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Willkommen in Liberland, dem Lummerland der Steuerparadiese

Vit Jedlicka ist der Präsident des neuen Landes Liberland
(Quelle: AFP)
Vit Jedlicka ist der Präsident des neuen Landes Liberland (Quelle: AFP)

Der neueste Anwärter für die Eigenstaatlichkeit ist ein winziges, selbst-ernanntes Land, das sich als eine Art Sandwichland zwischen Kroatien und Serbien erstreckt und seinem Motto „Leben und leben lassen“ alle Ehre macht. Denn in Liberland ist Steuern zahlen eine Option, keine Obligation. Das teilte der Präsident von Liberland am Montag der Presse mit.

„Die Grundidee sind freiwillige Steuern, die einen so kleinen Staat ins Leben rufen, dass er schon fast keiner mehr ist“, sagte Vit Jedlicka, ein 31-jähriger tschechischer Politiker des rechten Flügels der liberalen Free Citizens Partei im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „AFP“. Um diesen Traum zu verwirklichen, nutzte Jedlicka sieben Quadratkilometer Niemandsland am Fluss Daube zwischen Serbien und Kroatien, um am 13. April ein neues Land ins Leben zu rufen. Während es sich bei Kroatien um ein EU-Mitglied handelt, ist Serbien das nicht.

„Kroatien behauptet, dass das Gebiet zu Serbien gehört, aber Serbien nimmt es nicht an, und das schon seit 24 Jahren“, äußerte Jedlicka über das neue Land, das ungefähr 160 Kilometer nordwestlich der serbischen Hauptstadt Belgrad liegt. „Das Land gehört nun uns“, bestätigte er.

Alles was Jedlicka zu tun hatte, um das Land in Besitz zu nehmen, war, eine Erklärung abzugeben, die nun Teil eines Informationspakets ist, das Liberland an die Außenministerien weltweit senden muss.

Einige Fragen sind noch offen

Die Politiker dieser „konstitutionellen Republik mit direkten Demokratie-Funktionen" müssen nun den freien Warenverkehr, die Grenzregelungen für Besucher und eine Reihe andere wirtschaftliche Fragen aushandeln, sagte Jedlicka.
Er behauptet zudem, es gäbe bereits Angebote, in Liberlands Telekommunikations-Struktur zu investieren. Sonnenkollektoren sollen für eine Energieautarkie sorgen, obwohl „es schön wäre, auch grenzüberschreitende Stromleitungen zu haben“, erläuterte Jedlicka.

Das Interesse an dem neuartigen Projekt ist sehr groß. Die Webseite des neuen Landes verzeichnete bereits über 1,3 Millionen Besucher in den letzten drei Tagen.

„Das geht auch Hand in Hand mit dem riesigen Interesse an einer Staatsbürgerschaft. Wir haben rund 250.000 Anträge auf Staatsbürgerschaft in den letzten vier Tagen erhalten“, sagte Jedlicka und fügte hinzu, dass sogar Diplomaten weltweit neugierig auf den neuen Staat sind.
„Ich denke, wir werden eine Million Anfragen bis zum Ende der Woche erhalten.“
Auf der Webseite Liberlands sind die Maßstäbe für die Staatsbürgerschaft sehr hoch.

Wer die Staatsbürgerschaft erwerben will, muss andere Menschen und ihre Ansichten respektieren, wie auch das Privateigentum. Man darf nicht vorbestraft sein und keinen extremistischen Hintergrund haben. Liberland ist also kein Land für Kommunisten, Nazis oder andere Extremisten.

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