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WDH/ROUNDUP 2: Chinas Exporte überraschend stark - Sorgen wegen Corona-Wellen

(In der Meldung vom 07.11., 11:30 Uhr wurde im letzten Satz des ersten Absatzes die Währung korrigiert: US-Dollar.)

PEKING (dpa-AFX) - Ein unerwartet starkes Exportwachstum bringt Chinas Wirtschaft nach der Coronakrise wieder in Schwung. Mit wachsender globaler Nachfrage stiegen die Ausfuhren der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft in US-Dollar gerechnet um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat - so schnell wie seit 19 Monaten nicht mehr. Wie der Zoll am Samstag in Peking ferner mitteilte, kletterte der Außenhandel insgesamt um 8,4 Prozent. Der Überschuss im Handel stieg mehr als erwartet auf 58,4 Milliarden US-Dollar.

Chinas Importe wuchsen im Oktober nur um 4,7 Prozent. Der Anstieg ist weit weniger als erwartet und schwächer als im Vormonat mit 13,2 Prozent. Experten erklärten den niedrigeren Zuwachs aber mit der geringeren wirtschaftlichen Tätigkeit durch die ungewöhnlich lange Ferienwoche um Chinas Nationalfeiertag am 1. Oktober, dem starken Vergleichsmonat im Vorjahr und geringeren Öleinfuhren.

Die Ausfuhren wurden angekurbelt durch einen starken Zuwachs der Lieferungen in die USA um 22,5 Prozent. China kaufte umgekehrt auch um 32,9 Prozent mehr Waren in den USA und beschleunigte damit den Zuwachs der Importe im Vormonat mit 24,8 Prozent. In dem Abkommen über die erste Phase zur Beilegung des Handelskrieges mit den USA hatte China im Januar versprochen, über zwei Jahre für 200 Milliarden US-Dollar mehr Waren in den USA zu kaufen.

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Während der Handel mit den USA, dem drittwichtigsten Handelspartner Chinas, um 24,6 Prozent zunahm, ging der Warenaustausch mit der Europäischen Union um 1,4 Prozent zurück. Immerhin konnten die Europäer im Oktober um 8,4 Prozent mehr Waren nach China liefern. Chinas Exporte in die EU gingen dagegen um sieben Prozent zurück. Die EU ist der wichtigste chinesische Handelspartner.

Insgesamt profitierte China im Oktober von der stärkeren weltweiten Nachfrage - bevor die Zahlen der Infektionsfälle in den USA und Europa wieder zulegten. So gibt es Sorgen, dass die neuen Wellen in Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern die chinesischen Ausfuhren dämpfen könnten. Die Exportaufträge wuchsen im Oktober auch schon nicht mehr so schnell wie vorher, selbst wenn sie noch den dritten Monat in Folge zugelegt hatten.

Da China das Virus weitgehend unter Kontrolle hat, konnte sich auch seine Wirtschaft seit dem Sommer wieder normalisieren. Als einzige große Volkswirtschaft dürfte die Volksrepublik in diesem Jahr ein Wachstum erreichen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagte ein Plus von 1,9 Prozent voraus.

Der starke Einbruch durch die Corona-Krise zum Jahresanfang konnte bis zum Herbst weitgehend aufgeholt werden. Im dritten Quartal legte die chinesische Wirtschaft schon wieder um 4,9 Prozent zu. Für das nächste Jahr rechnet der Währungsfonds in China sogar mit einem Wachstum von 8,2 Prozent.

Die ersten Infektionen mit dem neuartigen Sars-CoV-2-Virus waren im Dezember in der zentralchinesischen Metropole Wuhan entdeckt worden. Nach einem anfänglich als langsam und unzureichend kritisierten Umgang mit dem Ausbruch in Wuhan hat China seit Ende Januar hart durchgegriffen. Mit strengen Quarantäne-Maßnahmen, Massentests, Kontaktverfolgung und scharfen Einreisebeschränkungen konnte das Virus unter Kontrolle gebracht werden.

Hingegen breitet sich die Pandemie weltweit weiter aus - zuletzt mit Rekordzahlen in Deutschland, den USA und anderen Industrieländern. China hat seit dem Sommer nur noch vereinzelt kleinere lokale Ausbrüche wie jüngst in Kashgar in Nordwestchina erlebt, auf die aber sofort wieder mit strengen Maßnahmen reagiert wird. Ansonsten gibt es nur wenige importierte Fälle. So hat sich die Wirtschaft erholt.

Während die Welt gegen die Rezession ankämpfen muss, ist die Stimmung in den Chef-Etagen chinesischer Unternehmen so gut wie seit fast zehn Jahren nicht mehr, wie ein wichtiges Konjunkturbarometer diese Woche anzeigte. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Wirtschaftsmagazins "Caixin" für das herstellende Gewerbe kletterte im Oktober von 53,0 auf 53,6 Punkte - den höchsten Stand seit Januar 2011.