Werft einen Blick in die Airbus A400M – das Flugzeug, das durch Tom Cruise berühmt wurde und das ganze Helikopter transportieren kann
Zehn Länder setzen das Militärflugzeug Airbus A400M Atlas ein, hauptsächlich in Europa. Es dient als vielseitiges Transportflugzeug und konkurriert somit mit der C-130J Super Hercules des Herstellers Lockheed Martin.
Ihr kennt das Flugzeug aus einem Tom-Cruise-Film
Manche kennen den Atlas vielleicht als das Flugzeug, an dem Tom Cruise während eines Stunts im Film "Mission: Impossible – Rogue Nation" hängt.
Mindestens so beeindruckend sind seine technischen Leistungen: Der A400M kann Hubschrauber oder mehr als 200 Personen transportieren. Bei der Evakuierung von Kabul im Jahr 2021 spielte er eine wichtige Rolle. Er kann an Stränden oder auf kurzen Landebahnen landen und dank Luftbetankung um die Welt fliegen.
Im Juli hatte Business Insider auf der Farnborough Airshow die Gelegenheit, mehr über den A400M zu erfahren. Ein Pilot der Royal Air Force des Vereinigten Königreichs führte durch das Flugzeug.
Airbus A400M: So sieht das Flugzeug von innen aus
Pete Syme/Business Insider
Die britische Royal Air Force stellte einen Airbus A400M auf der Farnborough Airshow auf.
Bei Airbus sind 178 Bestellungen aus zehn Ländern für das schwere Transportflugzeug eingegangen. Deutschland führt die Liste mit 53 Aufträgen an, gefolgt von Frankreich mit 50. Auch das Vereinigte Königreich und Spanien haben mehr als 20 bestellt.
Taylor Hill/FilmMagic via Getty Images
Von diesem Flugzeugtyp hing Tom Cruise bei einem furchterregenden Stunt für den Film "Mission: Impossible – Rogue Nation".
In der Szene springt Cruise auf das abhebende Flugzeug und hält sich an der Seite fest. Dann steigt er mitten in der Luft ein und springt mit dem Fallschirm ab. „Ich war dafür verantwortlich, was etwa passiert, wenn er von einem Vogel getroffen wird – das war ziemlich nervenaufreibend“, blickt der Regisseur des Films, Christopher McQuarrie, im Interview mit der Zeitung „USA Today“ auf die Szene zurück.
AS1 Niran Lewis/Courtesy of UK Ministry of Defence
Die Royal Air Force schickte mit dem Airbus A400 M humanitäre Hilfe nach Gaza.
Von Zypern aus flog sie elf Einsätze und warf insgesamt etwa 110 Tonnen Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in Gaza ab.
Die britischen Luftstreitkräfte setzten die A400M auch bei der Evakuierung von Kabul im Jahr 2021 ein.
Christophe Gateau/picture alliance via Getty Images
Das Flugzeug kann in der Luft betankt werden und Feuer löschen
Der A400M kann nicht nur andere Flugzeuge betanken, sondern auch selbst aufgetankt werden.
Lawrence Sutton, Flight Lieutenant bei der Royal Air Force und A400M-Pilot, berichtete Reporterinnen und Reportern, dass das Flugzeug bei einem Einsatz 20 Stunden über der Arktis von England nach Guam geflogen ist. „Im Grunde genommen ist die klassische Grenze, nämlich der Treibstoff, kein Problem mehr“, sagte er. „Dadurch wurde eine Strecke, die eigentlich zwei, mindestens aber drei Tage dauern sollte, auf einen Tag verkürzt, um eine Übung durchzuführen.
Pete Syme/Business Insider
Bei einer Nutzlast von 20 Tonnen kann der A400M über 6300 Kilometer weit fliegen.
Die von der US-Luftwaffe bevorzugte C130-J Super Hercules schafft dagegen nur 3300 Kilometer bei einer Nutzlast von 15 Tonnen.
Pete Syme/Business Insider
Der Atlas bietet viel Platz für Kriegs- und Rettungsgerät
Der A400M kann Hubschrauber wie den Chinook, den Puma und die Wildcat transportieren.
Der Einbau dieser Luftgefährte erfordert weniger Demontagearbeiten als bei der C-130J. Bei einem A400M müssen zum Beispiel nur die Rotorblätter des Puma abgenommen werden.
Pete Syme/Business Insider
Das Flugzeug besitzt eine Nutzlast von 37 Tonnen und hat ein Volumen von über 330 Kubikmetern.
Pete Syme/Business Insider
Es ist vielseitig und kann bis zu neun Paletten Fracht sowie 54 Passagiere befördern.
Pete Syme/Business Insider
Über den Boden verlaufen Schienen und Rollen, um die Ladung zu bewegen
Die Pressevertretenden wurden bei der Begehung ausdrücklich davor gewarnt, auf die Rollen zu treten, weil sie dazu bestimmt sind, die Nutzlast nach hinten aus dem Flugzeug zu befördern.
Pete Syme/Business Insider
Die Sitze befinden sich an den Innenseiten der Kabine.
Leading Hand Ben Shread/Courtesy of UK Ministry of Defence
In Extrem-Situationen wie der Kabul-Evakuierung passen noch mehr Menschen ins Flugzeug.
Während der sogenannten Operation Pitting wurden 3538 Menschen in 30 erfolgreichen Einsätzen evakuiert – bis zu 218 in einem Flug. Pilot Sutton erklärte, dass das Militär die Evakuierten mit Gurten, die normalerweise für Frachtgut verwendet werden, auf dem Schoß fixiert, um sie während des Fluges zu schützen.
„Sie wurden in relativem Komfort evakuiert“, fügte er hinzu. „Es ist zwar nicht British Airways zu diesem Zeitpunkt, aber sie kommen raus.
Pete Syme/Business Insider
Unter dem Cockpit im vorderen Teil des Flugzeugs arbeitet der Lademeiste.
Er verantwortet das Be- und Entladen der Fracht und muss Berechnungen anstellen, um das Flugzeug innerhalb seiner Schwerpunktgrenzen zu halten.
Pete Syme/Business Insider
Das Flugdeck im Obergeschoss ist ein Highlight, denn...
Pete Syme/Business Insider
... die Technologie umfasst ein Head-up-Display und eine Fly-by-Wire-Steuerung.
Fly-by-Wire (FBW) bedeutet, dass computergesteuerte Systeme mechanische Flugsteuerungen ersetzen. Sie verarbeiten die Eingaben der Pilotinnen und Piloten. Das gilt als sicherer, weil es weniger Fehlerquellen gibt und diese leichter zu reparieren sind.
FBW setzt Airbus auch in seinen Verkehrsflugzeugen ein.
Pete Syme/Business Insider
Pilot Lawrence Sutton liebt es, den AirbusA400M zu steuern.
„Das Flugzeug macht es einfach“, sagte er. „Alles, was die Pilotinnen und Piloten tun müssen, ist an die Mission zu denken, nicht an das Fliegen, was eine wunderbare Sache ist.“ Und er fügt hinzu: „Man kann diesen Jet schnell oder niedrig fliegen. Man kann taktisch vorgehen. Wir bevorzugen diesen Weg. Es ist sicherer für uns, unten zu sein und diese Art von Arbeit zu erledigen, und es macht einfach Spaß, zu fliegen.“
Pete Syme/Business Insider
Zwölf Fahwerke bergen großes Poztenzial.
„Die Haltekraft dieses Flugzeugs ist bei seinem Gewicht unglaublich, und es vereint Sicherheit und Risikominderung mit der Lieferung von allem, was die Befehlshaber benötigen, an jedem beliebigen Einsatzort“, so Sutton.
Cpl Aaron J Stone/Courtesy of UK Ministry of Defence
Mithilfe der Fahrwerke landet das Flugzeug auf kurzen Bahnen und sogar auf Stränden.
Die Royal Air Force führt Trainingsübungen im walisischen Pembrey Sands durch.
„Wir sperren den Strand für die Öffentlichkeit ab, die Flut geht zurück und das Flugzeug landet dort“, sagte Sutton. „Das ist eine weiche Oberfläche für ein Flugzeug, das bis zu 123 [Tonnen; Anm. d. Red.] schwer sein kann. Das trainieren wir zwar nicht, aber wir sind dazu in der Lage“.
Lest den Originalartikel auf Business Insider.