Wegen falscher Produktversprechen: Lifestyle-Unternehmen von Gwyneth Paltrow muss Strafe zahlen
Es ist ja nicht so, als würden berühmte Schauspieler nicht genügend Geld verdienen. Doch viele von ihnen machen sich ihre Popularität zunutze, um noch reicher zu werden. George Clooney beispielsweise wurde durch den Verkauf seiner Tequila-Marke zum reichsten Schauspieler der Welt. Doch bei Alkohol wissen die Käufer zumindest, was sie da erwerben. Anders lief es mit dem Unternehmen “Goop“ von Schauspielerin Gwyneth Paltrow, das allerlei Wellness-Produkte herstellt. Die Firma musste nun eine Geldstrafe für falsche Behauptungen zahlen.
Goop Inc. ist ein Luxus-Lifestyle-Unternehmen, das verschiedene Produkte zum Thema “Wohlfühlen“ herstellt. Von Klamotten über Bücher bis zu Accessoires und Nahrungsergänzungsmittel richtet sich Paltrows Firma an Kundinnen, die sich selbst mit Wellness- und Pflegeprodukten “verwöhnen“ möchten. Die Produkte werden dabei zum Teil recht fragwürdig als “wissenschaftlich anerkannt“ beworben.
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Die Organisation Truth In Advertising (TIA) hat deswegen laut “Süddeutscher Zeitung” bereits im vergangenen Jahr Beschwerde bei der kalifornischen Staatsanwaltschaft eingereicht. Durch diesen „irreführenden Marketingtrick“ würde Goop Produkte bewerben, deren Wirksamkeit gar nicht getestet sei. Und die Käufer so willkürlich täuschen.
Fragwürdige Wunder-Produkte
Im aktuellen Fall geht es um drei Produkte: das “Jade Egg“, ein 66 Dollar (rund 56 Euro) teures Plastik-Ei, das eingeführt in die Vagina zu mehr sexueller Energie führen soll. Das “Rose Quartz Egg“ mit ähnlich beworbener Wirkung und anderem Material sowie die “Inner Judge Flower Essence Blend“, eine Tinktur zum Einnehmen.
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Laut einem Statement der kalifornischen Staatsanwaltschaft, warb Goop damit, dass die Eier die Hormone ausbalancieren und die Menstruation regulieren konnten. Außerdem könne man seine Blasenfunktion besser kontrollieren. Die “Inner Judge Flower“-Tinktur solle dabei helfen, Depressionen vorzubeugen.
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Keine der Angaben war wissenschaftlich bestätigt. Goop muss nun wegen der falschen Behauptungen eine Strafe in Höhe von 145.000 Dollar (ca. 124.000 Euro) zahlen. Darüber hinaus erklärte sich die Firma dazu bereit, die Produkte zurückzunehmen und den Kunden ihr Geld zu erstatten.
Goop weist Vorwürfe zurück
Goop gab zwar im Prozess nach, um die Angelegenheit vom Tisch zu wischen, wies aber die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft vehement zurück. “Goop stellt den Kundinnen ein Forum zur Verfügung, wo sie ihre Meinungen und Erfahrungen über unsere Produkte preisgeben können, wie zum Beispiel beim ‘Jade Egg’,” sagte Erica Moore, die Finanzchefin des Unternehmens in einem Statement per Mail. “Das Gesetz sieht diese persönlichen und subjektiven Meinungen fälschlicherweise als Werbung an.“
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