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Wirecard, Greensill, Adler und die Prüfer: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Die Zunft der Wirtschaftsprüfer hat in den letzten Jahren nicht gerade einen Lauf gehabt. Der Zusammenbruch von Wirecard warf kein vorteilhaftes Licht auf EY. Die deutsche Sparte tauschte ihr Management aus und auch die Muttergesellschaft trennt nun die Beratung vom Auditing. Die ganze Branche betreibt seitdem bis heute Nabelschau.

Dass nun die Bafin testierte Geschäftsabschlüsse bekrittelt, kommt da gar nicht gelegen. Diesmal ist es der langsame Zerfall der Adler-Gruppe, der den Blick wieder auf die Prüfpraxis lenkt. Zum zweiten Mal schon fanden die Aufseher Fehler in einem Abschluss von 2019 (Adler weist die Kritik zurück). Eine Parallele gibt es zu einem weiteren wenig schmeichelhaften Fall, dem der letztes Jahr kollabierten Greensill Bank: in beiden war die mittelständische Firma Ebner Stolz als Prüfer tätig. Das Testat für Greensill hat Ebner Stolz inzwischen zurückgezogen. Zu Adler wollte man sich mit Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht nicht äußern.

Immerhin gibt es Anzeichen, dass die Branche vorsichtiger wird. KPMG verweigerte im April dieses Jahres zunächst das Testat für den jüngsten Adler-Abschluss und beendete das Mandat kurz darauf schließlich ganz. Der verzweifelte Versuch von Adler, einen neuen Prüfer zu finden, ist seitdem erfolglos geblieben.

AKTUELLE MELDUNGEN:

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  • “Noch nie im meiner Laufbahn habe ich so einen kompletten Fehlschlag bei den unternehmensinternen Kontrollmechanismen gesehen”, erklärt der neue Chef der Krypto-Pleitebörse FTX. Und er hat Enron abgewickelt.

  • Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie wurde ein Pilotabschluss erreicht: Ab kommenden Juni werden 5,2% mehr gezahlt, ab Mai 2024 gibt es weitere 3,3% mehr.

  • Die SNB zeigt sich zufrieden mit der Neuausrichtung ihrer Geldpolitik, mit Vorbehalten bei FX-Swaps.

  • Die französische Investmentgruppe Wendel zieht informierten Kreisen zufolge einen Verkauf des Wiener Verpackungsherstellers Constantia Flexibles in Betracht.

  • Mit dem Ultimatum zum neuen “Hardcore”-Arbeitsumfeld hat Elon Musk bei Twitter einen Personalexodus ausgelöst. Zur Schadensbegrenzung vollzog er eine Kehrtwende zum Homeoffice.

  • Das Immobilienimperium von René Benko steht vor seiner vielleicht größten Bewährungsprobe. Der Tiroler steht in Wien unter Bestechungsverdacht vor Gericht.

ANALYSEN:

  • In Bezug auf die heute anstehende EZB-Mitteilung zu den TLTRO-Rückzahlungen geht Bloomberg Economics davon aus, dass die Volumina nicht ausreichen werden, um sich erheblich auf die Geldmarktsätze auszuwirken.

  • Über ihre Investmentpläne für 2023 hat Bloomberg sieben institutionelle Anleger befragt, die insgesamt ein Billionenvermögen verwalten.

AKTIENMÄRKTE | Die Börsen in Asien bewegen sich am letzten Handelstag der Woche wenig. Im Fokus der Anleger steht die anstehende Quartals-Neuausrichtung des Leitindex der Börse Hongkong. Die Wall Street schloss am Donnerstag etwas leichter, nachdem sich der Präsident der St. Louis Fed für Zinserhöhungen auf mindestens 5% bis 5,25% ausgesprochen hatte. “Der Markt glaubt, dass die Inflation rückläufig ist. Wir glauben das auch, aber die Tatsache, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat, ist kein Grund für die Fed, die Zinsen zu senken”, erklärte Paul Christopher vom Wells Fargo Investment Institute. “Das ist die fundamentale Diskrepanz, die immer noch zwischen der Fed und dem Markt besteht.”

RENTENMÄRKTE | Am europäischen Staatsanleihemarkt überwog am Donnerstag das Verkaufsinteresse leicht. Im zehnjährigen Bereich legte die Bund-Rendite erstmals in dieser Woche zu. BTPs indessen gingen seitwärts. Am Geldmarkt wuchsen die Wetten auf EZB-Zinserhöhungen wieder. Zuletzt wurde beim EZB-Einlagensatz ein Gipfelniveau von 3,02% im Juli eingepreist. Heute spricht am Vormittag EZB-Chefin Lagarde und am frühen Nachmittag Bundesbankpräsident Nagel.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt geht mit Besorgnis zum Nachfrageausblick einem Wochenverlust von mehr als 7% entgegen. Druck auf die Stimmung brachte zuletzt die Nachricht, dass bei den Reedereien die Nachfrage nach Öltransportkapazität für den Winter eingebrochen ist. Gold tendiert mit Kursverlusten bei Dollar minimal fester.

TERMINE AM FREITAG

  • Beim European Banking Congress in Frankfurt sprechen u.a. EZB-Präsidentin Lagarde (09:30), Bundesbankpräsident Nagel (14:00) und Finanzminister Lindner (15:30)

  • 11:00 Die Bundesregierung tritt ausnahmsweise am Freitag zu einer Kabinettsitzung zusammen

  • 11:05 EZB veröffentlicht das Volumen der ersten außerordentlichen TLTRO-Rückzahlungen

  • 16:00 Konjunkturdaten US: Index der Frühindikatoren Oktober, Verkauf bestehender Häuser Oktober

  • Ratingüberprüfungen für u.a. Italien (Fitch), Portugal (Moody’s), Russland (Fitch), Schweden (Fitch), Türkei (Fitch)

  • Kleiner Verfallstag für Aktienindex-Optionen am Eurex

  • Voraussichtlich Abschluss der Weltklimakonferenz COP27, Scharm El-Scheich

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