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Wiederbelebungsversuch: Automarke Borgward feiert Comeback

Die wiederbelebte Automarke Borgward präsentiert in Genf noch kein neues Modell. (Bild: dpa)
Die wiederbelebte Automarke Borgward präsentiert in Genf noch kein neues Modell. (Bild: dpa)

Borgward spannt seine Fans weiter auf die Folter: Auf dem Genfer Autosalon zeigt die zurückgekehrte Traditionsmarke nur ein modernisiertes Logo und verbreitet eine Aussage: «Unser erstes Auto präsentieren wir im September auf der IAA in Frankfurt.»



Borgward-Manager Karlheinz Knöss stellte einen kompakten Geländewagen in Aussicht, der spätestens im ersten Halbjahr 2016 auf den Markt kommen soll. Danach werde die Marke jedes Jahr zwei neue Modelle vorstellen. Obwohl zu den Partnern und Investoren der Borgward AG unter anderem der chinesische Lkw-Hersteller Foton zählt, sollen die Autos für den europäischen Markt auch in Europa gebaut werden.

Borgward war in den 1950er Jahren ein deutscher Massenhersteller. Firmengründer Borgward, der bis heute als genialer Konstrukteur gilt, brachte zunächst kleine Autos wie den Lloyd LP 300 mit Sperrholzkarosserie auf den Markt, später waren es Oberklassewagen wie der Hansa 2400. Im Rampenlicht stand besonders das Modell Isabella, das als Vorzeigestück deutschen Automobildesigns gilt. Zu Beginn der 1960er Jahre ging das einst in Bremen angesiedelte Unternehmen in Konkurs.

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Borgward will sich zwischen VW und Mercedes einordnen

Die neuen Fahrzeuge der Marke sollen auf einer eigenen Architektur aufgebaut und von selbst entwickelten Motoren angetrieben werden. Borgward will vor allem mit effizientem Antrieb und modernen Vernetzungsmöglichkeiten punkten. Knöss sprach von Hybrid- und Plug-in-Motoren sowie von einem Telematikkonzept namens Multiple Interaction, das die digitale Rundumversorgung der Kunden gewährleistet.

Während das Design eine neue Sprache spreche, werde Borgward alte Werte wie Eleganz und Funktionalität auch bei den kommenden Modellen hochhalten, betonte der Manager. Auch die Positionierung der Marke orientiert sich laut Knöss an früher: «Damals stand Borgward für erschwinglichen Luxus. Den wollen wir auch in Zukunft bieten», sagte er. Mit den künftigen Fahrzeugen sei die Marke zwischen VW und Mercedes einzuordnen.

Experten sehen Borgward-Pläne skeptisch

Deutsche Experten sind mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit skeptisch. «Es geht um sehr viel Geld, um so eine Marke zu etablieren. Das sind Milliarden-Investitionen, wenn man es richtig machen will», sagt Autoexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Research an der Hochschule Bergisch Gladbach. «Eine Luxusmarke lebt ja vom Status und den muss man erstmal wieder etablieren.»

Mit einem Wiederbelebungsversuch scheiterte jüngst etwa der Motorradhersteller Horex - ebenfalls ein großer Name der Wirtschaftswunderzeit. Die Marke hatte 1956 ihre Produktion eingestellt und wurde 2010 neu gegründet. 2014 meldete Horex Insolvenz an.

Offen bleibt freilich, ob eine erneute Etablierung der Marke gelingt, oder ob sich Geschichte wiederholt. Knöss indes betonte in Genf: «Wir sind für Jahrzehnte solide aufgestellt.»

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