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Kälteeinbruch in Texas zwingt RWE zu Gewinnwarnung

Wegen der extremen Temperaturen stehen Windanlagen in den USA still. Der Stromproduzent muss zu Rekordpreisen Strom einkaufen, um seine Verpflichtungen zu erfüllen.

Das extreme Wetter in Texas hat nicht nur die Produktion von Konzernen wie Volkswagen oder Infineon beeinträchtigt. Die Entwicklung hat nun auch den deutschen Energiekonzern RWE zu einer Adhoc-Mitteilung gezwungen. Der Energiekonzern rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einer Belastung des Ergebnisses in der Höhe eines „niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrags“, wie RWE am späten Donnerstag Abend mitteilte.

RWE produziert in Texas Strom in großen Windparks. Wegen „eisigen Temperaturen“ sei es „über alle Technologien hinweg zu erheblichen Ausfällen in der Stromerzeugung“ gekommen, erklärte der Konzern. Seit dem 9. Februar sei „auch ein Teil der Onshore-Windflotte von RWE in Texas aufgrund von Vereisungen und Netzproblemen außer Betrieb“.

Da RWE den Strom aus den Windparks schon im Voraus verkauft hatte, musste sich der Stromriese im Großhandel neu eindecken, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Und das – wie der Konzern erklärte - zu Rekordpreisen. Trotz der geringeren Stromproduktion und Verfügbarkeit der Anlagen ist die Nachfrage der Haushalte bei den winterlichen Temperaturen schließlich hoch.

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Die Einkaufspreise für Strom seien auf bis zu 9.000 Dollar pro Megawattstunde (MWh) gestiegen, wie RWE erklärte. Zum Vergleich: In Deutschland kostet eine Megawattstunde im Spotmarkt aktuell etwas weniger als 50 Euro. Entsprechend werde das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Segments Onshore Wind/Solar in 2021 belastet.

Im vergangenen Jahr hatte RWE nach vorläufigen Zahlen insgesamt ein Ebitda von 3,2 Milliarden Euro erzielt. In der betroffen Sparte Onshore Wind/Solar hatte das Ebitda 472 Millionen Euro betragen

Katastrophenalarm in Texas

RWE ist seit dem Tauschgeschäft mit Eon wieder in das Geschäft mit erneuerbaren Energien eingestiegen. Da nach dem Atomausstieg inzwischen auf dem Heimatmarkt auch das Aus für die Kohle besiegelt ist, hat der Konzern die Stromproduktion mit Wind- und Solaranlagen zum neuen Kerngeschäft erkoren und will seine Investitionen darauf konzentrieren.

Die USA sind einer der größten Auslandsmärkte des Konzerns. RWE betreibt dort schon große Windparks und plant weitere Investitionen.

Texas war in den vergangenen Wochen von „extremen winterlichen Wetterbedingungen mit außergewöhnlich niedrigen Temperaturen und Vereisungen“ getroffen worden, wie RWE erklärte. Dadurch wurde die Stromerzeugung flächendeckend beeinträchtigt.

Gleichzeitig ordnete der texanische Netzbetreiber Ercot die Abschaltung von Stromerzeugungsanlagen an, um das Netz stabil zu halten. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, rief als Reaktion auf das strenge Winterwetter den Katastrophenalarm aus und US-Präsident Joe Biden genehmigte die texanische Notstandserklärung.

Die RWE-Betriebsteams konzentrieren sich den Angaben zufolge derzeit darauf, die betroffenen Windturbinen wieder vollständig in Betrieb zu nehmen. „Die sichere Wiederaufnahme des Betriebs an unseren Produktionsstandorten hat absolute Priorität“, sagte Silvia Ortín Rios, Chief Operating Officer (COO) Wind Onshore und Solar Photovoltaics Americas von RWE Renewables.