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WDH: Discount-Trend bremst Umstellung zu mehr Bio-Landwirtschaft

(Im 3. Absatz, 4. Satz muss es 2022 rpt 2022 heißen.)

BERLIN (dpa-AFX) - Kaufzurückhaltung bei teureren Lebensmitteln in der hohen Inflation bremst nach Branchenangaben einen schnelleren Wandel zu mehr Bio-Landwirtschaft. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Im Moment sind die Überlegungen, auf Öko-Landwirtschaft umzustellen, verhalten." Reformhäuser und andere, die hochwertige Bioprodukte vermarkten, litten unter einem massiven Umsatzeinbruch. "Der Trend geht bei Bio momentan eindeutig in den Discountbereich. Das beobachten natürlich Landwirte und sind deshalb etwas vorsichtiger im Hinblick auf eine Umstellung."

Rukwied sagte, bei Bio gelte das gleiche wie bei sogenannten Tierwohlprodukten: "Die Aufwendungen sind einfach höher, und das muss sich im Preis widerspiegeln." So sei im Ökolandbau etwa der Anteil der mechanischen Bodenbearbeitung höher. "Da schlagen auch die hohen Treibstoffkosten für Fahrzeuge noch deutlicher zu Buche." Insofern brauche man aus heutiger Sicht auch weiterhin einen Preisabstand, weil die Erzeugung ökologischer Produkte in den Stückkosten deutlich teurer sei.

Das Geschäft mit Biolebensmitteln hatte im vergangenen Jahr einen ungewohnten Dämpfer erhalten. "Der deutsche Öko-Markt schrumpfte 2022 zum ersten Mal in seiner Geschichte", hieß es in einem Marktbericht des Bauernverbands zum Jahreswechsel. Bis Ende Oktober sank der Öko-Umsatz um 4,1 Prozent. Dennoch wurden für 2022 voraussichtlich 15 Milliarden Umsatz erwartet und damit immer noch 2,7 Milliarden Euro mehr als 2019. Somit habe der Bio-Markt das hohe Umsatzwachstum aus der Anfangszeit der Corona-Pandemie zumindest halten können.

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Die Bundesregierung setzt auf eine weitere deutliche Ausdehnung der Bio-Landwirtschaft. Erklärtes Ziel ist ein Öko-Flächenanteil von 30 Prozent bis 2030. Nach jüngsten Daten stieg der Bio-Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche 2021 auf 10,9 Prozent - Ende 2020 waren es noch 10,3 Prozent gewesen. Biologisch wirtschaften demnach inzwischen 14 Prozent aller Höfe nach 13,5 Prozent im Jahr 2020.

Bio und andere Trends wie mehr pflanzliche Ernährung und weniger Fleisch sind auch Thema bei der Branchenmesse Grüne Woche, die nach zwei Jahren Corona-Pause an diesem Freitag wieder in Berlin öffnet. Rukwied sagte: "Die Erzeugung folgt immer dem Markt. Wir sehen einen Trend hin zu einem höheren Anteil vegetarischer oder veganer Ernährung. Und das versuchen wir natürlich auch zu bedienen."

Ein Beispiel seien Kichererbsen, die es vor einigen Jahren auf deutschen Feldern so noch nicht gegeben habe. "Jetzt werden sie in verschiedenen Regionen mit passendem Klima angebaut, auch wenn das Anbaurisiko hoch ist - in einem feuchten Sommer funktioniert es nicht wirklich", erläuterte der Bauernpräsident.