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Wie ist es um die Sicherheit der Fonds bestellt?

Das Thema Fonds-Sicherheit macht vielen Anlegern Sorgen (Symbolbild: Getty Images)
Das Thema Fonds-Sicherheit macht vielen Anlegern Sorgen (Symbolbild: Getty Images)

Vor kurzem erreichte mich die Frage eines Lesers zum Thema Sicherheit bei Fonds. Auch in den Beratungen wird dies immer wieder thematisiert. Mir fällt auf, dass viele Begriffe durcheinander purzeln – die Thematik ist hier auch komplex. Daher fasse ich die wichtigsten Punkte für Sie zusammen.

Fonds und ETFs (Indexfonds) sind in Europa streng geregelt. Es gibt genaue Vorschriften, was ein Fonds darf und was nicht. Fonds sind von ihrer rechtlichen Struktur her immer Sondervermögen. Egal was mit der Gesellschaft passiert, die den Fonds aufgelegt hat, der Fonds bleibt bestehen. Auch im Pleitefall der Bank, bei der der Fonds im Depot liegt, wäre er nicht betroffen. Der Anleger würde sein Depot und die darin befindlichen Fonds zu einer anderen Bank transferieren. Es besteht also kein Emittentenrisiko. Anders ist es bei Zertifikaten. Hier besteht dieses Risiko, dass im Pleitefall des Herausgebers des Zertifikates dieses wertlos wird.

Eine der konkreten Fragen war, ob die Fonds und ETFs auch wirklich die Aktien besitzen. Sie können jederzeit in die Jahresberichte schauen, dann sehen Sie, welche Aktien der Fonds wirklich zum Stichtag besessen hat. Trotzdem dürfen beide auch in gewissem Umfang Derivate einsetzen. Dies tun sie zum Beispiel, um Positionen abzusichern.

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ETFs arbeiten teilweise mit sogenannten Swaps. Dies ist – vereinfacht erklärt – ein Tauschgeschäft zwischen dem Emittenten des Fonds und einem Swap-Partner. Die Swaps dürfen maximal 10% des Fondsvermögens ausmachen. Daher kann es bei swapbasierten ETF sein, dass nicht hundertprozentig das im Fonds ist, was draufsteht. Ein ETF auf den DAX hält dann beispielsweise japanische Aktien, bildet aber trotzdem die Wertenwicklung des DAX ab. Durch den SWAP wird die DAX-Wertentwicklung gegen japanische Aktien-Wertentwicklung getauscht.

Die Gefahr, dass der Swap-Partner ausfällt, besteht natürlich. Dies sind aber in der Regel große Bankhäuser. Und ein Unternehmen, dessen Aktien ein Fonds hält, kann ja auch in die Insolvenz rutschen und somit einen Verlust für den Fonds bedeuten. Stellt dieses Unternehmen einen bedeutenden Anteil an einem Fonds dar, dann wäre das durchaus auch sichtbar. In der Regel sind die Fonds aber mit vielen Titeln bestückt, so dass einzelne Ausfälle, gut kompensiert werden können. Der Swapanteil eines ETFs beträgt in der Praxis meistens nicht mehr als 5%.

Im Zusammenhang mit der Frage nach Folgen bei einem Crash taucht gerne die Behauptung auf, dass Fonds/ETFs antizyklisches Verhalten unmöglich machen und den Crash verstärken. Das ist nach meiner Meinung nicht korrekt. Man kann auch im Crash antizyklisch einkaufen, ob Fonds, ETF oder Einzelwert. Auch der Einzelanleger verhält sich nicht unbedingt antizyklisch, denn wenn ein Anleger in Panik gerät und seine Einzelwerte verkauft, dann verstärkt er den Crash genauso.

Mein Fazit: Fonds und vor allem die kostengünstigen ETFs sind eine hervorragende Möglichkeit für den privaten Anleger, am Aktienmarkt teilzunehmen. Lassen Sie sich von einzelnen Meldungen nicht ins Bockshorn jagen.

Ihre

Stefanie Kühn