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Wer verdient wie viel an einem Liter Benzin?

Steuer, Ölkonzerne und andere Akteure möchten verdienen. Doch wer verdient wie viel an einem Liter Benzin?

ARCHIV - 01.06.2022, Bayern, München: Ein Tanksäule ist an einer Tankstelle zu sehen. Der März 2023 war der erste Monat mit Spritpreisen unter den Werten aus dem Vorjahreszeitraum seit Beginn des Ukraine-Krieges. (zu dpa «Spritpreise: Erster Monat unter Vorjahreswert seit Ukraine-Krieg») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (Sven Hoppe/dpa)

Benzin ist nicht gleich Benzin. Wer bislang nicht auf die Elektromobilität umgestiegen ist, der unterteilt sich an der Zapfsäule grundsätzlich in Diesel-Tanker, Benzin-Fahrer oder auch E-10-Verbraucher. Mit jeweils verschiedenen Preisen je Liter.

Zum 19. März 2023 hat der Liter Super gemäß dem Statistik-Portal Statista 1,80 Euro je Liter gekostet. Für einen Liter Diesel und E 10 haben Verbraucher zu dem Stichtag 1,71 Euro, respektive 1,74 Euro bezahlt. Das ist weiterhin ein teures Niveau, jedoch bedeutend preiswerter, als die Treibstoffkosten von vor ca. einem Jahr. Damals mussten wir je Liter Kraftstoff im Durchschnitt mehr als zwei Euro bezahlen.

Statistik: Durchschnittlicher Preis für Diesel-Kraftstoff in Deutschland vom 7. Januar 2014 bis zum 28. März 2023 (in Eurocent pro Liter) | Statista
Statistik: Durchschnittlicher Preis für Diesel-Kraftstoff in Deutschland vom 7. Januar 2014 bis zum 28. März 2023 (in Eurocent pro Liter) | Statista

Dennoch lohnt der Blick ins Detail. Auch wenn Mineralölkonzerne bei hohen Preisen (und speziell in Ferienzeiten!) viel Unmut auf sich ziehen, so verdienen doch bedeutend mehr Akteure und unter anderem der Staat kräftig an den hohen Preisen fossiler Brennstoffe mit.

Ein Liter Benzin: Die Steuer – Konstante und Variable zugleich

Jeder, der tankt, zahlt an der Zapfsäule Steuern. Offensichtlich und auf dem Kassenbon enthalten ist dabei die Mehrwertsteuer, die bei Kraftstoffen bei 19 % liegt. Setzen wir diesen Wert ins Verhältnis zu den durchschnittlichen Preisen vom 19. März, so haben Verbraucher je Liter Benzin alleine zwischen 32,5 Eurocent und 34,2 Eurocent für diese Steuer an den Fiskus bezahlt.

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Hinzu kommt seit dem Jahre 2021 die sogenannte CO2-Abgabe. Im Jahr der Einführung führte diese neue Abgabe für einen Preissprung bei Benzin und Diesel von 7, beziehungsweise 8 Eurocent je Liter, ausgehend von einem Preis pro Tonne CO2 von 25 Euro. Im Jahr 2022 erhöhte sich die Abgabe pro Tonne wiederum von den zuvor 25 Euro auf 30 Euro, was zu einem Preisanteil je Liter Benzin von 8,5 Eurocent je Liter Benzin und 9,4 Eurocent je Liter Diesel führte. Im Jahr 2023 blieb der Preis je Tonne hingegen konstant bei 30 Euro, die Kostenanteile dürften entsprechend identisch bleiben.

Die große Konstante bei einem Liter Benzin oder Diesel ist wiederum die Energiesteuer. Je Liter Super oder E10 beläuft sich die Steuer auf 65,5 Eurocent. Für einen Liter Diesel bezahlen Verbraucher hingegen 47,0 Eurocent an den Fiskus.

Bohren nach dem schwarzen Gold (Getty)
Bohren nach dem schwarzen Gold (Getty) (Anton Petrus via Getty Images)

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Summa summarum liegt der Steueranteil bei einem Liter Benzin bei zwischen 0,89 Euro und 1,08 Euro. Das zeigt, dass ein großer Anteil des Literpreises bereits an den Staat geht.

Die Variablen: Der Ölpreis, die Margen, die Kosten

Selbst wenn die Steuer für einen Großteil des Verkaufspreises für einen Liter Benzin ausmacht: Auch andere Kostenpunkte oder Faktoren nehmen Einfluss auf die Preise. Zum Beispiel die operative Kosten, die für die Verarbeitung oder auch den Transport einhergehen. Das sind jedoch Faktoren, die von Konzern zu Konzern unterschiedlich sind, aber die doch einen Anteil am Gesamtpreis haben.

Gleichwohl möchten verschiedene Akteure an einem Liter Benzin partizipieren. Tankstellenbetreiber erhalten für gewöhnlich zwischen einem und zwei Eurocent je Liter Treibstoff. Was nach diesen Kosten übrig, bleibt dürfte immer noch ein größerer Anteil des Kuchens sein.

Der wiederum ist für die Ölkonzerne bestimmt, die jedoch gleichsam weitere Kosten zu schultern haben. Sowohl die Preise für das Rohöl (derzeitige Kosten je Barrel mit 159 Litern: zwischen 75 US-Dollar und 79 US-Dollar bei den bekannten Sorten Brent und WTI) nehmen hierauf einen Einfluss. Aber auch die Margen, die Konzerne wie Shell, ExxonMobil oder BP für sich einstreichen wollen und auf den Literpreis setzen. Über die tatsächliche Höhe der Marge in Relation zum Literpreis gibt es kaum Informationen.

Unterm Strich zeigt der Überblick jedoch: Sowohl für den Staat, als auch für die Konzerne ist der Liter Benzin überaus lukrativ. Über die Steuer und die Margen verdienen diese Akteure wohl das meiste beim Tanken an der Zapfsäule.