Wegen Zahlungsausfällen und Verschuldungen: China stellt Evergrande-Chef unter polizeiliche Beobachtung
Die chinesische Polizei hat den Immobilieninvestor Hui Ka Yan einem Bericht von "Bloomberg" zufolge unter Beobachtung gestellt.
Laut dem Bericht steht der Evergrande-Chef nur unter polizeilicher Beobachtung und wurde noch nicht festgenommen. Hui darf seinen Aufenthaltsort nicht verlassen und ohne polizeiliche Genehmigung nicht mit anderen Personen kommunizieren.
Huis Überwachung steht im Zusammenhang mit der aktuellen Immobilienkrise in China. Die zweitgrößte Immobiliengesellschaft Chinas kämpft mit Zahlungsausfällen, unternimmt derzeit eine Umschuldung und könnte nach anstehenden Gerichtsterminen Ende Oktober schließlich liquidiert werden.
Einst war Hui einer der mächtigsten Männer Chinas, mit einem Vermögen von 36,2 Milliarden Dollar (34,3 Milliarden Euro) im Jahr 2019, berichtete "Forbes". Mittlerweile ist sein Vermögen auf umgerechnet drei Milliarden Euro zusammengeschrumpft. Hui hatte Evergrande im Jahr 1996 in Guangzhou gegründet und mittels der Aufnahme hoher Schulden ein Imperium aufgebaut, das über 1000 Wohnbauprojekte in ganz China umfasste.
Der Fall Hui erinnert an den von Jack Ma. Ma, Gründer des Online-Riesen Alibaba und des Fintech-Unternehmens Ant Group, war offenbar in Ungnade gefallen und von Herbst 2020 bis Anfang 2023 nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals griffen die chinesischen Aufsichtsbehörden hart gegen den Börsengang der Ant Group durch. Der geplante Börsengang sollte mit 35 Milliarden Dollar der größte der Welt werden und scheiterte in letzter Minute an den Aufsichtsbehörden.
Mit Material der dpa/AA