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In welchen Ländern das meiste Bargeld kursiert

Bargeld ist in Deutschland beliebt, aber in anderen Ländern längst verpönt. Ein Vergleich der Bargeldanteile in den Volkswirtschaften zeigt, dass die meisten Länder viel digitaler bezahlen als wir.

Die Deutschen und ihr Bargeld: Es ist eine innige Beziehung. So innig, dass auch immer mehr Supermärkte und Discounter an der Kasse Bargeld auszahlen – weil es quasi zur Grundversorgung der Deutschen gehört. Bargeld hat unbestrittene Vorteile: Der Käufer bleibt anonym, Datenschutz ist so kein Problem. Und was unter dem Kopfkissen liegt, kann keine Pleitebank verjubeln und kein Staat besteuern. Es wird überall akzeptiert, ist leicht transportabel und ideal für Geschäfte zwischen Privatpersonen.

Aber Bargeld ist auch nicht mehr ganz zeitgemäß, weil es geprägt oder gedruckt werden muss, Rohstoffe verschlingt und eine ausgefeilte sowie üppige Bankenlogistik erfordert. Es kann leicht verloren oder zerstört werden und erleichtert auch illegale Machenschaften. Lauter Nachteile, die sich mit digitalen Bezahlsystemen von der elektronischen Überweisung bis zur kontaktlosen Handy-App umgehen lassen.

Der kleine Finanzdienstleister Penta, ein Anbieter digitaler Geschäftskonten für Unternehmen, hat sich den Spaß gemacht, mal auszurechnen, von welcher Währung es das meiste bzw. das wenigste Bargeld gibt. Umgerechnet in Euro gibt es in absoluten Zahlen die größten Bargeldsummen erwartungsgemäß in US-Dollar, der auch in vielen Ländern als Zweitwährung beliebt ist. Insgesamt sind 1,4 Billionen Euro in baren US-Dollar im Umlauf. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA beträgt der Anteil jedoch gerade mal acht Prozent. Da liegt der Bargeldanteil in der Euro-Zone mit elf Prozent, in Summe 1,2 Billionen Euro, schon deutlich höher. Der Durchschnitt aus 95 Währungen liegt laut Penta gemessen am BIP bei neun Prozent. Damit gibt es überdurchschnittlich viele Euro, aber unterdurchschnittlich viele Dollar.
Noch viel mehr Bargeld im Verhältnis zum BIP gibt es überraschenderweise in Japan. Mehr als 20 Prozent von Japans Wirtschaftsleistung sind als Bargeld im Umlauf. Noch höher ist die Quote nur in Algerien und Marokko.

Den geringsten Bargeldanteil unter den wichtigen Reservewährungen weist ausgerechnet das britische Pfund aus. Gerade mal 60 Milliarden Euro von einem 1,7-Billionen-Euro-BIP gibt es als bare Pfund-Sterling – ein Anteil von nur drei Prozent. Noch weniger Bargeld verwenden lediglich Panama, Norwegen und Schweden: Jeweils nur ein Prozent des BIP ist dort als Balboa oder Krone in Münzen und Scheinen unterwegs. Auch viele afrikanische Länder liegen beim Bargeldanteil unter drei Prozent. In Ländern wie Botswana, Swaziland oder Nigeria ist das Bezahlen per Smartphone-App wegen der unzureichenden Bankeninfrastruktur wesentlich beliebter als in Europa oder Amerika.

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Penta hat aber auch auf das Bargeldaufkommen pro Kopf geschaut. Und da sind es in Euro umgerechnet die Schweizer, die das meiste Bargeld mit sich rumtragen, insgesamt 7800 Euro. Beim japanischen Yen sind es immer noch 7000 Euro. Der Durchschnitt liegt in den 95 Währungsräumen dagegen bei nur 650 Euro. Der Pro-Kopf-Bargeldbetrag ist auch in China (3800 Euro) und in der Euro-Zone mit 3500 Euro sehr hoch.

Es dürfte noch lange dauern, bis sich hierzulande eine Abkehr vom Bargeld abzeichnet. Zum einen ist Bargeld aufgrund der hohen Dichte an Banken und Geldautomaten sehr leicht verfügbar. Zwar dünnt sich das Filialnetz der Banken zusehends aus, aber andererseits fehlt es in den vielen Geschäften noch an der Infrastruktur für digitales Bezahlen. Und die innige Liebe der Deutschen zum Bargeld sorgt noch immer dafür, dass sich das nur sehr langsam ändert. Vom Misstrauen gegenüber physisch nicht mehr greifbaren Geld und virtuellen Zahlungsströmen ganz zu Schweigen.