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WeWork will Kosten drücken – und streicht 2400 Arbeitsplätze

WeWork konkretisiert seinen angekündigten Stellenabbau. Mit dieser Maßnahme will der Bürovermieter seine Milliardenverluste eindämmen. Weitere Schritte werden folgen.

Der angeschlagene US-Bürovermieter streicht weltweit 2400 Stellen. Das entspricht etwa 17 Prozent der Mitarbeiter. WeWork wolle sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und die Kosten drücken, begründete das Unternehmen den Stellenabbau. Ein Unternehmenssprecher sagte, man sei dankbar für die wichtige Rolle, die die Mitarbeiter in der Vergangenheit gespielt hatten. „Das Unternehmen muss jetzt jedoch die nötigen Stellen streichen, um eine effizientere Organisation zu schaffen.“

Bei WeWork selbst waren Ende Juni weltweit 12.500 Mitarbeiter beschäftigt, hinzu kamen Jobs bei Tochterfirmen. Nicht in diese Zahlen mit eingerechnet sind die 1.000 Stellen, die wegfallen, weil WeWork Servicepersonal in den Bürogebäuden kündigt und über einen Dienstleister zu günstigeren Konditionen wieder anheuert. Rund 1.000 weitere Stellen können Branchenkennern zufolge durch den Verkauf von Töchterunternehmen wegfallen.

Der Bürovermieter hat allein im letzten Quartal einen Verlust von 1,25 Milliarden Dollar angehäuft, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, und steht nun vor schwierigen Zeiten. Der aggressive Wachstumskurs wird nun zurückgefahren. Das Unternehmen will sich aufs Kerngeschäft, die Vermietung von flexiblen Büroflächen, konzentrieren und hofft, in ein paar Jahren profitabel werden zu können. Gründer Adam Neumann musste das New Yorker Start-up im Oktober verlassen, wurde jedoch üppig entschädigt.

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Großinvestor Softbank gewährte dem Unternehmen Kredite und frische Investitionen in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar. Zudem gewährte es Neumann einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Dollar, mit dem er wiederum Kredite bei Banken zurückzahlen kann. Auch wollte Softbank ursprünglich drei Milliarden Dollar bereitstellen, um Anteile von Neumann, Mitarbeitern und Investoren zurückzukaufen. Knapp eine Milliarde davon sollte an Neumann fließen. Das könnte sich jedoch noch einmal ändern.

Softbank versuche offenbar, diese Summe zu reduzieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der japanische Technologiekonzern hatte zunächst über seinen 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund in WeWork investiert, später jedoch aus der eigenen Kasse. Softbank ist laut Bloomberg im Gespräch mit japanischen Banken, um einen Kredit von knapp drei Milliarden Dollar aufzunehmen, um die Anteile wie geplant zurückzukaufen.

Ursprünglich wollte WeWork Ende September an die Börse gehen und war noch im Sommer mit 47 Milliarden Dollar bewertet. Nun liegt die Bewertung bei rund acht Milliarden Dollar. Nach dem Rettungspaket von Softbank hält der Konzern rund 80 Prozent an dem Start-up. Der frühere Softbank-Chef Marcelo Claure führt derzeit die Geschäfte bei WeWork. Es wird erwartet, dass er am Freitag zusätzliche Details zur Restrukturierung veröffentlicht.

Branchenkenner sind jedoch skeptisch, ob WeWork die Wende gelingen wird. Der Image-Schaden durch die Entlassungen und die internen Skandale sei nicht zu unterschätzen, sagt Sven Weber vom Risikokapitalgeber Knightsbridge Advisors. „Jede negative Nachricht befeuert das negative Image des Unternehmens.“ Zudem hat WeWork zahlreiche Konkurrenten und die Vertragslaufzeiten der Mieter sind gering, sie können also relativ schnell den Anbieter wechseln.

Mit Agenturmaterial