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Wie die Zucker-Industrie das Fett zum Übeltäter machte

Harvard-Professoren manipulierten Studie

Krapfen, Berliner, Pfannkuchen: ungesund, aber nicht wegen gesättigter Fettsäuren (Bild: Getty)

Eine groß angelegte Untersuchung der „University of California“ belegt: Unternehmen haben Forscher für bessere Ergebnisse bestochen.

Es ist eine Entdeckung, die unsere Sichtweise auf wissenschaftliche Erkenntnisse nachhaltig verändern könnte. Laut der „New York Times“ habe die Zucker-Industrie ab den 1960er-Jahren regelmäßig Wissenschaftler bezahlt, damit diese die schädlichen Auswirkungen von Zucker auf die menschliche Gesundheit herunterspielten.

Forscher der „University of California“ in San Francisco (UCSF) haben hierfür Tausende Dokumente ausgewertet und nun im Fachjournal „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht.

Daraus geht hervor, dass die Zuckerproduzenten über Jahrzehnte hinweg einen wesentlichen Einfluss auf das Thema Ernährung ausgeübt haben: „Sie waren in der Lage, die Diskussion über Zucker zu verfälschen“, sagt Stanton Glantz, ein Professor der UCSF und einer der Autoren des Beitrags.

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Laut Glantz habe eine Gruppe namens „The Sugar Research Foundation“, die heute unter dem Namen „Sugar Association“ firmiert, im Jahr 1967 drei führende Harvard-Wissenschaftler dafür bezahlt, eine Studie zum Thema Zucker, Fett und Herzerkrankungen zu verfassen.

Jeder der Forscher erhielt damals eine Summe, die etwa dem heutigen Wert von 50.000 US-Dollar entspricht.

Die gekauften Wissenschaftler veröffentlichten ihre gefälschte Studie daraufhin im angesehenen „New England Journal of Medicine“. Der Zusammenhang zwischen Zucker und Herzerkrankungen wurde darin verharmlost. Stattdessen machte man gesättigte Fettsäuren als Übeltäter für Herz- und Gefäßkrankheiten verantwortlich.

Seither haben etliche Unternehmen mit ähnlichen Methoden gearbeitet: Coca-Cola und diverse Süßwarenhersteller haben laut „New York Times“ nachweislich Studien in Auftrag gegeben, die die negativen Auswirkungen von Zucker auf die Gesundheit beschönigen oder sogar bestreiten.

Nach heutigen Wissenschaftsstandards hätten sich die Forscher falsch verhalten, so Stanton Glantz. Bleibt zu hoffen, dass solche Enthüllungen Einzelfälle bleiben.

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