Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 6 Stunden 56 Minuten
  • Nikkei 225

    37.552,16
    0,00 (0,00%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.167,05
    -310,03 (-0,50%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.429,28
    +14,52 (+1,03%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

Wissen: Bitcoin, ein Pyramidensystem? Fehlschlüsse von Krypto-Gegnern

Ist Bitcoin ein Pyramidensystem (Schneeballsystem)? Eine kleine Einführung in die Welt der Kryptowährungen. Und eine kleine Ausführung über klassische Argumente von Bitcoin-Gegnern.

Alle Jahre wieder ploppen in den Meinungssparten der Nachrichtenmagazine dieselben Meldungen auf: Bitcoin ist ein Pyramidensystem, eine Blase, Rattengift oder Ähnliches. Eine kurze Anleitung für Bitcoiner, um diese Behauptung zu entkräften.

Was ist ein Pyramidensystem (Schneeballsystem)?

Pyramidensysteme sind, der Name lässt es vermuten, in der Form einer Pyramide aufgebaut. Als Geschäftsmodell benötigt ein solches (übrigens auch Schneeballsystem genannt) eine stetig wachsende Anzahl an Teilnehmern, um zu funktionieren. Bei klassischen Pyramidensystemen werden nicht vorhandene oder überteuerte Produkte an neue Teilnehmer verkauft.

WERBUNG

Damit werden Teile des Erlöses an die jeweils vorangehende Stufe weitergetragen, neue Teilnehmer gehen leer aus. Die Urheber, also die Spitze des Pyramidensystems, bereichern sich auf Kosten der neuen Mitglieder. Diese neuen (verprellten) Bausteine der Pyramide müssen wiederum neue Teilnehmer anwerben, um nicht gänzlich leer auszugehen – das System schwillt zur Lawine an.

Bitcoin: Ohne Nutzen, ohne Wert?

Nun sagte LendingTree Chief Economist Tendayi Kapfidze am 1. Januar in einem Interview mit Yahoo Finance über Bitcoin:

Ich weiß genau, was [Bitcoin] ist. Es ist ein Pyramidensystem. Du machst nur Geld aufgrund der Leute, die nach dir [in den Markt] eintreten. Er hat keinen wahren Nutzen. Sie haben nun für zehn Jahre versucht, einen Nutzen für ihn zu erschaffen. Es ist eine Lösung, die nach einem Problem sucht – aber bis jetzt kein Problem gefunden hat, das man lösen muss.

Später fügt er hinzu:

[Bitcoin] ist ein Betrug. Das bedeutet nicht, dass jeder, der teilnimmt, auch ein Betrüger ist. Aber es ist Betrug. […] Man bedenke nur all die intellektuelle Kraft, die in den letzten zehn Jahren in Bitcoin gesteckt worden ist. Und was haben wir am Ende davon? Wir haben nichts. Vielleicht wird irgendwann irgendjemand mit einem Nutzen aufkommen. Aber bis jetzt, abgesehen davon, dass es Tausende versuchen und Tausende dafür einstehen, […] haben wir immer noch nichts. Das macht mich skeptisch.

Welchen Nutzen hat Bitcoin?

Zuallererst könnte man LendingTree Chief Economist Tendayi Kapfidze wohl bei allem Respekt vorwerfen, sich nicht ausreichend über das Thema Bitcoin informiert zu haben. Bitcoin ist in den Grundzügen – auch wenn es dahingehend häufig verwendet wird – kein Investment, um „Geld zu machen“.

Bitcoin ist als digitales Währungssystem konzipiert, das Mittelsmänner umgeht und dabei das Double-Spending-Problem löst. Es stellt damit ein alternatives Währungssystem dar, das ohne vermittelnde Institution auskommt und stellt Vertrauen technologisch her. Denn das Bitcoin-Protokoll, festgeschrieben im White Paper von Satoshi Nakamoto, basiert auf dem Proof-of-Work-Konsensverfahren. Das bedeutet, grob heruntergebrochen, dass die einzelnen Teilnehmer direkt miteinander in Kontakt treten: Die Blockchain als technologisches Grundgerüst ersetzt die Bank. Welchen Nutzen hat also Bitcoin?

Bitcoin stellt ein dezentrales Währungssystem bereit, das das Double-Spend-Problem löst und dabei ohne eine zentrale Institution auskommt. Als Kryptowährungssystem stellt es Vertrauen technologisch durch die Blockchain-Technologie her.

Darüber hinaus hat die Erfindung Satoshi Nakamotos eine technologische Revolution losgetreten, die ihre dezentralen Arme um den gesamten Globus streckt. Über die Blockchain-Technologie lassen sich letztlich zahlreiche Probleme lösen. Um einige Beispiele zu nennen: Philipp Morris setzt auf die Technologie, um illegalen Zigarettenhandel zu bekämpfen. Die EU fordert den Einsatz der Technologie für dezentrale digitale Identitäten und in Indien soll die Technologie dabei helfen, den Handel mit Kaffee fairer zu gestalten.

Doch auch Bitcoin selbst, als erster Anwendungsfall der Technologie, wird verwendet. Vor allem in Krisenländern, in denen Staatswährungen versagen – Musterbeispiel Venezuela lässt grüßen – greifen Menschen auf Bitcoin & Co. zurück, um ihr Vermögen zu sichern.

Hier etabliert sich vor allem die Wertspeicherfunktion von Bitcoin – trotz der nach wie vor vorhandenen Volatilität bietet die digitale Währung hier einen Vorteil gegenüber dem venezolanischen Bolivar. (Dort kommen freilich auch andere Kryptowährungen zum Einsatz – Dash etwa macht aktuell definitiv die Runde in Südamerika).

Ist Bitcoin ein Pyramidensystem (Schneeballsystem)?

Ist Bitcoin also ein Pyramidensystem (Schneeballsystem)? Die kurze Antwort: nein.

Die lange Antwort: Es ist sicher nicht abzustreiten, dass der Wert von Bitcoin mit steigender Nutzung wächst – das Prinzip von Angebot und Nachfrage mag Tendayi Kapfidze bei seiner Behauptung in die Hände spielen. Dass Bitcoin jedoch als dezentrales Währungssystem konzipiert ist, das in seiner Verwendung als Zahlungsmittel und Wertspeicher seinen Nutzen unter Beweis stellt, entkräftet diese Behauptung. Darüber hinaus löst es das Double-Spending-Problem durch die Verwendung der Blockchain-Technologie und kann Vertrauen technologisch herstellen.

Dass es darüber hinaus eine technologische Revolution ausgelöst hat, ist nur die Kür.

Wer mehr über Bitcoin, Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie erfahren will, fühle sich herzlich auf unserer BTC-Academy willkommen.

 

Source: BTC-ECHO

Der Beitrag Bitcoin, ein Pyramidensystem? Fehlschlüsse von Krypto-Gegnern erschien zuerst auf BTC-ECHO.