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Wirecard und der FT-Skandal: Wurden brisante Aussagen gekauft?

In einer Serie von kritischen Artikeln hat die Financial Times (FT) dem Zahlungsabwickler Wirecard in den vergangenen Monaten Bilanzmanipulation vorgeworfen – unter anderem durch Geschäfte mit Briefkastenfirmen auf den Philippinen. Einer dieser vermeintlich dubiosen Partner schlägt nun juristisch zurück.

Laut einem Bericht der philippinischen Zeitung Manila Standard hat Conepay International Klage wegen Verleumdung gegen die FT-Autoren Dan McCrum und Stefania Palma erhoben. Das Unternehmen wehrt sich damit gegen die Vorwürfe, in irgendeiner Form an angeblichem Bilanzbetrug beteiligt zu sein.

In einem ihrer Artikel über das Asien-Geschäft von Wirecard vom 29. März hatten die beiden Autoren den philippinischen Zahlungsabwickler als „eines von mehr als einem Dutzend Unternehmen“ identifiziert, die „zumindest auf dem Papier erhebliche Geschäfte mit Wirecard getätigt zu haben scheinen.“

Bei ihren Recherchen seien sie an der Unternehmensadresse von Conepay in der Stadt Cabanatuan auf ein Privathaus gestoßen. Dessen Bewohner behauptete, nicht zu wissen, warum das Unternehmen seine Adresse als Firmensitz angibt. Er übergab jedoch einen Brief mit Kontoauszügen der Wirecard Bank, der rund ein Jahr zuvor per Post bei ihm angekommen sei – adressiert an Conepay International.

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Diese Dokumente sollten belegen, dass Wirecard angeblich jahrelang vergeblich auf Provisionszahlungen in Millionenhöhe wartete- Das wiederum hat die FT dazu veranlasst, die Geschäfte von Wirecard in Asien in Zweifel zu ziehen. Den gesamten FT-Artikel können Sie hier nachlesen. Wirecard hatte auch dieser Darstellung energisch widersprochen (DER AKTIONÄR berichtete).

Vorwurf: Brisante Aussage wurde gekauft

Nun jedoch die Wendung: Laut der Klageschrift hat jener Informant inzwischen eingeräumt, gegenüber der FT bewusst falsche Angaben gemacht zu haben. Zudem seien ihm die angeblich belastenden Unterlagen im Vorfeld zugespielt worden – mit dem Ziel, dass sie an die Zeitung weitergereicht werden. Im Gegenzug soll er von einem bisher Unbekannten 100.000 Pesos (umgerechnet rund 1.720 Euro) erhalten haben, meldet der Manila Standard.

Laut dem Bericht soll es sich bei dem Hausbewohner um den Vater einer hochrangigen Conepay-Managerin handeln. Zudem sei es auf den Philippinen nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen ihr operatives Geschäft an einem anderen Ort betreiben, als in der Gründungsurkunde angeben, erklärt Conepay.

Wirecard-Chef Markus Braun hat die Angelegenheit Anfang April für abgeschlossen erklärt. Doch im Hintergrund steht die juristische Aufarbeitung des Skandals noch am Anfang. Die nun öffentlich gewordene Wendung scheint dabei den Verdacht zu erhärten, dass ein gezielter Shortangriff hinter den Vorwürfen steckt. In der Vergangenheit gab es bereits Meldungen über Versuche, negative Berichterstattung zu kaufen.

Aktie wieder obenauf

Mit einer guten Jahresbilanz, dem Einstieg der Softbank und zahlreichen neuen Partnerschaften ist es Wirecard in den letzten Wochen gelungen, den Fokus wieder auf das operative Geschäft zu lenken. Im Vorfeld der Q1-Zahlen am morgigen Mittwoch (8. Mai) zählt sie am Dienstag mit über drei Prozent Kursplus zu den Top-Gewinnern im DAX. DER AKTIONÄR setzt im Aktien-Musterdepot auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.