Werften-Neustart: Landesregierung blickt besorgt auf Stralsund
STRALSUND (dpa-AFX) - Bei der Neuaufstellungen der großen Werften in Mecklenburg-Vorpommern nach der Pleite der MV-Werften blickt die Landesregierung mit Sorge nach Stralsund. "Das ist eine Situation in Stralsund, die uns ganz große Sorge macht", sagte der Schweriner Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am Mittwoch nach einer Versammlung von Schiffbauern in Rostock. Gefragt nach konkreten Projekten und Arbeitsplätzen sagte der SPD-Politiker, man kenne kein belastbares Konzept von Fosen Yard. Der norwegische Schiffbauer hatte Teile der Stralsunder Werft gepachtet.
"Auf Nachfragen, uns bestimmte Dinge vorzulegen, bekommen wir nichts." In Richtung des Stralsunder Oberbürgermeisters Alexander Badrow (CDU) sagte Meier: "So können wir nicht helfen als Land, und wir wollen das tun." Der Minister kündigte Gespräche an. "Denn wir können ja nicht sagen, ja das ist jetzt die Angelegenheit der Hansestadt Stralsund, wir gucken als Land zu. Das wollen wir nicht."
Die Stadt hatte im Frühjahr nach der Pleite der MV-Werften mit Standorten auch in Wismar und Rostock das Stralsunder Werftgelände gekauft. "Wir halten an unserem Plan fest, den maritimen Industrie- und Gewerbepark weiter mit verschiedenen Pächtern zu füllen", erklärte Badrow. "Das wichtigste Kriterium bei der Vergabe ist und bleibt die Zahl der Arbeitsplätze." Man gehe von einer Einhaltung der Verträge aus. Mit dem Metallverarbeitungsbetrieb Ostseestaal gibt es bisher noch einen weiteren Pächter und laut Badrow noch zahlreiche Interessenten.
Im niedersächsischen Emden hatte die dortige zu Fosen gehörende Werft vor kurzem Insolvenz angemeldet. Der Stralsunder Standort ist nach früheren Angaben der Stadt aber nicht betroffen.