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Darum wirft dieser Boomer-Milliardär seiner Generation vor, die Wirtschaft für Millennials ruiniert zu haben

Howard Marks, Investor und Mitbegründer von Oaktree Capital Management.
Howard Marks, Investor und Mitbegründer von Oaktree Capital Management.

Ein Boomer-Milliardär geht auf seine wohlhabenden Kollegen los. Howard Marks, Investor und Mitbegründer von Oaktree Capital Management, schrieb kürzlich ein Memo an seine Kunden, in dem er sich wie üblich zur Wirtschaft äußerte - und den Babyboomern, also jenen, die zwischen 1946 und 1964 geboren sind, vorwarf, sie hätten die Wirtschaft für die jüngeren Generationen im Wesentlichen ruiniert.

Er wies darauf hin, dass über 71 Millionen Menschen zu den Boomern gehören - das Dreifache der 23 Millionen Mitglieder der Silent Gen (1928-1945) und zehn Prozent mehr als die 65 Millionen Mitglieder der Gen X (1965-1980), der beiden Generationen jeweils vor und nach den Boomern.

"Der Umfang der Wahlstimmen und der finanziellen Ressourcen der Boomer hat ihnen in den letzten 40 Jahren enormen politischen Einfluss verliehen", schrieb er. "Das Ergebnis sind umfangreiche Defizitausgaben für Dinge, die die Boomer wollen, und ein Versagen bei der Anpassung von Sozialleistungen, die verbessert werden müssen, und das alles auf Kosten der zukünftigen Generationen."

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Marks erklärte, dass dies ein Beispiel für die Ungerechtigkeit zwischen den Generationen sei, da die Regierungen beider Parteien sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart "enorme Summen ausgeben, im Verhältnis zu ihren Ausgaben viel weniger Steuern erheben als sie es sollten (wodurch Defizite entstehen) und die Staatsverschuldung in die Höhe treiben, was größtenteils die Babyboomer begünstigt."

Er fuhr fort: "Die Baby-Boomer haben mehr als ihren gerechten Anteil am Kuchen konsumiert und tun es immer noch. Dadurch werden künftige Generationen mit erheblichen Schulden belastet, die von Ausgaben herrühren, von denen sie nicht in gleichem Maße profitiert haben."

Marks reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Der Boomer-Einfluss auf die Erschwinglichkeitskrise der Millennials.

Marks ist nicht der erste, der den wirtschaftlichen Einfluss der Boomer infrage stellt. Sowohl Generationsexperten als auch Nachrichtenmedien von "Vox" bis zum "Guardian" haben die Generation für ihre Rolle beim Bankrott der reichen Wirtschaft, die sie geerbt haben, kritisiert. Millennials müssen jetzt die Scherben auflesen.

Die Millennials sind jene, die zwischen 1981 und 1996 geboren sind. Sie stellen heute die größte Generation dar. Sie sehen sich mit einer "affordability crisis", konfrontiert, seitdem sie nach der großen Rezession auf einen angeschlagenen Arbeitsmarkt humpelten und Schwierigkeiten hatten, Wohlstand aufzubauen. Sie sind mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert und nehmen, gerade in den USA, massive Studienschulden auf sich. Ein Dutzend Jahre später haben sie immer noch mit den anhaltenden Auswirkungen zu kämpfen, als das Coronavirus, Rezession und eine historische Immobilienkrise einsetzten.

Die Boomer Generation ist eine treibende Kraft hinter ihrer wirtschaftlichen Misere. Neil Howe, der Wirtschaftswissenschaftler, Historiker und Demograf, der den Begriff "Millennial" geprägt hat, erklärte gegenüber Business Insider, dass die Boomer sich weigern, für die Instandhaltung von Institutionen zu zahlen. Sie würden es vorziehen, Geld für Dinge auszugeben, die das Leben der Menschen jetzt verändern. Er sagte, dies sei geprägt durch ihr Heranwachsen, da ihre Eltern, die GI-Generation, sich um den Aufbau starker Institutionen und die Zukunft kümmerten. Die Boomer hielten das für selbstverständlich und entwickelten eine "Leben-für-den-Tag-Haltung", sagte er.

Einem Bericht des Deutschen Bank Research Instituts aus dem vergangenen Jahr zufolge profitierten sie von dieser Einstellung auch wirtschaftlich. Die Boomer sahen dank niedriger Zinssätze und hoher Immobilienpreise einen Wertzuwachs bei ihren Vermögenswerten. Sie mussten nicht so viel für ihre Ausbildung zahlen wie die Millennials, und sie werden auch nicht für die Umweltschäden aufkommen müssen, die von den Unternehmen verursacht werden, in die sie investiert haben und die Kohlendioxidemissionen freisetzen.

Die Boomer haben eine Wirtschaftskrise verursacht, durch die die Millennials die erste Generation sein werden, der es schlechter geht als ihren Eltern, wie die Autorin Jill Filipovic in ihrem Buch "OK Boomer, Let's Talk" herausfand. Millennials, so Filipovic gegenüber Business Insider, sind eine Generation optimistischer, hart arbeitender Menschen, die ein schlechtes Blatt bekommen haben. "Nichts davon war ein Unfall", sagte sie.

Die Tatsache, dass die Boomer in den letzten Jahrzehnten eine enorme politische, kulturelle und wirtschaftliche Macht hatten, hat die Millennials daran gehindert, die wirtschaftlichen Lösungen zu realisieren, die sie brauchen, sagte Filipovic. Sie argumentiert, dass die Millennials die Boomer brauchen, um ihre Weisheit und Erfahrung weiterzugeben und gleichzeitig der jüngeren Generation Raum zu geben, um an den Entscheidungsprozessen teilzuhaben.

"Solange die Millennials nicht mit am Tisch sitzen, werden die Themen, die für uns am wichtigsten sind, nicht wirklich angegangen", sagte Filipovic. "Man braucht Menschen, die in der Zukunft leben werden, die ein Interesse an der Zukunft haben, am Tisch der Entscheidungsträger.

Dieser Text wurde von Mascha Wolf aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.