Wirecard-Audits durch EY von Bundestagsermittler beanstandet
(Bloomberg) -- Der Ermittler des Bundestags-Untersuchungsausschusses zum Wirecard-Skandal fand weitreichende Versäumnisse bei der Bilanzprüfung der Wirecard AG durch Ernst & Young, bevor das Finanztechnologieunternehmen im vergangenen Jahr zusammenbrach, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Laut dem Ermittler hat EY es in elf Fällen versäumt, Maßnahmen zur Aufdeckung des milliardenschweren Betrugs einzuleiten, sagte die Person. Demnach habe sich EY in vielen Fällen auf Erklärungen des Unternehmens verlassen und diese nicht von neutralen Dritten wie Banken eingeholt, so die Person.
Eine systematische Analyse von Betrugsmustern hätte laut dem Ermittler zudem einen kritischeren Blick ermöglicht und zur Aufdeckung des Betrugs beitragen können, sagte die Person. Die Financial Times hatte zuerst über die Ergebnisse berichtet.
Der Sonderermittler merkte weiterhin an, dass EY den Jahresabschluss von Wirecard genehmigt hatte, obwohl bei dessen Prüfung etwa 20 Probleme aufgetreten waren, einige davon mit erheblichen Auswirkungen auf die Ergebnisse. EY testierte demnach den 2016er-Abschluss auf Grundlage von nachträglich gelieferten Antworten des Vorstands von Wirecard, ohne sich dafür Nachweise dokumentierten zu lassen.
Überschrift des Artikels im Original:EY’s Wirecard Audits Faulted by German Parliament Investigator
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