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Wissenschaftler fordern Subventionsstopp für schädliche Fischerei

GENF (dpa-AFX) - Angesichts der Überfischung der Weltmeere haben 289 Wissenschaftler aus 46 Ländern einen Stopp von Subventionen für schädliche Fischerei gefordert. Über so ein Verbot wird zurzeit in der Welthandelsorganisation beraten. Ein Abkommen soll womöglich bei der Ministerkonferenz ab 30. November in Genf verabschiedet werden. Die Positionen liegen weit auseinander.

"Um die Überfischung, die Zerstörung und den Verlust der Artenvielfalt sowie CO2-Emissionen einzudämmen und die Ernährung und den Lebensunterhalt vieler Menschen zu sichern, müssen die WTO-Mitglieder Fischereisubventionen verbieten, die Schaden anrichten", schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem offenen Brief im Fachmagazin "Science".

Es gehe etwa um Subventionen für Treibstoff oder Schiffbau oder solche, die die Marktpreise für Fisch künstlich hoch halten. Vor allem dürften Fischfangflotten, die fern der Heimatküsten unterwegs seien, nicht mehr unterstützt werden. Das bedrohe vor allem ärmere Länder, die auf den Fischfang dort angewiesen seien.

Zu den Hauptautoren des Briefes gehört die deutsche Wissenschaftlerin Anna Schuhbauer von der Universität von British Columbia in Kanada.

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Gut ein Drittel der Fischbestände weltweit sind nach Angaben der Welternährungsorganisation überfischt. Nach einer Berechnung der Umweltorganisation Pew Charitable Trusts würde die Gesamtmenge von Fisch bei Abschaffung aller schädlicher Subventionen bis 2050 um 12,5 Prozent oder 35 Millionen Tonnen steigen. Einer kanadischen Studie zufolge betrugen die Fischereisubventionen 2018 weltweit rund 35,4 Milliarden Dollar (knapp 30 Mrd Euro). 63 Prozent davon fließen laut Studie in schädliche Subventionen. Größte Subventionsgeber seien China, gefolgt von Japan und der EU. China ist auch besonders stark in Gewässern fernab der heimischen Küsten aktiv.

Die Umweltstiftung WWF drängt die EU zu konstruktiven Verhandlungen. "Es ist äußerst besorgniserregend, dass sich die EU eher für Ausnahmeregelungen statt für eine wirksame und gerechte Problemlösung einsetzt", meinte Fischerei-Expertin Anna Holl. "Ein Scheitern der Verhandlungen hätte katastrophale Folgen für die Weltmeere und Millionen von Menschen."