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Wie gut sind vegane Produkte wirklich?

Vegane Produkte liegen voll im Trend (Bild: thinkstock)
Vegane Produkte liegen voll im Trend (Bild: thinkstock)

Wer heutzutage hip und sexy zugleich sein möchte, ernährt sich vegan. Tausende von Food-Blogs mit dem Ansatz "Clean Eating“ überfluten die sozialen Netzwerke und auch die Fashion- und Beauty-Industrie ist vor dem veganen Trend nicht gefeit. Egal ob Hausfrau und Mutter von vier Kindern oder seriöser Businessman - die vegane Alternative begeistert nicht nur eine bestimmte Zielgruppe, sondern jeden, dem Tiere am Herzen liegen. Viele Verbraucher gehen automatisch davon aus, dass vegan gleichzeitig gesund heißt. Doch das ist ein Trugschluss. Wir verraten Ihnen, wie es um die Qualität veganer Produkte steht und wie gut sie wirklich für Ihren Körper sind.

Die Qualität und der gesundheitliche Nutzen veganer Produkte sind sehr unterschiedlich. Solange Sie auf frisch zubereitetes Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst zurückgreifen, können Sie in der Regel davon ausgehen, sich gesund zu ernähren. Diejenigen, die lieber vegane Fertigprodukte wie Tofu-Currywurst mit Pommes oder Walnuss-Brotaufstriche mit schwarzen Oliven auf ihrem Teller sehen, sollten dagegen auf die Zutatenliste achten. Denn die kann oft endlos lang sein. Dort sind unter anderem Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Aromastoffe, Verdickungsmittel und Konservierungsstoffe aufgelistet, die Allergien oder pseudoallergische Reaktionen auslösen können.

Ist Fleisch ohne Fleisch eine Option?

Fleischersatzprodukte wie Seitan-Bratwürste, Veggie-Burger, Cevapcici- und Gyros-Alternativen auf Sojabasis enthalten teilweise viel ungesundes Fett aus Kokosfett und Palmöl und sind der Tod für jeden Cholesterinspiegel. Einige Produkte sind außerdem extrem salzig. Viele Produkte enthalten zudem Hefeextrakt, in dem der Geschmacksverstärker Glutamat enthalten ist. Laut Ökotest kann das bei sensiblen Menschen zu Kopfschmerzen oder einem steifen Nacken führen. Es spricht nichts dagegen, von Zeit zu Zeit mal ein Tofuwürstchen in die Pfanne zu schmeißen, doch auf die Dauer gesünder und kostengünstiger ist es tatsächlich, mit frischen Zutaten zu kochen.

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Vegane Kosmetik - natürlich gut

Gelatine, Bienenwachs, Milcheiweiß - Veganer verzichten längst nicht mehr nur in ihrem Essen auf tierische Inhaltsstoffe, sondern auch in der Schönheitspflege. Von Sojawachs-Lippenstiften, die nach Eiscreme schmecken, über Hafer-Shampoos bis hin zu Algencremes ist alles dabei. Prominentes Beispiel: Schauspielerin und "Clueless"-Star Alicia Silverstone hat eine eigene vegane Kosmetiklinie bei der Marke "Juice Beauty“.

Alicia Silverstone ist überzeugte Veganerin (Bild: Getty Images)
Alicia Silverstone ist überzeugte Veganerin (Bild: Getty Images)

Wer nun aber glaubt, dass Naturkosmetik automatisch vegan ist, irrt. Die meisten Lippenstifte, auch viele von Naturkosmetikfirmen, enthalten Bienenwachs oder Karmin, den roten Farbstoff, der aus Schildläusen gewonnen wird. Die wenigsten wissen außerdem, dass Keratin für Shampoos und Haarkuren oft aus zermahlenen Hufen, Federn und Hörnern hergestellt wird und Seifen meist als Basis Rindertalg enthalten. Man muss kein Tierliebhaber sein, um auf solche Stoffe in Kosmetikprodukten verzichten zu wollen.

Bio heißt nicht gleich vegan

Wichtig ist ebenfalls die richtige Auswahl des Gütesiegels. Denn weder die Bezeichnung "Bio“, noch "Fairtrade“ zeichnen vegane Produkte aus. Achten Sie dafür auf das Vegan-Siegel! Es wurde 1944 von der "Vegan Society“ ins Leben gerufen und deklariert Produkte, die frei von tierischen Zusätze sind und auch nicht an Tieren getestet wurden. Das BDIH-Siegel setzt seit 2001 auf ausschließlich pflanzliche Inhaltsstoffe aus organischem Anbau, Verzicht auf Tierversuche, Parabene und Silikone.

Doch wie bei allen Beautyprodukten gilt bei veganer Kosmetik auch: Testen Sie die Produkte vor Benutzung auf Hautverträglichkeit, am besten in der Armbeuge! Pflanzen können nämlich Kontaktallergene enthalten, die zu Juckreiz und Ausschlag führen. Arnika oder die als hautberuhigend geltende Kamille können häufig Allergien auslösen.

Stella McCartney ist Designerin und Tierschützerin (Bild: Getty Images)
Stella McCartney ist Designerin und Tierschützerin (Bild: Getty Images)

Lieber Leder oder Kunststoff?

Auch die vegane Modeindustrie boomt. Mitunter verantwortlich für diesen Trend: Stella McCartney. "Heutzutage ist es problemlos möglich, traumhafte Mäntel, attraktive Schuhe und trendige Taschen aus Kunstleder oder Schlangenlederimitat herzustellen, für die keinem Tier ein Haar gekrümmt wird“, sagt die Star-Designerin. Sie gilt als Vorreiterin für die Produktion veganer Kleidung ohne Pelz und Leder.

Nikki Reed, Schauspielerin und Ehefrau von "Vampire Diaries"-Star Ian Somerhalder, hat sich ebenfalls dem Tierschutz verschrieben und zusammen mit Designerin Megan Bogle eine vegane Taschenkollektion entworfen. "Freedom Of Animals“ setzt vor allem auf Nachhaltigkeit und darauf, dass keine Tiere für die Herstellung leiden müssen. Die Kollektion wurde komplett ohne Leder produziert.

Für vegane Mode spricht allerdings nicht nur die Tierliebe. Die Taschen wurden in den USA hergestellt, um die Kohlenstoffdioxidausstöße, die für den Import der Ware nötig wären, zu reduzieren. Bei der Herstellung der Produkte wird auch auf Bio-Baumwolle zurückgegriffen, die ohne den Einsatz von Pestiziden produziert wird.

Kritiker stehen jedoch der Nutzung von Kunststoff und wiederverwendbaren PET-Flaschen skeptisch gegenüber, die für die Produktion von Schuhen, Jacken oder Taschen verwendet werden. Das in Plastik enthaltene Bisphenol A, auch BPA genannt, soll krebserregend sein. Toxikologen streiten seit jeher, wie schädlich die Chemikalie ist. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die tägliche Aufnahme von 50 Mikrogramm BPA pro Kilo Körpergewicht für unbedenklich erklärt. Auch bei veganen Produkten gilt also: Solange Sie sie in Maßen genießen, ist alles erlaubt.

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