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WOCHENAUSBLICK: Anleger schauen auf die Berichtssaison

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die aktuelle Bewegungsarmut am deutschen Aktienmarkt könnte laut Börsianern womöglich noch weiter anhalten. Die Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen und die weltweit steigenden Corona-Infektionszahlen halten die Anleger derzeit in Atem. Der Leitindex Dax <DE0008469008> zeigt sich seit Wochen orientierungslos und schwankte zuletzt zwischen 12 500 und 13 000 Punkten. In der kommenden Woche nimmt nun auch die Berichtssaison hierzulande an Fahrt auf. Ob sie für merkliche Kursimpulse sorgen kann, bleibt abzuwarten.

Der Oktober gilt eigentlich als starker Börsenmonat, doch der Dax war nach einer ersten guten Hälfte zuletzt wieder zurückgekommen, sodass zuletzt ein leichtes Minus zu Buche stand. Laut den Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sind hierfür derzeit viele Faktoren verantwortlich: "Der Cocktail aus explodierenden Corona-Neuansteckungen, ersten neuerlichen 'wirklichen' Lockdowns, eines möglicherweise drohenden harten Brexit, sich kaum mehr verbessernder Konjunkturdaten sowie der zuletzt immer wieder aufgetretenen Rückschläge bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs scheint den Anlegern auf den Magen zu schlagen."

Dass sich lediglich die US-Börsen bisher vergleichsweise stabil hielten, führen die LBBW-Autoren auf die dort bereits laufende Berichtssaison zurück. "Trotz des US-Corona-Peaks im August wissen die von den US-Blue-Chips berichteten Zahlen zum dritten Quartal 2020 bislang in Summe voll zu überzeugen."

Hierzulande steckte die Berichtssaison dagegen bislang noch in ihren Anfängen. Einige positive Überraschungen hatte es aber bereits gegeben, weswegen die Messlatte für den Markt womöglich höher hängen könnte. So hatte etwa der Autobauer Daimler <DE0007100000> bereits vor dem Wochenende die Anleger mit einem angehobenen Gewinnausblick für 2020 erfreut.

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Nach Einschätzung vieler Beobachter rückt unterdessen bereits das neue Jahr in den Mittelpunkt, da 2020 wegen Corona bereits abgehakt sei. Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater etwa ist überzeugt, dass der Markt trotz der aktuellen Rückschläge bei der Erholung der Wirtschaft auf eine Besserung im kommenden Jahr setzt.

Wie das abgelaufene Jahresviertel beim Softwarekonzern SAP <DE0007164600> verlaufen ist, erfahren die Investoren gleich am Montag. Der Zahlenreigen im Dax setzt sich dann am Dienstag mit dem Kunststoffkonzern Covestro <DE0006062144> fort. Am Mittwoch folgen die Berichte von Deutsche Bank <DE0005140008>, BASF <DE000BASF111>, Beiersdorf <DE0005200000> (Umsatzzahlen) und dem Essenslieferdienst Delivery Hero <DE000A2E4K43>. Am Donnerstag öffnen der Autobauer Volkswagen (VW) <DE0007664039>, der Triebwerksbauer MTU <DE000A0D9PT0> und der Klinik- und Medizinkonzern Fresenius <DE0005785604> sowie seine Dialysetochter FMC <DE0005785802> die Bücher. Daneben steht die komplette Woche über eine Fülle an Zahlen auch aus den hinteren Börsenrängen an.

Auch einige wichtige Konjunkturdaten gilt es zu beachten. Zuletzt dämpften die steigenden Neuinfektionszahlen die Erholung der Konjunktur. Aufschluss über die Unternehmensstimmung hierzulande wird am Montag der Ifo-Geschäftsklima geben. Für die Eurozone wird am Donnerstag das Wirtschaftsvertrauen für Oktober publiziert - am selben Tag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an.

Zwar hatten die europäischen Währungshüter zuletzt ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, die geldpolitischen Stimuli auszuweiten, doch gibt es innerhalb der EZB offenbar unterschiedliche Ansichten über den Zeitpunkt. "Vor diesem Hintergrund rechnen wir zur anstehenden Ratssitzung noch mit keiner Adjustierung des geldpolitischen Kurses", heißt es daher bei der DZ Bank.

Kurzfristig steht zudem weiter die US-Wahl im Fokus, die wegen der unterschiedlichen politischen wie ökonomischen Ausrichtung der beiden Kandidaten Joe Biden (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) für die Börsianer hohe Bedeutung hat. "Wenngleich die Möglichkeit eines Trump-Sieges besteht, wird an den Kapitalmärkten derzeit eher ein Regierungswechsel eingepreist", sagt Carsten Mumm, Chefvolkswirt der Privatbank Donner & Reuschel. Doch die Unsicherheit für die Börsen bleibt bis zur Wahl Anfang November bestehen: Auch vor vier Jahren hatten die Wahlforscher dem letztlich siegreichen amtierenden US-Präsidenten Trump eine Niederlage vorhergesagt./tav/la/he

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---