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Wirecards Bezahlsystem läuft jetzt auch auf Swatch-Uhren

Nach Apple, Google, Fitbit und Garmin nutzt jetzt auch der Schweizer Uhrenhersteller Swatch den Bezahldienst Boon. Weitere Partner könnten bald folgen.

Wirecard hat einen weiteren Partner für seine Bezahllösung Boon gefunden. Der Schweizer Uhrenhersteller Swatch implementiert bei sechs Uhren seiner neuen Produktlinie nun auch einen Chip, der das Bezahlen via Uhr ermöglicht. Die Abwicklung des Bezahlvorgangs übernimmt Wirecards System Boon.

Zu den bekannten Namen Google, Garmin, Apple und Fitbit, die das System bisher schon nutzen, kommt damit ein fünfter Anbieter. Im Swatch-Shop auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil wurde am Mittwoch die neue Partnerschaft präsentiert.

Wie bei den anderen Anbietern ist auch bei Swatch Pay auf den ersten Blick nicht ersichtlich, dass das System von Wirecard dahintersteht. Wirecard-Chef Markus Braun hatte in der Vergangenheit stets betont, dass man Boon nicht nur als Plattform versteht, auf der das Geschäft mit Privatkunden aufgebaut werden soll.

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Vielmehr soll der Dienst auch anderen Banken als sogenannte „White Label“-Lösung angeboten werden. Sie können die Dienste unter ihrem Namen nutzen, die Abwicklung im Hintergrund läuft dann über die Wirecard Bank.

Über die Partnerschaft mit Swatch erhofft man sich bei Wirecard den Zugang zu jüngeren Kunden, heißt es aus dem Unternehmen. Die bisherigen Partner sind in dieser Klientel zwar auch vertreten, jedoch nur mit einem geringen Anteil. Apple und Google sprachen mit ihren Zahlungsdiensten eher die Technologie-affine Generation mit einem gewissen Einkommen an, Fitbit und Garmin vor allem die Fitness-affinen Nutzer. Nun sollen auch Teenager in der Schulpause via Uhr bezahlen können, so die Wunschvorstellung bei Wirecard.

Geht es nach dem Dax-Konzern, dann sollen bald weitere Anbieter aus diesem Bereich hinzukommen, die ihre Produkte ebenfalls mit der Bezahlfunktion Boon ausstatten. Mit einigen Anbietern seien die Gespräche weit gediehen, heißt es.

Für Wirecard brächte das zweierlei. Erstens erhält das Unternehmen bei jeder Zahlung einen geringen Prozentsatz an Gebühren. Genauso wichtig sind jedoch die Daten, die Kunden bei der Nutzung des Bezahldienstes hinterlassen. Händler erhalten so genaue Hinweise über die Wünsche ihrer Kunden und können so anschließend via Algorithmus passgenaue Angebote erstellen. Das Ganze ist kombinierbar mit Bonusprogrammen und Incentives.

Aus Kundensicht soll mittelfristig über die Bezahlfunktion eine Art Rundum-Sorglos-Service entstehen. Vorstandschef Markus Braun wählte bei öffentlichen Auftritten in diesem Jahr häufig den Kauf einer teuren Handtasche als Beispiel. Für die bekommt er bei der Bezahlung per Boon dann gleich die Versicherung und womöglich in Zukunft auch eine Finanzierung angeboten.

Beim Beratungshaus Capco sieht man darin bereits das Retailbanking der Zukunft. In der bisherigen Welt steht das Bankgeschäft mit Privatkunden häufig gleichbedeutend mit hohen Kosten für Vertrieb und Infrastruktur. Zudem gelten gerade die deutschen Kunden als extrem preisbewusst, was beispielsweise das Dauerthema Kontoführungsgebühren belegt.

In der vergangenen Woche hatte Wirecard dazu für das kommende Jahr ein neues Angebot präsentiert, das die Branche aufhorchen ließ. Über seine Banking-App Boon Planet lockt das Unternehmen dann mit einer Verzinsung von 0,75 Prozent auf die Einlagen. Anders als bei etlichen anderen Angeboten am Markt soll es dabei keine Obergrenze und auch keine Begrenzung der Laufzeit geben. Ebenfalls sind Auslandseinsätze umsonst.

Boon Planet ist eine Weiterentwicklung der App Boon und seit Oktober am Start. Während bei Boon für das Bezahlen via Smartphone oder Smartwatch ein Konto bei einer anderen Bank oder Sparkasse hinterlegt ist, eröffnet der Kunde bei Boon Planet direkt bei der Wirecard Bank ein Konto, das dann zum Bezahlen dient.