro dürfte aufgrund der neuerlichen britischen Zitterpartie gegenüber dem US-Dollar Einbußen hinnehmen, hieß es in einem am Sonntag veröffentlichten Kommentar.

Die Anleger seien immer noch genauso schlau wie zuvor, schrieb Marktanalyst Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Eine weitere Woche der Unsicherheit könnte Investoren erwarten. Die schwelende Brexit-Thematik ist und bleibt die bestimmende Thematik. Die Laune der Anleger dürfte sich vor diesem Hintergrund nicht verbessern. Negative Nachrichten bergen beträchtliches Enttäuschungspotential."

Auch Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners ist mit Blick auf die neue Woche skeptisch. Bereits klar sei, das die Brexit-Freude der vergangenen Woche an der Börse wieder einmal verfrüht war, hieß es in einem Kommentar. "Der Grund für die hohen Kursgewinne ist weggefallen. An der Börse wurde ein Szenario gefeiert, das jetzt nicht eingetreten ist. Das macht den Aktienmarkt jetzt besonders anfällig für Rückschläge."

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Charttechnisch sieht die BayernLB den Dax, der es zuletzt auf den höchsten Stand seit August 2018 geschafft hatte, zudem vor einem massiven Widerstand nach oben. Analyst Hans-Peter-Reichhuber spricht beim Leitindex von einer breiten Seitwärtsbewegung unterhalb der 2018-er Kursspitzen. Mitte des vergangenen Jahres war der Dax im Bereich zwischen 12 900 und 13 200 Punkten mehrere Male nach unten abgedreht. "Ein Ausbruch nach oben zeichnet sich derzeit nicht ab", so der Experte.

Laut dem Donner & Reuschel-Experten Utschneider schweben abseits des Brexit aber auch andere Themen wie die US-Handelszölle sowie die globale Rezessionsgefahr weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Im Handelsstreit mit China stehen die Zeichen zwar eher auf Deeskalation. Eine Serie von gekürzten Unternehmensprognosen ist neuerdings aber Zeugnis der Konjunktursorgen. Sie droht sich in den kommenden Wochen fortzusetzen, wenn die Berichtssaison zum dritten Quartal richtig ins Rollen kommt.

Am Montag berichtet SAP, Eckdaten sind hier aber seit der Vorwoche schon bekannt. Am Dienstag folgen Konkurrent Software AG . Ein richtiger Hammertag wird dann der Donnerstag unter anderem mit Quartalszahlen von den Dax-Mitgliedern BASF und Daimler. In der zweiten deutschen Börsenreihe warten dann unter anderem Siltronic, Wacker Chemie, Aixtron, Puma sowie Kion mit Zahlen auf. Am Freitag folgt das neue Dax-Mitglied MTU.

Konjunkturseitig spielt die Musik eher im späteren Wochenverlauf mit einigen wichtigen Frühindikatoren. Am Donnerstag werden vorläufige europäische Einkaufsmanagerdaten für Oktober erwartet, am Freitag folgt das deutsche Ifo-Geschäftsklima. Nach dem zuletzt ersten Anstieg seit März sieht die Postbank im Oktober bei den Geschäftserwartungen ein moderates Aufwärtspotenzial, nicht aber für die Lagebeurteilung. In der Summe rechnen die Experten daher mit einem knappen Rückgang des Ifo-Index um 0,1 auf 94,5 Punkte.

Ein wichtiges Thema sollte bei den geopolitischen Themen allerdings nicht vergessen werden: Am kommenden Donnerstag kommt die Europäische Zentralbank zu ihrer letzten Zinssitzung unter dem scheidenden Präsidenten Mario Draghi zusammen. Laut Karsten Junius von der schweizerischen Privatbank J. Safra Sarasin sind dann keine neuen Maßnahmen zu erwarten. Mehr noch als über die geldpolitische Zukunft dürfte seiner Ansicht nach über das im September von Draghi geschnürte Maßnahmenpaket diskutiert werden./tih/gl/he

--- Von Timo Hausdorf und Stefan Heider, dpa-AFX ---