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Wie deutscher Plastikmüll in den Weltmeeren landet

Immer öfter werden Meerestiere mit Unmengen Plastikmüll im Magen gefunden. (Symbolbild: Getty Images)
Immer öfter werden Meerestiere mit Unmengen Plastikmüll im Magen gefunden. (Symbolbild: Getty Images)

Die Deutschen sind Meister im Mülltrennen. Doch was viele nicht wissen: Plastikmüll wird tonnenweise in asiatische Länder verkauft, wo er dann zum Teil unsachgemäß recycelt wird und in den Weltmeeren landet – und in den Mägen von Tieren, wie ein trauriger Fund eines verendeten Wals beweist.

Mitte März 2019 wurde an der philippinischen Küste ein toter Cuvier-Schnabelwal aus dem Meer gezogen. Die Todesursache des noch jungen Tieres offenbarte sich, als Biologen den Wal obduzierten: Sie fanden 40 Kilo Plastikmüll in seinem Magen, wie das örtliche “D’ Bone Collector Museum” auf seiner Facebookseite schreibt: “Darunter befanden sich 16 Reissäcke, vier Säcke von Bananenplantagen und mehrere Einkaufstüten.”

Dass unter diesen Einkaufstüten auch solche aus den USA, Europa und vielleicht auch aus Deutschland sind, ist laut einem Bericht von “Deutschland Nova” nicht unwahrscheinlich. Denn laut dem Wirtschaftsprofessor Henning Wilts vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie sei es für viele Industriestaaten rentabel, Müll in Länder wie Indonesien, Thailand und Malaysia zu verkaufen. Dem ZDF erklärte der Wissenschaftler, dass es sich aufgrund des niedrigen Lohnniveaus in diesen Ländern viel eher rentiere, Plastik von Hand zu trennen und Etiketten abzuschneiden.

Der Plastikmüll in den Weltmeeren stammt vor allem aus Entwicklungsländern. Doch Industrieländer schiffen ihren Müll tonnenweise in diese Gegenden. (Symbolbild: Getty Images)
Der Plastikmüll in den Weltmeeren stammt vor allem aus Entwicklungsländern. Doch Industrieländer schiffen ihren Müll tonnenweise in diese Gegenden. (Symbolbild: Getty Images)

Somit seien die Inselstaaten zu den “Sortieranlagen” der westlichen Welt geworden, wie es auf dem Sender heißt. Allerdings bleibt letztlich immer ein großer Rest Plastikmüll übrig, der dann auf illegalen Deponien ungesichert herumfliegt. So pustet der Wind stetig neuen Müll in die Meere.

Wissenschaftler fordert nachverfolgbaren Müll

Wie “Deutschlandfunk Nova” berichtet, gilt Müll, der zur Weiterverarbeitung in Entwicklungsländer verkauft wird, hierzulande als “recycelt” – obwohl nicht überprüft werden kann, ob der Müll in den Importländern tatsächlich fachgerecht getrennt wird. Deshalb fordert Wilts gegenüber dem ZDF: “Wir brauchen ein System, wo jeder genau weiß: Der Joghurtbecher, der da am Strand liegt, wurde von genau diesem Hersteller in Deutschland in Verkehr gebracht.” So könnten deutsche Firmen in Zukunft auch für Umweltverschmutzung am anderen Ende der Welt zur Verantwortung gezogen werden.