Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.850,35
    +80,33 (+0,45%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.940,51
    +26,38 (+0,54%)
     
  • Dow Jones 30

    37.990,67
    +237,36 (+0,63%)
     
  • Gold

    2.397,70
    +9,30 (+0,39%)
     
  • EUR/USD

    1,0659
    -0,0016 (-0,15%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.752,28
    +3.201,89 (+5,66%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    82,68
    -0,01 (-0,01%)
     
  • MDAX

    26.238,19
    +311,45 (+1,20%)
     
  • TecDAX

    3.212,13
    -44,93 (-1,38%)
     
  • SDAX

    14.042,57
    +44,22 (+0,32%)
     
  • Nikkei 225

    38.079,70
    +117,90 (+0,31%)
     
  • FTSE 100

    7.881,97
    +33,98 (+0,43%)
     
  • CAC 40

    8.034,28
    +52,77 (+0,66%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.749,04
    +65,67 (+0,42%)
     

Wissenschaftler berechnen das Importrisiko des Coronavirus

Mit interaktiven Netzen verfolgen Forscher aus Berlin den globalen Reiseweg von Passagieren aus Wuhan – und möglicherweise den des Coronavirus.

Für Vielflieger ist es in diesen Tagen eine ganz entscheidende Frage: Könnte ich mich mit dem Coronavirus angesteckt haben? Die Antwort darauf hängt davon ab, welche Linien sie geflogen sind. Vor allem aber auch, welchen Flughafen sie angesteuert haben.

Wissenschaftler der Humboldt-Universität Berlin und des Robert-Koch-Instituts haben mit einer umfangreichen Datenanalyse über Flugverbindungen deshalb einen Risikomonitor erstellt. Daraus kann abgelesen werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass weltweit an irgendeinem von 1900 Flughäfen ein Gast aus Wuhan angekommen ist.

Deutsche Airports liegen nach der Analyse eher im Mittelfeld. Von 1000 in Wuhan abgeflogenen Passagieren landeten nach der Analyse 1,4 Personen in Deutschland – oder sie nutzten einen der Flughäfen zum Umsteigen. Das sind vor allem Frankfurt und München, alle anderen Plätze spielen nur eine untergeordnete Rolle.

WERBUNG

Spitzenreiter in Europa ist Paris. Auf Charles de Gaulle landeten zwei von 1000 im fernen China gestarteten Passagiere. Solche Daten seien für Regierungen oder Gesundheitsorganisationen wie die WHO interessant und hilfreich, sagte Dirk Brockmann, Physiker und Professor für theoretische Biologie, dem Handelsblatt.

Brockmann betreibt schon seit 2003 solche Datenanalysen. In dem Jahr war die Sars-Epidemie ausgebrochen. Brockmann sieht den Nutzen solcher Netzwerke darin, „etwas Unsichtbares sichtbar zu machen“. Für die Berechnungen fütterten Brockmann und sein Team die Daten von tausenden Flugverbindungen. Die 1900 gewählten Flughäfen repräsentieren rund 98 Prozent des weltweiten Luftverkehrs.

Diese Netzanalyse haben die Berliner Wissenschaftler auch schon beim Ausbruch der Infektionskrankheiten Ebola oder Zika angewendet und optimiert. Denn einige Daten müssen hochgerechnet werden, nicht jeder Flughafen gibt die Zahl der Reisenden in alle Destinationen bekannt. Heraus kommt am Ende ein Virus-Importrisiko für Länder und Airports, in diesem Fall für das Coronavirus.

Thailand nimmt insgesamt eine der Spitzenstellen in den potenziellen Wuhan-Kontakten ein: 19 von 1000 Fluggästen nutzen dort die Airports. Der weltweit meist angeflogene Flughafen aus dem Infektionszentrum Wuhan ist aber Hong Kong.