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Wie privat sind Gruppen-Chats bei WhatsApp?

Millionen Nutzer teilen über den Kurznachrichtendienst WhatsApp Informationen mit ihren Kontakten. Auch Gruppen-Chats erfreuen sich großer Beliebtheit – genau diese könnten aber weniger privat sein, als man denkt.

WhatsApp logo displayed on a phone screen, smartphone and keyboard are seen in this multiple exposure illustration. WhatsApp Messenger is a multiplatform mobile application that provides an encrypted instant messaging system belonging to Facebook, photo taken in Amsterdam, Netherlands on January 28, 2020 (Photo illustration by Nicolas Economou/NurPhoto)
Wie sicher sind Whatsapp-Gruppenchats? (Bild: Getty Images)

Wenn Sie gerade sensible Informationen in einem WhatsApp-Gruppenchat teilen, sollten Sie sich genau überlegen, ob sie die Nachricht absenden wollen. Denn der Journalist Jordan Wildon hat aufgedeckt, dass tatsächlich jeder sich problemlos in eine solche Gruppe einschleichen und die Konversation als stiller Beobachter mitlesen kann, ohne dass er dazu die Autorisierung des Gruppenadministrators braucht.

Deine WhatsApp-Gruppe ist wahrscheinlich nicht so sicher, wie du denkst. Die “Mit Link zur Gruppe einladen”-Funktion führt diese Gruppen bei Google auf und macht sie im Internet auffindbar. Mit ein paar Suchbegriffen kann man ganz einfach einige ...interessante ... Gruppen finden.

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Die Funktion “Mit Link zur Gruppe einladen” wird oft bei Gruppen mit vielen Mitgliedern genutzt. Das Problem: Sobald dieser Link irgendwo öffentlich gepostet wird, wird er auch bei Google in die Suchmaschine integriert. Gibt jemand dort dann "site:chat.whatsapp.com" ein, kann er jeder beliebigen Gruppe, die daraufhin angezeigt wird, ganz einfach beitreten. Mehr als 400.000 Einladungs-Links zu Gruppenchats sind unter diesem Suchbegriff zu finden.

Nachrichten, die vor seinem “Eintritt” ausgetauscht wurden, kann der Eindringling zwar nicht lesen. Aber alles, was dann folgt, schon. Ebenso wie die Nummern und Fotos der anderen Teilnehmer.

Wenn jemand einem Gruppenchat beitritt, wird das auch in der Gruppe angezeigt (“Max Mustermann ist der Gruppe beigetreten”) – aber gerade in hochfrequentierten Chats kann diese Meldung schnell übersehen werden.

Messenger-Funktionen: Zwischen Spielerei und Datenschutz

Ein weiteres Detail, das User verunsichern dürfte: Facebook (wozu WhatsApp mittlerweile gehört) wurde bereits vor Monaten über diese Sicherheitslücke informiert:

WhatsApp/Facebook wurde schon zuvor von @hackrzvijay über diesen Tatbestand informiert, war aber der Meinung, dass Google dafür zuständig ist.

Fraglich ist auch, wie sehr man sich da noch auf den unermüdlichen Hinweis des Messengers verlassen möchte, dass die End-to-End-Verschlüsselung der Nachrichten absolut sicher ist.

Whatsapp: Mehr als zwei Milliarden Nutzer weltweit - und “besonders sicher”

Was bedeutet das nun für die User? Der Familienchat, in dem die Großeltern Bilder vom Sonntagsbraten teilen, ist für Außenstehende wohl nicht so interessant. Dennoch ist hier der Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre nicht gewährleistet. Und Gruppen, die Illegales austauschen, dürften jetzt auf jeden Fall beunruhigt sein. Schließlich können sie leicht infiltriert werden.

Facebook reagiert – und korrigiert seine Aussagen wieder

Facebook agiert bei dieser Affäre nicht besonders vertrauensfördernd. Ein Unternehmens-Sprecher von Facebook äußerte sich gegenüber “indy100.com” nämlich so: “Wie jeder Content, der in öffentlichen Kanälen geteilt wird, können auch Einladungs-Links zu Gruppenchats bei WhatsApp, die öffentlich gepostet werden, von anderen WhatsApp-Usern gefunden werden. Links, die User privat mit Menschen teilen möchten, die sie kennen und denen sie vertrauen, sollten nicht auf einer öffentlich zugänglichen Website gepostet werden.”

Zudem verwies er darauf, dass User beim Generieren eines solchen Einladungslinks auf mögliche Privatsphäre-Bedrohungen hingewiesen werden. Beim Selbstversuch von “indy100.com” fehlte dieser Hinweis aber. Facebook korrigierte seine Aussage daraufhin und verwies auf den Hinweis, der in der Gruppe auftaucht, wenn jemand einer Gruppe beitritt (“Max Mustermann ist der Gruppe beigetreten”). Aber wie schon gesagt: Dieser kann schnell übersehen werden.

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