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Wegen Silvesterfeuerwerk: Feinstaubwerte in vielen Städten immer noch deutlich erhöht

Die Feinstaubbelastung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gesunken. Foto: dpa

Mehr als 24 Stunden nach dem Jahreswechsel ist die Feinstaubbelastung in vielen Städten weiter hoch. Das liegt auch an der Wetterlage.

Auch am zweiten Januar ist die Feinstaubbelastung durch das Silvesterfeuerwerk in einigen deutschen Regionen recht hoch geblieben. Nach den vorläufigen Daten des Umweltbundesamtes (UBA) wurde der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft vor allem im Ruhrgebiet erneut überschritten.

Ganz genau lasse sich das aber erst am Freitag sagen, schränkte eine UBA-Expertin ein. Denn auf den aktuellen UBA-Karten im Internet angezeigt würden gleitende Tagesmittelwerte. Das heißt, dass zunächst alle Werte der vergangenen 24 Stunden eingerechnet würden.

Am Donnerstagvormittag lagen die Feinstaubwerte in Essen und Dortmund, berechnet nach gleitenden Mittelwerten, weiter über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft – also mehr als doppelt so hoch wie der Tagesgrenzwert. Schlechte Luft gab es auch im Rhein-Main-Gebiet, in Saarbrücken und in einigen bayerischen Städten.

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Grund für die anhaltend hohen Werte sei eine Inversionswetterlage, hieß es aus dem Umweltbundesamt. Dabei seien die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. Die Luft durchmische sich kaum und auch Feinstaub sitze wie unter einem Topfdeckel fest. 2015 und 2016 habe es an Silvester ähnliche Wetterlagen gegeben.

„Üblicherweise normalisieren sich die Werte innerhalb von Stunden oder innerhalb eines Tages“, sagte Andreas Matzarakis, Leiter des Zentrums für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Freiburg. Allerdings hänge das auch von der allgemeinen Wetterlage ab. Feuerwerke in der Sommerzeit, womöglich an einem windigen Tag, zeigten nicht so lange Wirkung wie etwa in der Silvesternacht und damit in der kalten und häufiger feuchten Jahreszeit.

„Liegen Bedingungen vor, die Nebelbildung fördern, kann es bis zu einem Tag dauern, bis die Feinstaubwerte wieder gesunken sind“, sagte Matzarakis. Erfahrungsgemäß lägen die Feinstaubwerte nach dem Silvesterfeuerwerk in Städten etwa um das Zwei- bis Sechsfache über den dort üblichen Werten. Allerdings sei es für empfindliche Menschen relativ einfach, Risiken zu vermeiden, indem sie in der Wohnung blieben.

Aus dem UBA heißt es: Die Inversionslage erkläre vielleicht auch, warum die Feinstaubwerte in der Silvesternacht in vielen Städten zunächst weiter anstiegen statt nach dem Ende des mitternächtlichen Feuerwerks wieder herunterzugehen. Der schädliche Dreck durch die Böllerei sei vermutlich immer ähnlich groß. Je nach Wetterlage und Windstärke verteile er sich nur jedes Jahr anders. Ernste Gesundheitsgefahren durch Feinstaub allein in der Silvesternacht sieht das UBA dagegen kaum. Verletzungen durch Raketen und Schäden durch Brände wögen im Vergleich dazu vermutlich deutlich schwerer.

Hornbach will Feuerwerksverkauf einstellen

Insgesamt sei die Feinstaubbelastung in den vergangenen Jahren in Deutschland aber spürbar gesunken, heißt es vom UBA. Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel werde an vielen Messstellen selten oder gar nicht an mehr als 35 Tagen im Jahr überschritten. Der Grund dafür könne mehr Umweltschutz sein, auch in Osteuropa.

Eine Reihe von Einzelhändlern bei Rewe und Edeka hatte in diesem Jahr auf den Verkauf von Silvesterböllern verzichtet. Die Baumarktkette Hornbach kündigte an, in Deutschland „aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes“ ab 2020 kein Feuerwerk mehr zu verkaufen.

Die Silvesternacht kostete die meisten städtischen Regionen aber mindestens einen der erlaubten 35 Überschreitungstage für Feinstaub. Bei Feinstaub handelt es sich um kleinste Teilchen. Je nach Größe können diese nicht nur tief in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen.