Western Union: Keine Kostenersparnis durch xRapid
Seit einiger Zeit schon experimentiert der Finanzdienstleister Western Union nun mit der Blockchain-Technologie. Vor sechs Monaten begann die Zusammenarbeit zwischen Western Union und der Kryptofirma Ripple. Deren xRapid-Technologie sollte dem Unternehmen dabei helfen, seine Transaktionskosten zu senken. Am 13. Juni hat Firmenchef Hikmet Ersek eine Zwischenbilanz gezogen.
Ripple-Enthusiasten müssen jetzt ganz stark sein: Hikmet Ersek, CEO von Western Union, zeigt sich bislang wenig beeindruckt von der xRapid-Plattform des Kryptounternehmens. So verriet er am 13. Juni anlässlich eines Treffens des Economic Club of New York dem Finanznachrichtenportal Fortune.com:
„Immer wieder wird kritisiert, Western Union sei nicht kosteneffizient, bla, bla, bla, in unseren Tests [mit xRapid] konnten jedoch keine Verbesserung in diesem Bereich feststellen.“
Der XRP wird für die Verwendung in Transaktionen erst interessant, wenn er erwiesenermaßen die Unternehmenskosten senken würde, sagte Ersek weiter, in der Praxis seien Abwicklungen über die Ripple-Währung „noch zu teuer“.
Ersek räumte jedoch ein, dass das Pilotprojekt sehr klein angelegt war. Ein Blick auf die Zahlen bestätigt das. So hat Western Union in ihren Tests erst ganze zehn Transaktionen über die xRapid-Plattform abgewickelt. Zum Vergleich: 2016 erreichte der Finanzdienstleister eine Abwicklungsrate von 31 Transaktionen pro Sekunde.
Western Union will vorerst am Projekt festhalten
Da verwundert es nicht, wenn die zehn xRapid-Transaktionen pro sechs Monate der Firma noch keinen spürbaren Nutzen gebracht haben. So sieht das jedenfalls Asheesh Birla, der bei Ripple das Produktmanagement leitet:
„Die machen Millionen von Transaktionen in einem Monat, da überrascht es mich nicht, dass sie keine weltbewegenden Resultate erhalten haben.“
Ein kompletter Umstieg auf die xRapid-Technologie könnte Western Union eine Kostenersparnis von 50 Prozent bescheren, so Birla weiter.
Das Problem sei nämlich, dass der klassische Geldtransfer zu viele (unter anderem Personal-)Kosten verursache:
„Solange man diese Fixkosten nicht aus dem Ökosystem entfernt, wird es sich für sie nicht lohnen, weiterzugehen.“
Andere Pilotprojekte mit xRapid sollen indes erfolgreicher verlaufen sein. So verkündete Ripple letzten Monat eine Kostenersparnis für Projektpartner wie Viamericas und Mercury FX von 40 bis 70 Prozent.
Wohl auch deshalb soll das Projekt vorerst weiter laufen. So sagte Western Union-CEO Ersek, seine Kooperationspartner von Ripple seien „gute Leute“ und „sehr innovativ“, weshalb er das Projekt „nicht töten“ wolle. Die Blockchain-Technologie habe nach wie vor das Potenzial, die Kosten für Transaktionen über Western Union senken zu können.
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